Das Jahr 1991

Sportlicher persönlicher Jahresrückblick .....

Mein 6. Lauf- und Wettkampfjahr im Verein. Anfang des Jahres hatte ich mich bereit erklärt, die Aufgaben des Laufobmanns zu übernehmen. Über die uneingeschränkte Zustimmung bei der Wahl freute ich mich und nahm mir vor, die Langlaufsparte mit Engagement weiter voran zu bringen und zu entwickeln. Dazu jedoch mehr unter dem Rückblick auf diese Jahre am Ende des Jahres 1992. Jetzt zum aktuellen Jahr 1991, wo ich es auf eine Gesamtzahl von 4.208 Laufkilometern brachte, meinem drittbestem Ergebnis. Hierin eingeschlossen sind auch die knapp 400 Wettkampfkilometer. In keinem Jahr zuvor habe ich 18 Wettkämpfe gefinisht, davon 13 alleine im ersten Halbjahr. Auch 4 Marathons innerhalb eines Jahres bin ich noch nicht zuvor gelaufen. Höhepunkt hier war natürlich meine neue persönliche Bestleistung von 2:50:41 Stunden am 29. März in Finsterwalde bei meinem 13. Marathon, die ich auch in der Zukunft nicht mehr steigern konnte. Auch meine Frau konnte ich vom Ausdauersport begeistern. Sie schaffte es, 30 Minuten am Stück zu laufen.   

... und aus Sicht der SV Friedrichsort

Auch im 1. Jahr nach dem Jubiläum veranstalteten und organisierten wir wieder erfolgreich den Crosslauf. Auch der Straßenlauf wurde erneut durchgeführt und sollte auch in Zukunft Tradition werden. Das Wohlfühlklima im Verein war groß und die Langlaufgruppe der Männer, aber vor allem bei den Frauen, wuchs weiter. So war es selbstverständlich, dass wir 10-er-Staffeln stellten beim Plöner-See-Lauf und dem 100-km-Lauf. Bei vielen Wettkämpfen in Kiel und Umgebung stellte die SV Friedrichsort die meisten Starter. Und neue absolute persönliche, auch in den Jahren danach nicht mehr getoppte Bestleistungen wurden auch wieder erzielt. Der 1958 geborene Arno Eckeberg schaffte im Marathon dies mit Vereinsrekord in 2:21:57 Std. am 28. April in Bremen. Klaus Marquard (*1950 - 2:56:55 Std.) und Klaus Höfer (*1942 - 2:59:58 Std.) erreichten Zeiten von unter 3 Stunden beim Essener Baldenay-See-Marathon bzw. dem Wien-Marathon. Auch Günter Jatho (*1939 - 3:12:27 Std.) und Günter Falk (*1935 - 3:18:04 Std.) glückten absolute Bestmarken in Berlin bzw. Lissabon. Über die 25 km-Distanz erzielten 5 Friedrichsorter in diesem Jahr ihre ewigen Bestmarken: Arno Eckeberg erzielte dabei auch hier einen neuen Vereinsrekord von 1:20:33 Stunden in Neumünster. In Gettorf glückten Matthias Kuchinke (*1958 - 1:36:14 Std.), Rainer Westerhelweg (auch *1958 - 1:43:40 Std.) und Uwe Pohlmeyer (*1949 - 1:44:20 Std.) absolute persönliche Bestzeiten, was dem 56-jährigen Günter Falk auch in Neumünster mit 1:51:31 Stunden glückte. Leider wurden zur damaligen Zeit noch keine Bestenlisten von unserem Statistikwart für die Frauen erstellt, so dass ich hierüber nur aus meinen Erinnerungen erwähnen kann, dass die 1973 geborene Ronja Hamann auf den Mittel- und Langstrecken in ihrer Klasse ein großes Talent war und hier auch national gesehen tolle Zeiten gelaufen ist.

 MARATHON ---- Auszug aus der von Hans-Werner Hamann erstellten Vereins-Jahresbestenliste ---- 25 KM

14 km - 9. Tarper Silvesterlauf am 29.12.91 (+ andere Läufe von Oktober bis  Dezember 1991)

Zum dritten mal nach 1987 + 1988 und jetzt 3 Jahren Pause zum Fettverbrennen nach den üppigen und ungesunden Weihnachtstagen nach Tarp. Nach 15,25 und 12 jetzt mit 14 km wieder eine andere Distanz und Streckenführung. Ein Vergleich der Zeiten somit nicht möglich. Bei diesem seit Jahren größten Silvesterlauf in Schleswig-Holstein wurde hinsichtlich der Anmeldungen erstmals die 1000-er-Schallmauer durchbrochen, wovon letztendlich 844 durchs Ziel liefen. 532 Starter finishten die 14 km und 312 die kürzere Distanz über 5700 m. Für die SV Friedrichsort hatte ich alle 10 späteren Finisher für die lange Distanz angemeldet. Unser Aushängeschild Arno Eckeberg konnte mit 46:08 Minuten als hervorragender Gesamtdritter hinter Andre Green und Volker Rathje einen Podestplatz erkämpfen und außerdem die AK M30 für sich entscheiden. Auch der immer besser werdende Bodo Reiner konnte sich als Gesamt-24. und einer Zeit von 50:15 Min. weit vorne platzieren. Peter Grams (54:05) und Jörg Bassek (54:21) konnten wie erwartet ebenfalls noch vor mir mit 55:51 Minuten die Ziellinie überqueren. Mit einem km-Schnitt von 3:59 Minuten war ich aufgrund des schwierigen Terrains mit zum Teil Glatteis zufrieden, zumal ich vom Start bis ins Ziel konstant mein Tempo halten konnte. Die sich verzögernde Siegerehrung zog sich negativ lange hin, aber der 90. Gesamtplatz und 11. (von 69) AK-M35-Platz war der Lohn hierfür und ich hatte Anteil an dem 4. Platz (von 25) in einer aus 5 Läufern bestehenden Mannschaft. Mit 57:32 Minuten folgte dann in dieser Reihenfolge Alfred Schippels, Klaus Höfer (58:40), Gerhard Henneberg (1:01:42), Brigitte Schippels (1:18:55) als einzige Frau und Uwe Leineweber (1:22:17). Wie im Vorjahr konnte Arno Eckeberg mit diesem letzten zum "Schleswig-Holsteinischen Läufer-Cup" zählenden Lauf Gesamtsieger werden und ein Wochenende mit der Teilnahme am London-Marathon gewinnen. Für dritte AK-Plätze wurden mit einer beeindruckenden Plakette und Sonderurkunde Alfred und Brigitte Schippels geehrt. Hier nun die ersten 174 Finisher der Langstrecke: 

          Nikolauslauf in Klausdorf am 08. Dezember: 450 Teilnehmer nahmen die 10 Kilometer an der Schwentine entlang in Angriff. Sechsmal genossen Langläufer der SV Friedrichsort den Applaus beim Zieleinlauf. In der Mhk kamen 66 mal 2 Beine ins Ziel. Hierbei erreichten Bodo Reiner den 8., Jörg Bassek den 12. und Stefan Köhn den 36. Platz. In ihren Altersklassen erzielten Uwe Pohlmeyer und Klaus Höfer gute 6. Plätze von 61 bzw. 37 Gewerteten. In der AK M35 konnte sich Uwe Leineweber im Mittelfeld platzieren. Hier nun die -ohne eigene aktive Teilnahme- die ersten 220 der insgesamt 402 Zieleinläufe auf der Langstrecke:


1. 100 km-Lauf Neuwittenbek am 26. Oktober

Die "LG Albatros Kiel" unter der Führung von Günter Stachel hatte im Raum Neuwittenbek von Harry Arndt, einem geprüften zugelassenen Streckenvermesser der "Deutschen Ultralauf-Vereinigung"  eine 10-km-Runde ganz genau vermessen lassen, um hier erstmals in Schleswig-Holstein einen Ultralauf über 100 km anzubieten. Unser bereits 56-jähriger Top-Ultraläufer Alfred Schippels, hervorragend von seiner Ehefrau Brigitte betreut, wurde hierbei Vizemeister in der M55 mit einer Zeit von 9:10:37 Stunden. 7 weitere Läufer in dieser Klasse konnte Alfred hinter sich lassen. Klaus Höfer musste den Lauf leider wegen einer gerade überstandenen Virusinfektion vorher beenden, wurde aber mit 60 km und einer Zeit von 5:57:18 Stunden gewertet. Insgesamt schafften 90 männliche und 11 weibliche diese 100 km. 45 Ultraläufer beendeten den Lauf vorzeitig, wurden aber für jede volle Runde gewertet. Ganz bitter zum Beispiel für Friedrich Holst, Lutz Sellmer und Manfred Tietje, die den Lauf kurz vorher nach 90 km aufgeben mussten. Auch eine Staffel mit 10 Läufern, von denen jeder eine Runde von 10 km zu laufen hatte, brachten wir erfolgreich ins Ziel. Den Startern hatte ich am Vortag die von mir besorgten Startnummern vorbeigebracht und ihnen die geschätzte Startzeit mitgeteilt. Alles sollte perfekt klappen und keiner sollte zu lange auf seinen Einsatz warten müssen. Alles klappte vorzüglich. Meine Schätzungen liefen auf eine Endzeit von optimalen 6:51 Stunden hin, wenn ein jeder seine ungefähre Bestzeit erzielen sollte. Dies passierte dann zwar nicht ganz, aber mit einer Endzeit von 7:14:52 Stunden war meine Einschätzung mit einer Abweichung von insgesamt nur 24 Minuten für diese lange Distanz doch recht passabel. Es reichte immerhin zum 19. Platz von insgesamt 58 finishenden Staffeln.       

  


4. Kieler Hochbrückenlauf am 22. September 

Unter den 228 Finishern über die einzige Distanz von 27 Kilometern befanden sich auch 14 SVF-ler, die sich von Blitz, Donner und Hagelschauern diesem Härtetest stellten. Nicht nur, dass wir mit Arno Eckeberg (1:34:33 Std.) den Gesamtsieger vor Klaus und Henning Untiedt stellen konnten, errangen wir auch zusammen mit Heimo Wundram (1:44:20 - 2. M45) und Klaus Marquard (1:49:03) den 2. von 34 Mannschaftsplatz hinter dem Läuferteam Kiel, aber noch vor der veranstaltenden LG Albatros  Kiel. Hier die weiteren 11 Finisher der SVF: Uwe Pohlmeyer (1:51:13), Rainer Westerhelweg (1:53:20), Peter Grams (1:54:22), Klaus Höfer (1:57:00), Günter Jatho (1:57:46), Alfred Schippels (1:58:21 - 3. M55), Günter Falk (1:58:38), Benno Launert (2:05:03), Stefan Köhn (2:08:45), Dietrich Huckriede (2:14.10) und Uwe Leineweber (2:32:24). Mit den 14 Finishern waren wir übrigens der teilnehmerstärkste Verein.

 

2. Hamburger Alsterlauf am 1. September: 725 Männer und Frauen machten Werbung für die Läuferbewegung mit Start am Jungfernstieg und Ziel auf dem Rathausmarkt im Rahmen eines Alstervergnügens. Im starken Feld der Spitzenathleten sprintete Arno Eckeberg auf den 7. Platz in 31:53 Minuten über 10 Kilometer.

Friedrichsorter Silvesterlauf am 31. Dezember: Genau an Silvester dann zum Jahresabschluß unser Vereins-Traditionslauf ohne Wettkampfcharakter mit viel Spaß bei Speis und Trank hinterher. Zu um 15 Uhr versammelte sich eine Rekordzahl an Laufbegeisterten beim Sportheim.

   

Die ca. 10-km-Strecke führte über "Brauner Berg" runter zum Falckensteiner Strand in Richtung Schilksee. Über Schilksee-Süd, dem Sportheim Schilksee, dem Seekamper und Uhlenhorster Weg ging es dann zurück zum Sportheim. Die ersten 9 km wurden ganz gemütlich plaudernd genossen, bevor es dann den letzten Kilometer die Ottomar-Enking-Straße hinunter noch einmal Spaß machte, seine Grundschnelligkeit zu testen und persönliche Konkurrenten im Spurt zu besiegen. Nach dem Duschen, Frischmachen und Umziehen ging es nahtlos über in den gemütlichen Teil mit viel Geselligkeit bei heißen Getränken mit und ohne Alkohol sowie selbstgebackenen und anderen Köstlichkeiten. Hierfür hatte ich am Vortag bereits Thermokannen und Porzellanbecher von Laufkollegen besorgt. Und Silvestervormittag hatte Regina 12 Liter heißen Punsch zubereitet und 100 Waffeln gebacken.  Heiß begehrt war wie in jedem Jahr wieder die von Statistikwart Hans Hamann mit viel Liebe und Zeitaufwand erstellte und verteilte Jahresbestenliste. Rechtzeitig zu "Dinner for One" löste sich dann die gemütliche Silvesterrunde auf. Meine Frau und ich sammelten wieder die Thermokannen, Becher ect. zum Abwaschen zusammen und am nächsten Tag brachte ich diese den Eigentümern zurück. 

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 65 - 72 - 73 - 83 - 80 - 80 - 95 - 42 - 97 - 92 - 54


2. Friedrichsorter Straßenlauf am 12.10.91

Zur Premiere ein Jahr zuvor zum 100-jährigen Vereinsjubiläum konnte ich als Mitorganisator und Helfer noch nicht selbst aktiv an unserer eigenen Veranstaltung teilnehmen. Diesmal jedoch war alles schon etwas eingespielter und wir hatten genügend Vereinsmitglieder -auch aus anderen Sportarten- zum Helfen aktivieren können. So konnten auch viele andere unserer Langlaufabteilung, die dies gerne wollten, am Lauf aktiv teilnehmen. Dies wurde rege genutzt. Insgesamt 22 Frauen finishten die 2 Runden a 3850 m. Die Strecke führten den Braunen Berg hinunter, am Falckensteiner Strand entlang, durch das Kleingartengelände sowie der Klaus-Groth-Str. und Friedrichsorter Str. wieder bis zur Straße "Brauner Berg". Annelie Obermüller (36:43), Karin Kluge (40:29), Katrin Wilke (40:49) und Helga Wiese (40:56) waren die 4 weiblichen Finisher unseres Vereins. Es gewann Gerda Schönborn vom TuS Holtenau in 32:25 Minuten in neuer Frauen-Streckenrekordzeit vor Uschi Schiweck. Von den insgesamt 73 männlichen Finishern, die 3 Runden a 3750 m (insgesamt also 11625 m) zu bewältigen hatten, gehörten 12 zu unserem Verein, die in folgender Reihenfolge ins Ziel kamen: Bodo Reiner (41:21), Jörg Bassek (43:59), Matthias Kuchinke (44:18), Heinz Behrmann -also ich- (45:42), Rainer Westerhelweg (47:21), Hans-Jürgen Koch (49:39), Benno Launert (49:45), Stefan Köhn (50:00), Jan Rathje (50:48), Peter Best (55:30), Uwe Leineweber (57:55) und Ünal Türker (1:01:42). Es siegte -ebenfalls in Streckenrekordzeit- Volker Rathje (37.29) vor Lutz Sellmer und Frank Hahn. Als Auszeichnung gab es für jeden Finisher einen kleinen Teller. Mit meiner km-Schnitt von 3:55 Minuten war ich nicht ganz zufrieden, weil ich doch von Runde zu Runde langsamer geworden war. Bei strahlendem Sonnenschein und bestem Laufwetter, jedoch inmitten der Herbstferien, waren wir mit den Meldezahlen nicht ganz zufrieden. Für 1992 planen wir daher eine Änderung des Veranstaltungskonzeptes.           

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 72 - 53


18. Berlin-Marathon am 29.09.91

Aufgrund unserer freundschaftlichen Beziehungen zu Läufern aus Finsterwalde waren wir von Bernd und Katrin Fröhlich eingeladen, bei Ihnen in ihrer neuen Wohnung in Ludwigsfelde übernachten zu dürfen. Oma Anna paßte bei uns auf die Kinder auf und wir brachen  Freitagvormittag auf in Richtung Berlin. Nach der Ankunft suchten wir erst die große Marathonmesse, die erstmals in der Deutschlandhalle stattfand, auf. Wir tüteten unzählige Ausschreibungen ein und holten die Startunterlagen ab. Dann ging es weiter zu unseren Lauffreunden südlich von Berlin, wo es zum Abendessen wie gewünscht nochmals Kohlenhydrate satt in Form von Kartoffeln mit Quark gab. Bei schönem Wetter beeindruckte uns der Frühstückslauf vom Schloß Charlottenhof durch die Katakomben hinein ins Berliner Olympiastadion zum Marathonfrühstück. Anschließend besuchten wir ein zweites Mal noch einmal die große Marathonmesse mit der Teilnahme an der Nudelparty. Abends gab es dann bei unseren Freunden noch einmal Nudeln satt. Sonntag dann früh um 7 Uhr mit der S-Bahn bis Bahnhof Zoo. Den Rest bis zum Start auf der "Straße des 17. Juni" zu Fuß. Kein Regen, kein Sonnenschein und 12 Grad zum Start verhießen gute Laufbedingungen für die knapp 20.000  Marathonis. Der Australier Steve Moneghetti stellte dann auch prompt einen neuen Streckenrekord mit 2:08:16 Std. auf. Bei den Frauen gab es mit der Berlinerin Uta Pippig einen deutschen Heimsieg. Die Farben der SV Friedrichsort waren 6-fach vertreten. Wie ich erst Wochen später nach Eingang des dicken Ergebnis-Pamphlets -Internet ect. gab es ja noch nicht!- feststellen konnte, konnte ich vereinsintern dabei mit einer Zeit von 2:58:32 Stunden sogar den Sieg einfahren. Wieder unter 3 Stunden machten mich happy. Es lief auch gut und recht gleichmäßig, auch wenn es zum Ende ein wenig langsamer und qualvoller wurde. Aber mit 1:28:28 Stunden für die erste Hälfte und 1:30:04 Stunden für die zweite Hälfte war ich sehr zufrieden. Viel beeindruckender empfand und empfinde ich jedoch die Leistung des mit 56 Jahren immerhin 17 Jahre älteren Alfred Schippels, der mit 2:59:09 Stunden lediglich 37 Sekunden später die Ziellinie überquerte. Lediglich 3 Tage zuvor war Alfred für seine hervorragenden Laufleistungen von unserem Verein mit der Leistungsnadel in Silber ausgezeichnet worden. Ebenfalls noch unter 3 Stunden blieb mit 2:59:48 Std. in der AK M45 Heimo Wundram. Matthias Kuchinke mit 3:06:57 Std. und Günter Jatho mit 3:10 Std. waren unsere weiteren Friedrichsorter Finisher. Eine Marathonpremiere gab es auch: Brigitte Schippels -wie ihr Mann ebenfalls bereits 56 Jahre-  bestand diese mit Bravour mit einer Zeit von 4:42:53 Stunden. Nach dem Duschen und Umziehen -die Kleiderbeutel waren per Lkw´s vom Start zum Ziel gefahren worden- ging es mit unseren Lauffreunden nach einem ausgiebigen Stadtbummel zurück nach Ludwigsfelde, wo wir uns gemeinsam den Lauf noch einmal auf Video anguckten. Am Montag verabschiedeten wir uns von unseren Freunden und fuhren mit dem Pkw rein nach Berlin zur Teilnahme am Erholungslauf im Tiergarten und einem gesunden Früchtefrühstück. Danach ging es heimwärts nach Kiel, um abends noch wieder laufend als Laufobmann zum Verteilen von Infos unterwegs zu sein. Schöne erlebnisreiche vier Tage bleiben als Erinnerung.

 

Die Titelseite der 170 Seiten starken Ergebnisbroschüre ----- Die Seite 3 mit dem Titel: "Es war wieder ein ´Normaler`

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 101 - 141 - 82


6. Kieler 10-Meilen-Lauf am 08.09.91

Diese 10 Meilen durch die Landeshauptstadt Kiel war ein Lauf der Rekorde. Mit insgesamt 1729 Anmeldungen, darunter 733 für die Wettkampf- und 996 für die Breitensportgruppe gab es eine weitere Steigerung und Kerstin Herzberg aus Greifswald stellte als einzige unter 1 Stunde mit 55:59 Minuten einen neuen Streckenrekord bei den Frauen auf. Ca. 4000 Zuschauer spendeten trotz stark bewölktem Himmel und frühherbstlichen 15 Grad bei mäßigem Westwind reichlich Beifall. In der Wettkampfklasse war die Hauptklasse mit 195 (davon 22 Frauen) am meisten vertreten, gefolgt von den AK 30 mit 105 (15), AK 35  mit 105 (11), AK 40 mit 97 (13), AK 45 mit 74 (8), AK 50 mit 63 (6) und AK 55 mit 40 (7). Das Ziel erreichten insgesamt -Wettkämpfer und Breitensportler zusammengerechnet- insgesamt 1369 Läufer und Läuferinnen. Hiervon schafften 155 Starter einen Kilometerschnitt von unter 4 Minuten, 371 finishten zwischen 4 und 4:30 Minuten, 385 zwischen 4:30 und 5 Minuten, 291 zwischen 5 und 5:30 Minuten und nur 167 benötigten umgerechnet auf den Kilometer länger als 5:30 Minuten. Für die SVF meldete ich als Laufobmann 30 Teilnehmer an, wovon 25 Männer und 3 Frauen finishten. Unser Arno Eckeberg mit der Startnummer 1 als Vorjahressieger wurde diesmal "nur" Fünfter mit einer Zeit von 51:37 Minuten. Ebenfalls noch unter 1 Stunde blieben Bodo Reiner (58:36) und Heimo Wundram (59:27). Mit Peter Grams (1:00:41 Std.), Matthias Kuchinke (1:00:54), Klaus Marquard (1:02:27), Hans Hamann (1:02:30), Uwe Pohlmeyer (1:03:42), Rainer Westerhelweg (1:05:57), Alfred Schippels (1:06:26) und Günter Jatho (1:06:26) konnten sich danach noch weitere 8 Friedrichsorter vor mir mit einer Endzeit von 1:07:20 Stunden platzieren. Bei mir lief es bis km 5 schon recht schwer, aber ich konnte einen 4-Minuten-Schnitt halten. Dann von der Kieler Förde weg und hoch zur Forstbaumschule kam der Einbruch, von dem ich mich nicht wieder erholen konnte. Die km-Zeiten und auch die Moral gingen mehr und mehr in den Keller. Viele überholten mich noch, was deprimierend ist und mich an den 25-km-Lauf in Gettorf zwei Monate zuvor erinnerte. Eine Erklärung hierfür fand ich im Nachhinein in dem erst acht Tage zuvor gefinishten schweren 36,18 km langen Plöner-See-Lauf, von dem ich wohl noch nicht wieder ausreichend regneriert war. Immerhin kamen in folgender Reihenfolge noch 16 weitere Friedrichsorter ins Ziel: Guenter Falk (1:07:54), Jan Keunecke (1:08:51), Gerhard Henneberg (1:09:35), Jürgen Koch (1:09:40), Stefan Köhn (1:09:52), Benno Launert (1:12:26), Henry Schelinski (1:12:34), Nils Madeja (1:15:02), Dietrich Huckriede (1:15:29), Peter Baumgardt (1:18:00), Martin Krohe (1:19:51), Uwe Leineweber (1:25:18), Helga Wiese (1:25:36), Brigitte Schippels (1:30:17), Ünal Türker (1:30:58) und Elisabeth Kawohl (1:32:04).  

 

Hier nun alle Ergebnisse in den Altersklassen der Wettkampfwertung der Frauen und Männer

M65: 1. Herbert Buchwald (1:07:39) - 2. Heinrich Aissen (1:12:07) - 3. Artur Laasch (1:18:53) - 4. Helmut Naroska (1:22:58) - 5. Wolfgang Böhnke (1:23:56) - 6. Joachim Kauf (1:25:08) ----------- M70: 1. Rudolf Funk (1:23:22) - 2. Hans Jürgensohn (1:25:25) - 3. Walter Fabig (1:39:35).

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 88


36,18 km - 11. Großer-Plöner-See-Lauf am 31.08.91 (+ 12 km Glücksburger Fördelauf)

In der dann 10-wöchigen Sommerpause waren auch wir wieder zu Beginn für 24 Tage in Italien am Gardasee und der Adria in Bibione und genossen unseren Familienurlaub.

 

Danach war auch für mich wieder im Verein Training angesagt. Wir trafen uns immer Dienstags und Donnerstags um 17:30 Uhr beim SVF-Sportheim. Die Runde führte uns immer ca. 7,5 km nach Schilksee, Strande und weiter bis zum Bülker Leuchtturm. Nach der Wende duellierten wir uns immer mit einem 2,5 km langen Tempo-Steigerungslauf zurück nach Strande. Dann liefen wir zusammen oder in zwei bis drei Tempogruppen wieder zurück. Sonntags um 9 Uhr ging die Trainingsrunde, falls kein Wettkampf anstand, in die andere Richtung. Seit Mai diesen Jahres war auch der Wanderweg vom Schusterkrug bis zur Talbrücke der Fördestraße fertiggestellt. Wie für uns geschaffen, nutzten wir diesen auch von Beginn an. So brauchten wir nicht entlang der von Pkw´s befahrenen Ottomar-Enking-Straße und dem Friedrichsruher Weg mit einer gefährlichen langgezogenen Kurve bis zur Talbrücke mehr laufen. Dann ging es aber wie gewohnt weiter nach Ahz.-Stift, durch den Stifter Wald nach Holtenau, Knoop und dann hinunter an den NO-Kanal bis meistens dem Restaurant "Kanalfeuer". Oder es ging noch weiter bis kurz vor der Levensauer Hochbrücke, bevor es über den Achtstückenberg und Knoop wieder zurückging. Diese Runde war jedenfalls immer ca. 3 bis 6 km länger als die Dienstags- und Donnerstagsrunden. Jedenfalls lotete ich schon bei diesen Trainingsrunden das Interesse für die kommenden Wettkämpfe aus. So auch für den Plön-Lauf. Es erklärten genügend Läufer, aber auch Läuferinnen Interesse, wieder sich für eine Staffeletappe zur Verfügung zu stellen. Je nach Wunsch, aber überwiegend nach dem Laufvermögen stellte ich dann die Staffeln für die verschieden langen Abschnitte -2.345 bis 4.655 m- zusammen. Auch die Frauenlaufgruppe boomte und so konnten wir erstmals nicht nur eine Männerstaffel, sondern auch eine reine Frauenstaffel an den Start und erfolgreich ins Ziel bringen. Logistisch war wieder viel zu organisieren, damit die Läufer und Läuferinnen nicht nur pünktlich zu ihren Wechselpunkten gelangten, sondern daß auch die Läufer(innen) nach ihrem Einsatz wieder "eingesammelt" und ihre durchgeschwitzte Kleidung gegen normale trockene "Klamotten" tauschen konnten. Es war somit zusätzlich auch noch nichtlaufendes Fahrpersonal mit Pkw´s erforderlich. Jedenfalls war nicht nur ich am Ende froh, dass alles erfolgreich geklappt hatte. Den 5. von 10 Mannschaften erzielten in einer Zeit von 2:17:23 Stunden: Hans Hamann, Uwe Pohlmeyer, Klaus Marquard, Rainer Westerhelweg, Peter Grams, Günter Falk, Benno Launert, Jürgen Koch, Peter Schuster und Ulli Kluge. Anhand des Alters dieser Seniorenstaffel muss die gelaufene Zeit eine besondere Beachtung finden. Es dürfte in Schleswig-Holstein wohl kaum einen weiteren Verein geben, der mit dem errechneten Altersdurchschnitt von 44,3 Jahren einen Kilometerschnitt von 3:47:08 Minuten erlaufen kann. Den 3. Platz (von 4) in 3:01:49 Std. erreichte folgende Frauenstaffel: Katja Leowsky, Elisabeth Kawohl, Manuela Pohlmeyer, Ronja Hamann, Annelie Obermüller, Helga Wiese, Sigrid Stummer, Brigitte Schippels, Martina Baumgardt und Lisa Pohlmeyer. Aber damit nicht genug: Zusätzlich brachten wir bei schönstem, aber für die Läufer fast zu warmen spätsommerlichen Temperaturen, auch noch 4 Einzelstarter auf die große Runde um den See: Auch für mich sollte dies noch ein Training für den nächsten Berlin-Marathon in 4 Wochen sein. Der Einzelläuferstart auf dem Sportplatz der Marineunteroffiziersschule erfolgte 10 Minuten nach dem Start der Staffeln um 15:40 Uhr. Folgende 5-km-Zeiten kamen dabei bis km 35 zustande: 20:49 - 20:33 - 21:15 - 21:49 - 21:35 - 22:30 - 22:39. Endzeit dann 2:35:28 Stunden, womit ich zwar "nur" den 4. von 25 AK M35-Platzen erzielte, aber trotzdem ganz zufrieden war nach 2:32:49 (1986), 2:34:00 (1989) und 2:41:11 (1990). Nachdem sich alle schnell erholt hatten, wurde es richtig gemütlich. Auf dem Rasen des Sportplatzes ließ man bei Kaffee und Kuchen den Lauf nochmal Revue passieren. Aus allen Gesichtern war nun die Anspannung und Aufregung von vor dem Wettkampf entwichen, denn jeder einzelne Staffelläufer war schließlich für den Erfolg der gesamten Staffel verantwortlich gewesen. Zum Abschluß nahm ich -mit einigen anderen- dann noch an der bis 21 Uhr andauernden Siegerehrung im Offiziersheim teil, bevor dann abends wieder zu Hause noch der Pkw vollbeladen wurde für einen Flohmarktverkauf auf dem Kieler Rathausmarkt am nächsten Tag. Auch die weiteren 3 Langläufer erzielten gute Resultate: Matthias Kuchinke wurde 5. (von 16) der AK M30 in 2:36:18 Stunden, Klaus Höfer (M45 - 2:40:37 Std.) und Alfred Schippels (M55 - 2:45:12 Std.) sogar jeweils 3. von 22 bzw. 11 Finishern. Gefreut haben wir uns wieder über eine neue der begehrten Motivkacheln als Auszeichnung. Insgesamt finishten die 36,18 km 149 Männer und 10 Frauen.

Beim 5. Glücksburger Fördelauf über 12 km am 18. August -gemeint ist hier die Flensburger Förde- sieht man nicht viel. Und auch das in der Ausschreibung angepriesene Glücksburger Schloß ist nur in der Ferne schemenhaft zu erkennen. Statt eines Stadtlaufes erwartet die Aktiven ein knüppelharter Crosslauf auf steinigen und teileweise rutschigen Waldwegen. Die SV Friedrichsort präsentierte hier ihre Schokoladenseite und trumpfte jeweils in den Altersklassen mit einem 1., 2., 3., 4. und 5. Platz groß auf. Man kann bei insgesamt 5 SVF-lern somit sagen, dass jeder Schuß ein Treffer war. Arno Eckeberg, Klaus Höfer, Manuela und Uwe Pohlmeyer sowie Alfred Schippels waren auch zufrieden über die erstaunlich guten Zeiten. Hier noch 110 von insgesamt  238 Zieleinläufen aus der mir vorliegenden Ergebnisliste:

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 45 - 67 - 61 - 76 - 80 - 106 - 40 - 100 - 102 - 84


25 km - 7. Gettorfer Langlauf am 23.06.91

4 Tage vor der Abfahrt in den großen gut dreiwöchigem Familienurlaub nach Italien (Peschiera am Gardasee und Bibione an der Adria) mein letzter Wettkampf vor der Sommerpause. Obwohl diesmal wohl aufgrund der zur gleichen Zeit stattfindenden "Kieler Woche" nur 16 Friedrichsorter von gesamt 183 finishten, reichte diese Zahl der Starter locker, um zum dritten mal nacheinander den Wanderpokal zu gewinnen, der damit endgültig in den Besitz der SV Friedrichsort gelangte. Es sollte dann auch der letzte 25-km-Lauf des Gettorfer Turnvereins gewesen sein, denn für das Folgejahr plane man aufgrund des Marathonbooms ebenfalls eine Verlängerung der Laufdistanz auf 42,2 km rund um Gettorf. Bei diesem Lauf erlebte ich nach dem ersten Drittel einen totalen Leistungseinbruch, von dem ich mich bis zum Ziel nicht wieder erholte. Eine Erklärung hierfür fand ich auch später nicht. Die Kilometerzeiten gingen von um die 4 Minuten bereits ab dem 6. Kilometer leicht nach oben und sackten im Verlauf des Rennens auf Zeiten von erbärmlichen 4:46 Minuten ab. Es ist extrem deprimierend und peinlich, von vielen anderen Läufern und erst recht 6 Vereinskollegen überholt zu werden. So reichte es für mich vereinsintern nur zum 10. Platz mit einer Zeit von 1:47:08 Stunden. So schlecht war ich über diese Distanz noch nie gewesen. Der Sieger hieß mal wieder Arno Eckeberg mit 1:22:49 Stunden. Von der SVF folgten dann Heimo Wundram (1:35:32), Matthias Kuchinke (1:36:14), Alfred Schippels (1:43:23), Rainer Westerhelweg (1:43:40), Peter Grams (1:43:45), Uwe Pohlmeier (1:44:20), Klaus Höfer (1:44:25) und Klaus Marquard (1:47:02). Immerhin konnte ich noch Jürgen Koch (1:52:20), Günter Falk (1:52:21), Benno Launert (1:55:15), Manfred Wilke (2:03:52), Peter Baumgardt (2:05:49) und Karl-Heinz Leowsky (2:08:30) hinter mir lassen, die aber auch alle bereits ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel haben.      

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 100 - 80


3. Lauf "Rund um Ratekau" am 09.06.91 (+ "3. Sri-Chinmoy-Weltfriedenslauf" am 06.06.91)

Vor meinem nur eine Woche späteren bereits 12. Wettkampf in diesem Jahr habe ich 3 Tage zuvor aktiv als Trainingslauf 12 andere Friedrichsorter davon begeistern können, die Staffel des Weltfriedenslauf vom "Sri Chinmoy Marathon Teams", der insgesamt durch alle 5 Kontinente und durch 70 Länder weltweit führt, 17 km von der Gaststätte Levensau bis zum Kieler Rathaus aktiv zu begleiten. Hierfür hatte ich im Vorfeld bereits die Werbetrommel gerührt, die entsprechende Anzahl T-Shirts bestellt und die Fahr-Shuttle-Dienstes per Pkw durch passive SVF-Mitglieder organisiert. Alles klappte wie gewünscht.  Es war ein großer Erfolg und schon ein beeindruckendes Gefühl, die Friedensfackel -wie die anderen auch- eine Zeit lang tragen zu dürfen und würdig von Politprominenz vor dem Kieler Rathaus empfangen zu werden. Jeder erhielt hier eine Ehrenurkunde für diesen Einsatz. Hinterher wurden mir sogar noch Fotos für mich und die anderen Teilnehmer zugesandt.

  

Jetzt aber zum eigentlichen Wettkampf des TSV Ratekau vor den Toren Lübecks, wofür ich 8 mal die Farben der SV Friedrichsort gemeldet hatte. Insgesamt gab es mit über 800 Anmeldungen über die 15 und 7,5 km langen Distanzen  einen neuen Teilnehmerrekord. Bei diesem 5. Lauf des SHLV-Straßenlauf-Cups war fast die gesamte Laufelite der Männer und Frauen am Start. So mußte sich Arno Eckeberg, der kurz zuvor noch toller LM-Dritter über 3000 m Hindernis in 9:26:08 Minuten geworden war, beim Sieg des Portugiesen Jose Soldado in neuer Streckenrekordzeit diesmal mit dem 5. Platz in 47:07 Minuten nach Frank Kührmann, Marco Kolmorgen und Holger Schwarz begnügen. Es folgten von uns Jörg Bassek (54:51) und Uwe Pohlmeyer (58:40), bevor ich nach 58:55 Minuten die Ziellinie überquerte. Zufrieden war ich wieder nicht, da die Beine auf der 2. Streckenhälfte doch immer schwerer wurden. Lag es vielleicht daran, daß es wieder eine Wettkampfserie von 3 Läufen binnen 3 Wochen war, resümierte ich später. Nur der 126. Gesamtplatz und 20. Platz in meiner Altersklasse M35. Bereits kurz 21 Sekunden nach mir lief bereits der 17 Jahre ältere Alfred Schippels (59:16) ein. Es folgten dann noch Günter Falk (1:04:43 Std.) und Ronja Hamann, die in 1:06:55 Stunden den Sieg in der AK WJA einfahren konnte. Insgesamt finishten über die lange Distanz 488 Läufer. Bei den Frauen gab es einen klaren Sieg durch Kerstin Herzberg mit 51:30 Minuten in ebenfalls neuer Streckenrekordzeit.

Hier nun die 300 schnellsten Läufer und Läuferinnen der insgesamt 488 Namen umfassenden Ergebnisliste:

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 65


11 km - 8. Heikendorfer Fördelauf

In Kiel war am 2. Juni -dem ersten Sonntag im Monat- wieder großer Flohmarkt in der Innenstadt. Morgens ganz früh aufgestanden, um noch einen guten Platz zu ergattern zum Flohmarktverkauf. Um 9 Uhr dann zwischendurch zum Wettkampf auf dem Kieler Ostufer gefahren. Wie beim Marathon eine Woche zuvor waren 10 Starter unseres Vereins dabei, die ich als Laufobmann der SVF gemeldet hatte. Und unsere einzige Frau, die erst 18-jährige Ronja Hamann, konnte dabei den Gesamtsieg mit einer Zeit von 47:34 Minuten aller 59 weiblichen Finisher einfahren. So steht es immerhin in der Ergebnisliste, obwohl meine genaueren Recherchen lt. Ergebnisliste ergab, daß die Holtenauerin Gerda Schönborn in der AK W40 noch 2 Sekunden schneller war. Von den 276 männlichen Finishern lief unser Arno Eckeberg mit 34:35 Minuten auf den zweiten Gesamtplatz. Vor meinem Zieleinlauf zusammen mit Alfred Schippels in 43:03 Minuten überquerten bereits Jörg Bassek (39:45), Rainer Westerhelweg (41:38) und Uwe Pohlmeyer (42:50) die Ziellinie. Zufrieden war ich -wie eigentlich in Heikendorf immer- wieder nicht. Der schwere Schlußteil nach Verlassen des Fördewanderweges gefällt mir einfach nicht. Auch 1987 mit 42:37 Min. und 1989 mit 42:14 Min. war ich nur unwesentlich schneller gewesen. Nach mir kamen nur noch Klaus Höfer (43:38) Jürgen Koch (46:45) und Leuthold Bertling (55:59) ins Ziel.  

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 63


6. Hamburg-Marathon am 26.05.91

   

Nach "Astra"-Bier mit "Shell"-Benzin neuer Titelsponsor. Bereits am Vortag ging es mit meiner Frau nach Hamburg zur Marathonmesse und dem Abholen der Startunterlagen. Mit insgesamt 8702 Anmeldungen und 6716 Männern und 686 Frauen im Ziel blieb Hamburg auch in diesem Jahr von der Größe her die Nummer 2 in Deutschland. Hinsichtlich der 500.000 Zuschauer ist man dem Berlin-Marathon aber weiterhin auf den Fersen. Herausragend die neue Siegerzeit dabei bei den Männern vom Dresdener Jörg Peter mit 2:10:43 Stunden. Abermals stieg der Frauenteil auf knapp 10 Prozent. 45 Prozent aller Teilnehmer starteten zum ersten mal in Hamburg und 15 Prozent liefen ihren 1. Marathon überhaupt. Die Marathonlaufszene boomte regelrecht. Die Zahl der Großstädte, die ebenfalls Citymarathonläufe veranstalteten, wuchs stetig. Wie in den Vorjahren schien die Sonne. Aber es war zum Start um 9 Uhr auch jetzt fast Ende Mai noch recht kühl. Wieder der bewährte Tri-Start von 3 Straßen aus nahe den Messehallen, die nach ca. 2 km zusammentreffen. Gemeinsam dann die folgenden Hauptsehenswürdigkeiten entlang der nicht nur meiner Ansicht nach schönsten Strecke eines Stadtmarathons: Reeperbahn St. Pauli - Altonaer Rathaus - Elbchaussee - Fischmarkt - Landungsbrücken - Speicherstadt - Binnenalster - Außenalster - City Nord - Rothenbaumchaussee. Jetzt aber zu meinem Lauf. Ich hatte gut trainieren können und träumte etwas davon, auf dem schnellen Kurs eine neue persönliche Bestzeit laufen zu können. Bedeutete knapp über 4 Minuten im Durchschnitt auf den Kilometer. Klappte auf den ersten 15 km auch noch ganz gut mit 5-km-Zeiten von 20:09 - 20:00 und 19:59. Aber bereits jetzt spürte ich, daß mir das Laufen schwerer fiel und es wohl nix werden würde mit einer neuen Bestzeit. Also nahm ich nach der Marathonhälfte etwas Tempo raus. Auf 20:42 Minuten folgten Zeiten von 21:59 - 21:16 - 22:56 und 21:27 Minuten für die nächsten 5-km-Abschnitte. Mein neues Alternativziel mit unter 3 Stunden würde ich aber erreichen können, so meine Hochrechnungen. 2 km vor dem Ziel für mich zum dritten mal in Hamburg ein kleines Highlight. Wieder konnte ich unseren langsamer werdenden Peter Grams ein- und überholen. Leicht bergauf Richtung Fernsehturm und das Ziel war nach genau 2:57:40 Stunden bei jetzt zu warmen Temperaturen aufgrund der hochstehenden Maisonneneinstahlung erreicht. Medaille umgehängt bekommen, Zielverpflegung einnehmen, Kleiderbeutel abholen und ab zum Duschen war die weitere Reihenfolge. Insgesamt finishten 10 Läufer der SV Friedrichsort diesen Lauf. Bester unseres Vereins und als einziger vor mir im Ziel war Heimo Wundram mit 2:44:42 Stunden. Ebenfalls aber noch unter 3 Stunden blieben Peter Grams (2:59:06) und Klaus Marquard (2:59:33). Beachtlich dann die Zeit von 3:03:18 Stunden des bereits 56-jährigen Alfred Schippels. Binnen 5 Minuten erreichten danach Rainer Westerhelweg (3:22:36), Günter Falk (3:24:23) und Benno Launert (3:27:33) das Ziel. Aber auch Dietrich Huckriede (3:43:02) und Wolf-Rüdiger Kieker (3:49:20) blieben noch locker unter der 4-Stunden-Grenze.

  

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 110 - 120 - 50 - 112


11,8 km - 7. Schleswiger Stadtlauf

Dieser Lauf am Samstag, dem 27. April 1991 mit der bereits 5. Teilnahme hier ist für mich schon fast Tradition. Der dritte Wettkampf binnen 20 Tagen und nur 6 Tage nach dem relativ langen 25 km-Lauf. Wie würde ich mich regeneriert haben!? Den ganzen Tag war es unangenehmes regnerisches Schmuddelwetter, was nur für die Organisatoren nicht so schön ist, aber uns Aktiven ja nicht weiter stört. So war es auch nicht zu warm und einen störenden lästigen behindernden Wind gab es auch nicht. Auch hier nur 3 Friedrichsorter unter den gesamten nur noch 283 Finishern aus genau 100 Vereinen. 1989 und 1990 finishten noch 330 bzw. 304 Teilnehmer. Unser jüngster erst 16-jähriger Jan Rathje erreichte 51:43 Minuten. 40 Jahre älter war da unser Oldie but Goldie Alfred Schippels, bei dem die Uhren bereits nach 45:27 Minuten stehenblieben - einem beachtlichen Schnitt von unter 4 Minuten auf den Kilometer. Ich selbst war mit meiner Leistung von 44:29 Minuten -nur 16 Sekunden langsamer als im Vorjahr- auch zufrieden, zumal mir der 25-km-Lauf 6 Tage zuvor noch etwas in den Knochen stecken dürfte. Ohne einen Einbruch zum Ende des Laufes zu erleiden lief ich ziemlich konstante Zeiten um die 3:43 Minuten von Anfang bis fast zum Ende. Nur zum Endspurt zum Schluß fehlte mir dann einfach die Kraft. Die Sieger waren bei den Männern Andre Green (37:41) vor Sven Murmann und Lutz Sellmer sowie bei den Frauen Dagmar Knudsen (41:57) vor Karin Sietz und Maria Ehlers.

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 73


25 km - Trave-Straßenlauf Bad Oldesloe am 21.04.91

Nach 3 Jahren Pause jetzt endlich zum dritten Mal diese 25 km. 1987 und 1988 galt es hier jeweils 4 Runden a 5 km zu absolvieren. Jetzt andere Streckenführung, welcher überwiegend an den Bahnschienen entlang und den gleichen Weg zurück in die Kurstadt führte. Wir -ein Trio- reisten als Fahrgemeinschaft die gut 80 km von der SV Friedrichsort an. Mein Ziel und Anspruch war, unter 100 Minuten zu bleiben. Entsprechend wollte ich das Rennen im 4-Minuten-Tempo angehen. Jeweils genau 19:44 Minuten für die ersten beiden 5-km-Abschnitte waren daher noch okay. Dann die Wende bei 12,5 km. Aber gestoppte und unerklärliche 20:27 Minuten dann für die nächsten 5 Kilometer. Weiter ging es, aber ich machte mir Gedanken. Fühlte mich doch nicht schlecht! War der Abschnitt mit der Wende vielleicht zu lang gewesen? (Anmerkung: GPS-Uhren mit Distanzmessung gab es damals noch nicht!). Dann 19:56 Minuten und ich war wieder gut im Plan. Ich konnte zum Schluß sogar noch etwas beschleunigen, benötigte nur 19:04 Minuten für die letzten 5 km und finishte mit 1:38:55 Stunden somit noch relativ locker unter meiner Planzeit. Gesamtplatz 26 von insgesamt 155 Männern und 17 Frauen. Meine Mitfahrer Klaus Marquard mit 1:41:49 Stunden, der beim Crosslauf 6 Wochen zuvor noch 38 Sekunden vor mir war, und Jürgen Koch in 1:51:37 Stunden konnte ich hinter mir lassen und es langte unter 19 Mannschaften noch zu einem 8. Platz. Ich war sehr zufrieden, da ich seit fast 2 Jahren über diese Distanz nicht mehr so schnell gewesen war. Beim Blick in meine 20 Finisher starke Altersklassenwertung M35 aus der Ergebnisliste stelle ich fest, dass ich bei einer nur 1:44 Minuten schnelleren Zeit von 37:11 Minuten statt des 7. den 2. Platz der M35 belegt hätte.  Insgesamt gesehen sollte dieses mein insgesamt letzter Lauf über genau diese 25 Kilometer mit einer Zeit von unter 100 Minuten gewesen sein. Grund war auch, dass diese Länge als Wettkampfklasse von der Halbmarathondistanz abgelöst wurde bzw. nur noch selten angeboten wurde. Hier nun die insgesamt 155 männlichen und 17 weiblichen Zieleinläufe in den Altersklassenwertungen:

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 90


10 km - 3. Eckernförder Stadtlauf am 14.04.91 (+ Marathons in Wien, Bremen und München)

Nach 1989, wo ich an gleicher Stelle auf gleicher Strecke, meine bis dato persönliche Bestzeit gelaufen war, wollte ich hier wieder eine gute Zeit hinlegen. 2 Runden a 5 km. Die erste Runde war mit 18:16 Minuten sehr schnell und ließ auf eine neue Bestzeit hoffen. Aber wohl zu schnell, denn jetzt kam der Einbruch und der Lauf wurde zum Kampf und Krampf. 2. Runde nur 19:07 Minuten und somit 51 Sekunden langsamer. Meine Gesamtzeit von 37:23 Minuten auf dieser schnellen Strecke - und somit 23 Sekunden langsamer als zwei Jahre zuvor - reichte aber zum 48. Gesamtplatz und 5. Platz in der AK M35. Ich war zufrieden, zumal wir zuvor bereits 2 Stunden lang einem großen Flohmarkt in Kiel besucht hatten!? Unter den immerhin 341 Finishern befand sich laut meiner mir vorliegenden Ergebnisliste kein weiterer Friedrichsorter. Lag sicher auch daran, daß der Wettkampfkalender um diese Jahreszeit eine reichhaltige Anzahl von Veranstaltungen hergibt. So lief z. B. am gleichen Tag unser fast 49-jährige Klaus Höfer den WIEN-MARATHON und finishte erstmals mit 2:59:58 Stunden unterhalb der 3-Stunden-Schallmauer. Eine Woche später schaffte auch der 42-jährige Uwe Pohlmeyer beim HANNOVER-MARATHON mit 3:10:17 Stunden eine neue Bestzeit. Widerum eine Woche später war der BREMEN-MARATHON, wo unser Vorzeigeathlet Arno Eckeberg mit tollen 2:21:57 Stunden eine persönliche Bestzeit und neuen Vereinsrekord erzielte. Weiter geht's im Wochenrhytmus zum MÜNCHEN-MARATHON, wo durch Dietrich Huckriede (3:40), Jürgen Koch (3:17) und Heimo Wundram (2:56) ebenfalls erfolgreich die Friedrichsorter Farben vertreten wurden. Hier nun die schnellsten 201 von insgesamt 341 Finishern: 

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 90 - 65


42,2 km - 5. "Finsterwalder Dutzend" am 29.03.91

Kurz nach Silvester erhielt ich als Dank für das "Geschenk" zum vorangegangenen "Dutzend" eine individuelle Gegeneinladung vom Organisator Christian Homagk. Um die Panne vom 90-er Lauf (siehe Bericht) schnell zu vergessen, sollte statt eines Zweijahresrhytmusses bereits sofort und nur ein Jahr danach das nächste "Dutzend" stattfinden. Von unserem -nicht nur Lauffreund- und Familie eingeladen, machten wir -die ganze Familie- uns am Gründonnerstag auf dem Weg über Berlin ins über 500 km entfernte Finsterwalde in der Niederlausitz. Gerd, Heike und Tom Werner traten ein Zimmer Ihrer Wohnung für uns ab. Diese Gastfreundschaft war einfach überwältigend. Zum Abendessen gab es wie gewünscht Kohlenhydrate in Form von Nudeln satt und zusammen mit Bernd und Katrin Fröhlich genossen wir noch einen kurzweiligen Abend. Am nächsten Morgen -Karfreitag  und Lauftag- gab es für uns alle das gewünschte reichhaltige Frühstück -für mich Müsli mit Banane-. Dann noch einen Spaziergang mit der Gastfamilie, wo uns die Sängerstadt nähergebracht wurde, denn Start zum Lauf über die 42,2 km war erst um 12:30 Uhr. Es war ein trüber Tag und mit Temperaturen von eben über null für die Jahreszeit zu kalt. Mangels Alternativen hatte ich nicht die Qual der Wahl der Beinbekleidung. Natürlich kurze Laufhose, aber ein langärmeliges Odlo-Unterhemd zusätzlich. Nur nicht zu schnell angehen, war mein Plan, denn ich hatte mich in den zurückliegenden 6 Wochen oft schlapp gefühlt und war lange erkältet gewesen. Am Start herrschte reges Treiben aller Athleten der 12 sportlichen Ausdauerdisziplinen in Form von Schwimmen, Wandern, Fahrradfahren, Triathlon und Laufen. Alle Wanderer und Läufer starteten gemeinsam und man wurde später auf die entsprechende Runde geleitet. Es gab dabei keine Probleme, denn eine große Anzahl aufmerksamer Streckenposten und Wegeinweiser gab es ausreichend. Man hatte den Eindruck, alle Bewohner dieser Kleinstadt waren in dieses Großereignis mit eingebunden. Leider gab es Einbußen bei der Starterzahl über die Marathondistanz, was damit zu erklären war, daß die Anzahl spektakulärerer Marathonläufe in Ost- und jetzt neu auch in Westdeutschland immens anwuchs. Schade nur für den Aufwand, den so eine große Runde über 42 km mit sich bringt.  Nach dem Start mußte ich mich auch einzig und allein auf mein Gefühl verlassen, das richtige Tempo zu wählen, denn die einzelnen Kilometer waren nicht ausgeschildert. Nur in den 11 Orten bei den Top-Verpflegungspunkten gab es Hinweise auf die bereits geleistete Distanz. Allerdings in der Form, daß die noch zu laufende Distanz bis zum Ziel angezeigt wurde. So mußte ich aufgrund der ungeraden Distanzen immer wieder mein Hirn bemühen, um auszurechnen, wie es um mein Lauftempo bestellt ist. Aber es lief gut und an den Verpflegungspunkten alle paar Kilometer trank ich einen gut gefüllten traubenzuckergesüßten Tee, was mich immer wieder aufpuschte. Ich hatte auf der zweiten Hälfte das leichte Gefühl, noch beschleunigen zu können. Fühlte mich völlig frisch. Hoffentlich stimmten aber die Kilometerangaben, gings mir durch den Kopf. Jedenfalls ließ ich mich jetzt doch treiben und dazu verleiten, das Tempo anzuziehen. Das kleine 51-köpfige Läuferfeld hatte sich inzwischen weit auseinandergezogen, aber ich sah immer noch den einen oder anderen vor mir, kam motivierend näher und überholte diese. Bei der drittletzten Verpflegungsstelle erhielt ich die Info, auf dem fünften Platz zu liegen. Ich empfand jezt eine regelrechte Laufeuphorie, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Schüttete wohl Endorphine aus. Vor mir sah ich dann auch den bis dahin 4.-Platzierten, kam näher ran und überholte ihn. Und nach der vorletzten Station entdeckte ich auf einer langen Geraden die "Nummer 3" vor mir. Würde ich mir den auch noch schnappen können. Und tatsächlich, ich kam ziemlich schnell näher ran und bei dem Konkurrenten war wohl auch ein kleiner Einbruch feststellbar. Überholen kein Problem. Ich schaute immer wieder nach vorne, aber jetzt die letzten Kilometer durch die Stadt- und Bürgerheide ohne lange Geraden konnte ich die führenden 2 Läufer nicht mehr entdecken, obwohl ich weiterhin ohne Erschöpfung schnell unterwegs war. Und die Zeit war gut. Liebäugelte ich bei der Laufhälfte schon davon, mal wieder unter drei Stunden bleiben zu können, so spürte ich, je näher ich dem Ziel kam, daß es zu einer absoluten neuen persönlichen Bestzeit langen würde. Und so kam es auch. 2:50:41 Stunden sollte meine Casio-Stoppuhr später im Ziel anzeigen. Nachdem der Sportplatz in Sichtweite gekommen war, ging es noch einmal links rum und dann rechts einen kleinen Hügel hoch und ich war im Ziel. Aber wo waren meine Fans, mein Anhang in Form der eigenen und befreundeten Familie Werner, um den Zieleinlauf im Bild festzuhalten. Aber die Schuld mußte ich mir selbst geben, indem ich eine Ankunftszeit frühestens nach 3 Stunden angekündigt hatte. In diesem Augenblick kamen sie auch bereits und staunten nicht schlecht. Ich -total happy- wiederholte dann, um Fotos für die Ewigkeit festzuhalten, noch einmal den Zieleinlauf und sprintete noch einmal den Hügel hoch. Ich holte mir danach die verdiente Urkunde und erhielt zusätzlich als Anerkennung wieder ein Tongefäß. Wir verbrachten mit der Gastfamilie noch einen schönen Abend, besuchten Samstag die Stadt Meißen und dortige Porzellanmanufaktur und waren nachmittags von der befreundeten Familie Fröhlich zum Kaffee, Kuchen und üppigen Abendessen eingeladen. Nach einem ausgedehnten Spaziergang  mit Stadtbummel incl. der Besichtigung des Finsterwalder Schlosses am Vormittag des Ostersonntags fuhren wir nachmittags heim nach Kiel. FAZIT: Dieser Lauf, mein 59. Wettkampf und 13. Marathon binnen 5 Jahren  wird für mich für immer unvergeßlich bleiben, zumal ich diese Bestzeit nie wieder toppen sollte. Die Ursache hierfür lag wohl in der Streckenverpflegung, denn der Tee war mit Traubenzucker gesüßt. Und genau dieser alle 15 - 20 Minuten Nachschub des Traubenzuckers ließ wohl den Blutzuckerspiegel nie absinken. Gehört dieses Rezept eventuell zu einem legalen Dopingmittel, fragte ich mich hinterher. 

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 100 - 105 - 70


19. Crosslauf der SV Friedrichsort in Falkenstein am 09.03.91

Eine Traditionsveranstaltung unserer Leichtathletikabteilung. 190 Meldungen lagen bis zum Beginn bereits vor, aber es wurde fleißig nachgemeldet, so dass zum Schluß ein neues Rekordergebnis aus 29 Vereinen herauskam. Durch stattfindende Waldarbeiten musste die Streckenführung geändert werden. Ein dadurch längerer Anstieg eine Wiese ganz hoch machte die einzelne Runde sehr anspruchsvoll. Diese kräftezehrenden Runden machten die Beine bzw. Oberschenkel müde. Im Rahmen der Veranstaltung wurden wieder die Vereins- und Kreismeisterschaften des Kreises Kiel entschieden. Bei eisigen Temperaturen, verbunden mit einem kalten Ostwind, wurde vor allem den vielen Helfern und Organisatoren, ohne die nun mal nix läuft, alles abverlangt. Es gab den ganzen Nachmittag lang wieder Distanzläufe über 675 m, 1100 m, 1350 m, 1775 m, 2875 m, 3300 m, 4400 m und 9900 m. Über die 4400 m mit insgesamt 33 Finishes wurden unser Arno Eckeberg mit 13:35 Min. in der M 30 genauso Kreismeister wie in der M 45 Peter Schuster in 16:23 Minuten. Zweite Plätze belegten von uns Gerhard Henneberg (M35 - 17:38) und Hans Hamann (M40 - 16:48). Uwe Leineweber schaffte in 22:54 in der M 35 den 4. Platz. Über die Langstrecke von 9900 m finishten insgesamt 42 Läufer. Den 1., 2. und 5. Platz in der M30 erreichten davon von der SVF Peter Grams (36:24), Matthias Kuchinke (36:52) und Rainer Westerhelweg (38:41). In der M 35 erreichte ich in schwachen 39:42 Min. den 3. Platz. Rückblickend sehe ich die Ursache in immer noch bestehendem hartnäckigem Husten und der mangelnden Regenerationszeit nach dem Marathon 2 Wochen zuvor. Sogar unsere AK M 40-Finisher Uwe Pohlmeyer (3. in 38:41), Klaus Marquard (4. in 39:04) und Hans Hamann (5. in 39:40) waren noch vor mir im Ziel. In der M 45 wurde Klaus Höfer genauso Kreismeister (41:32) wie Alfred Schippels (40:18 !!) in der bereits M55. Jürgen Koch (42:49) und Dietrich Huckriede (45:26) belegten in der M 50 die Plätze 2 und 3. Über 2.875 m konnte in der weiblichen Jugend A unsere Ronja Hamann in 11:25 Minuten genauso den Kreismeistertitel gewinnen wie Hanna Pohlmeyer über 675 m in der Klasse Schülerinnen D (*1983) in 2:57 Minuten.

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 30 - 48


19. Husumer Wintermarathon am 23. 02.1991 mit Landesmeisterschaft

20 Tage später am 23. Februar 1991. Bereits mein 4. Wettkampf in der Saison. Sonst fing das Laufjahr immer mit den Crossläufen an. Wieder Richtung Nordwesten, wo der veranstaltende "LAV Husum" bereits zum 19. mal den Wintermarathon ausrichtete, wozu die davorgeschaltete Winterlaufserie als Aufbau dient. Integriert waren die Landesmeisterschaften. Leider war ich bis 2 Tage vor dem Lauf noch krank gewesen mit Halsschmerzen, Husten, Fieber, Bauch- und Kopfschmerzen. Fühlte mich kurz vor dem Lauf noch richtig schlapp. Aber ich wollte dabei sein trotz Temperaturen um 6 Grad und Windstärke 7 aus Südwest. Auf eine Bestzeit war ich nicht aus und wollte mich möglichst im Läuferpulk etwas im Windschatten schonen. Dies gelang mir auch in der Gruppe um die spätere Landesmeisterin (3:04:43 Std.) Dagmar Knudsen (siehe Foto) sehr lange. Bis km 35 konnte ich Zeiten von um die 4:20 Min. je km gleichmäßig laufen. Dann kam doch noch der Einbruch und Klaus Höfer lief zu mir auf. Er "schleppte" mich dann mit ins Ziel und wir finishten gemeinsam in 3:09:56 Stunden. Aber auf unser Aushängeschild war Verlaß: Arno Eckeberg wurde nicht nur Landesmeister, sondern auch in einer Zeit von 2:34:03 Stunden Gesamtsieger  und verwies Lutz Sellmer, Gerhard Völschow, Norbert Sander, Hubert Benedix, Frank Groen, Hans-Erich Jungnickel, Manfred Tietje und Lothar Steen auf die Plätze. Wir drei waren leider von insgesamt 208 Finishern die einzigen unseres Vereins. Aber es reichte zum 6. LM-Platz in der Mannschaft vor der LG Albatros Kiel und dem 5. Platz in der AK M35. Beachtlich: 39 Läufer blieben unter der 3-Stunden-Grenz und nach bereits 4:29:34 finishte der letzte der 193 Männer und es war von den 15 finishenden Frauen nur noch eine Dänin auf der Strecke. Nach 4:40:40 Stunden konnte dann endgültig die Zeituhr gestoppt werden. Auch mein Vorbild, der Marathonsammler Horst Preisler (3:26:33Std.) war dabei und schrieb für die "Spiridon" den authentischen und hier eingefügten Bericht.

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 107 - 95 - 73


20 km - Winterlaufserie Drelsdorf - 3. Lauf am 03.02.91

Wieder zwei Wochen später. Diesmal 3 Fahrgemeinschaften für die 11 Finisher unseres Vereins - alle über die 20 km. Minus 5 Grad und ein kalter böiger Ostwind zum Start. Lange Tights gab es damals noch nicht. Alle liefen in kurzen Laufhosen. Allerdings hatten sich viele die Beine mit Wärmesalbe eingerieben. Es roch in den Umkleidekabinen dementsprechend intensiv nach Menthol. Diesmal konnte Arno Eckeberg mit 1:04:54 Std. einen Sieg einfahren bei 152 Finishern auf dieser Distanz. Bodo Reiner (1:12:18) und Matthias Kuchinke (1:17:43) waren wie gewohnt wieder vor mir im Ziel, wenn auch knapper. Aber ich war mit einem Schnitt von 3:55 Min. je km mit 1:18:25 Stunden abermals schneller als bei den ersten beiden kürzeren Läufen. Nach mir kamen in folgender Reihenfolge vereinsintern ins Ziel: Rainer Westerhelweg (1:20:09) - Klaus Höfer (1:23:52) - Uwe Pohlmeyer (1:24:52) - Gerhard Henneberg (1:26:15) - Benno Launert (1:28:30) - Jürgen Koch (1:31:42) - Karl-Heinz Leowsky (1:32:09). Unter den 26 Frauen, die 15 km zu bewältigen hatten und den 5 km laufenden 40 Schülern und Schülerinnen befand sich kein Friedrichsorter. Jetzt aber zur Gesamt-Serienwertung, die 9 Friedrichsorter von insgesamt 124 Männer erfolgreich bestritten: Unser Arno Eckeberg wurde mit 2:25:55 Std. Gesamtzweiter hinter dem Klausdorfer Ulf Rathje mit 2:24:24 Stunden, aber vor Lutz Sellmer und Hans-Erich Jungnickel. Bodo Reiner (19. mit 2:44:17) und Matthias Kuchinke (31. mit 2:52:07) waren vor mir. Ich folgte dann mit 2:57:22 Std. für die insgesamt 45 km auf Platz 49. Die weiteren Finisher vereinsintern waren: Rainer Westerhelweg (54. in 2:59:04), Klaus Höfer (72. in 3:08:58), Gerhard Henneberg (82 in 3:14:38), Benno Launert (86. in 3:16:17) und Jürgen Koch (99. in 3:22:58). Bei den Frauen, deren Serie aus 5 und 10 sowie 15 km bestand, gewann mit großem Vorsprung die Husumerin Dagmar Knudsen (1:51:11) 

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 105 - 80


15 km - Winterlaufserie Drelsdorf - 2. Lauf am 20.01.91

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 Wochen später. Wieder nach Drelsdorf. Diesmal standen die 15 km auf dem Programm. Obwohl einige die komplette Serie des veranstaltenden Vereins "LAV Husum" nicht mehr absolvieren konnten, finishten diesmal sogar 15 und somit 6 Friedrichsorter mehr als beim 1. Lauf. Arno Eckeberg (diesmal Gesamtdritter in 48:34 Minuten), Bodo Reiner (55:35) und Matthias Kuchinke (56:43) platzierten sich vor mir. Rainer Westerhelweg (1:00:06) konnte ich diesmal mit 59 Sekunden Rückstand hinter mir lassen. Obwohl abermals zu schnell angegangen war ich mit meiner Zeit von 59:07 Minuten im km-Schnitt sogar schneller gewesen als über die 5 km kürzere Distanz zwei Wochen zuvor. Ich war schon zufriedener diesmal. In folgender Reihenfolge kamen danach vereinsintern ins Ziel: Alfred Schippels (1:02:30), Uwe Pohlmeyer (1:02:41), Klaus Höfer (1:02:42), Gerhard Henneberg (1:04:03), Benno Launert (1:04:35), Jürgen Koch (1:06:42) und Karl-Heinz Leowsky (1:07:48). 212 Finisher gesamt über diese Distanz für die Männer. Die Frauen hatten 10 km zu bewältigen. Ronja Hamann (2. WJug. in 46:35 Min.) und Brigitte Schippels (W55 - 56:24 Min.) finishten hier vereinsintern bei insgesamt 47 Finishern. Auch über 5 km konnten wir mit dem 15-jährigen Oliver Bayerl ein Finish in genau 19 Min. vermelden. Stolzer Gesamtplatz 3 damit bei insgesamt 49 Schüler- und Schülerinnenfinishes.

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 100 - 70


10 km - Winterlaufserie Drelsdorf - 1. Lauf am 06.01.91

14 Wochen waren seit dem letzten Wettkampf vergangen. Wir Organisatoren der SV Friedrichsort haben erfolgreich am 13. Oktober bei idealen Laufbedingungen unseren ersten Straßenlauf über 12 und 8 km mit insgesamt  110 Startern über die Bühne gebracht und ich hatte mich am 6. Dezember 90 zum neuen Läuferobmann der Leichtathletikabteilung wählen lassen. Mit dem vereinseigenen Silvesterlauf am 31.12.90 -ohne Zeitnahme- über 8 km mit über 30 Aktiven hatten wir das aufregende Laufjahr ausklingen lassen. Wie immer hatte der Statistikwart Hans Hamann seine arbeitsintensive Jahresbestenliste verteilt. Das neue Jahr sollte auch für mich erstmals mit einer distanzsteigernden Laufserie starten. Ich machte im Vorwege viel Werbung und sorgte für 2 Fahrgemeinschaften unserer 9 Starter zum 100 km entfernten Startort nördlich von Husum, wobei wir Regen mit orkanartigen Winden in Kauf nahmen. Arno Eckeberg (Gesamtzweiter in 32:27 Minuten), Bodo Reiner (36:24), Matthias Kuchinke (37:41) und Rainer Westerhelweg (38:49) ließen mich mit unzufriedenen 39:50 Minuten hinter sich. Viel zu schnell hatte ich das Rennen begonnen und war nach 2,5 km in 8:50 Minuten zur Hälfte der beiden 5 km-langen Runden bereits halbwegs ausgepowert und konnte mich bis zum Ziel nicht wieder richtig davon erholen. Klaus Höfer (42:24), Benno Launert (43:12), Gerhard Henneberg (44:20)und Jürgen Koch (44:34) konnte ich vereinsintern in dieser Reihenfolge bei insgesamt 196 Männer-Finishern jedoch noch hinter mich lassen. Zusätzlich finishten 55 Frauen und Schülerinnen sowie 28 Schüler über die 5 km, jedoch niemand von der SV Friedrichsort.

Wöchentl. km Lauftraining seit letztem Wettkampf: 45 - 92 - 101 - 95 - 92 - 83 - 35 - 55 - 65 - 67 - 59 - 80 - 85 - 55

 

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