Das Jahr 1995

Persönlicher Jahresrückblick ....

Mein 10. Lauf- und Wettkampfjahr. Zum 10. mal finishte ich den großen Hamburg-Marathon und den Kieler Zehn-Meilen-Lauf. Ich war glücklich und etwas stolz zugleich, damit alle Auflagen dieser Läufe seit ihrem Bestehen finishen zu können. Nach 14 Monaten mehr oder weniger verletzungsbedingter Pause ging es auch leistungsmäßig wieder aufwärts. Ab dem 08. Februar lief ich erstmals vom Treffpunkt  Ernst-Barlach-Gymnasium beim wöchentlichen Training mit den neuen Vereinskollegen der LG Albatros im Projensdorfer Gehölz mit. Meine Laufzeiten bei insgesamt 15 Wettkämpfen wurden auch wieder besser, was auch auf meine auf 2.708 km Gesamt-Kilometer-Laufleistung in diesem Jahr zurückzuführen ist > immerhin mehr als 3 x so viel wie im Vorjahr. Sicherlich mehr als die Hälfte dieser Kilometer trainierte ich gemeinsam mit unserer 13 bzw. 14-jährigen Tochter Lena, weshalb wir alle gemeinsam  -die gesamte Familie- sich weiterhin über die guten Resultate und Podestplätze in ihren 14 Wettkämpfen freuten. Wir fühlten uns dabei beide wohl in unserem neuen umfangreichen Outfit der LG Albatros Kiel. Ich lernte das gute gesellige Vereinsklima  bei Vereinsfesten und -feiern kennen und nahm u. a. an der Jahreshauptversammlung in der "Linde" in Neuwittenbek teil. Gerne engagierte ich mich ehrenamtlich als Helfer an den Wochenenden unseres Hochbrücken-und 100km-Laufes, stellte viele der alle 3 Monate erscheinenden Albi-Info per Fahrrad den Vereinsmitgliedern zu, um dem Verein Portokosten zu ersparen und erklärte mich bereit, Meldungen für bevorstehende Läufe anzunehmen, um dann Sammelmeldungen unter einem einheitlich geschriebenen Vereinsnamen durchzuführen.

..... und aus Sicht des Vereins

1987 erst war dieser somit noch recht junge Verein von Günter Stachel zusammen mit nur einer guten Handvoll überwiegend Marathonläufern gegründet worden. In den Jahren darauf bis jetzt hin wuchs die Mitgliederzahl weiterhin stark an. Gründe waren zum einen der zwar von 12 auf 25 DM gestiegene, aber immer noch niedrige Jahresbeitrag und dass Vereinsmitglieder kostenlos beim eigenen 100-km-Lauf starten durften. Bei allen Laufveranstaltungen warb dabei unsere neue 1 m x 1,50 m große Vereinsflagge, ein Albatros im Laufschuh. Mit großem Erfolg wurden erneut der bereits 8. Hochbrückenlauf und der 5. internationale 100 km-Lauf Neuwittenbek vorbildlich organisiert. Das Spendenkonto für eine große 5000 DM teure Vereinsstand- und Stoppuhr, wofür auch ich 100 DM gespendet hatte, wuchs enorm, woran man auch das ehrenamtliche Engagement, die Identifikation und den Zusammenhalt der Mitglieder im  Verein erkennen konnte. Beim Neujahrsfrühschoppen von und bei Chef Günter Stachel im Keller oder bei u. a.  über Grillfeten im Garten, Vereinsmeisterschaften mit anschließendem Vergnügen und einer Weihnachtsfeier in der "Linde" wurde das gute Vereinsklima gepflegt. Das Engagement bei vielen Mitgliedern war vorhanden, den Verein noch größer und bekannter zu machen, wozu auch die motivierende lebendige vorbildlich informierende vierteljährlich erscheinende "Albi-Info" von Rainer Först im erheblichen Maß beitrug. Unserem Laufstar Benno Richter wurde in der AK M60 dreimaliger Landesmeister in Landesrekordzeit: über 10.000 m am 19.05. in Flensburg mit 36:56 Minuten, über 3.000 m am 31.05. in Klausdorf mit 10.24 Minuten und am 17.06. in Bad Oldesloe über 5.000 m mit 17:37 Minuten. Landesmeister wurde Benno auch noch über die Halbmarathondistanz mit 1:22.01 Stunden am 15.04. in Neumünster und Uschi Schiweck (für LAV Husum) über 100 km in 8:51.36 Stunden.


12. Nikolauslauf Klausdorf am 03.12.1995

Hier die schnellsten 110 von insgesamt männlichen + weiblichen genau 200 Finishern über die 5km-Distanz:

Der letzte von 14 Wettkämpfen in diesem Jahr für meine Tochter Lena und auch für mich. Der erste Lauf, den Lena seit 1992 über die identische Distanz von 5,2 km zum vierten mal bestritt. Diesmal würde Lena jedoch erstmals solo ohne die Begleitung ihres Vaters sich den Rennverlauf einteilen. Aber das ihr dies gelingen würde, hatte sie inzwischen bei vielen anderen und sogar längeren Läufen bewiesen. Das Ergebnis von 23:37 Minuten als 83. Gesamtplatz von genau 200 Finishern war zwar okay, aber sie war unzufrieden damit, weil es im Vorjahr schon zu 22:50 Minuten gereicht hatte. Und zusätzlich reichte diese Zeit mit dem 4. von 6 Plätzen in der Klasse wSA nicht mal für das Podium. Kleine Enttäuschung zwar, aber doch keine Tragödie und als Trost gab es ja für jeden Finisher vom Nikolaus Robert Weber eine Tafel Schokolade. Laufen ist außerdem nicht alles im Leben. Es gibt schöne und schönere Dinge. Jetzt zu meinem Lauf über die große Runde bis zur weißen Brücke um den Rosensee herum. 7 Jahre war es her, wo ich 1988 hier zum bisher einzigen mal diese 10 km -damals in 39:03 Minuten- gefinisht habe. Auf der Strecke entdeckte ich nur 2 x zur Orientierung meines Lauftempos km-Schilder: Nach 4 km zeigte meine Uhr 15:38 Minuten (je km 3:55 Min.) und nach 6 km 23:42 Minuten an. Für km 4 - 6 also 8:04 Minuten (je km 4:02 Min.) Die Ziellinie überquerte ich nach 38:09 Minuten. 14:27 Minuten somit für die letzten 4 km ergaben noch einmal 3:32 Minuten im Durchschnitt. Dieses konnte angesichts des doch vermehrten Berganlaufens auf dem letzten Kilometer nicht passen. Aber ich hatte schon zuvor wie viele andere gewusst, dass der letzte Kilometer gut 200 m zu kurz ist und somit die Gesamtdistanz nur ca. 9,8 km beträgt. Aber egal, mit meiner Endzeit war ich mehr als zufrieden, sogar noch 54 Sekunden schneller als 7 Jahre zuvor. 40. Gesamtplatz von 315 Finishern und als 3. von 30 in der M40 sogar auf dem Podest. Im Gegensatz zu Lena war ich happy! Weitere 11 Albis kamen mit 7 Podestplätzen in dieser Reihenfolge ins Ziel: Hans-Erich Jungnickel (LAV - 33:54 - 1. M40), Johannes Feldhusen (36:30), Frank Viersbach (36:42), Rainer Ziplinsky (37:10 - 2. M40), Benno Richter (37:43 - 1. M60), Peter Budzuhn (38:50 - 2. M45), Willy Viersbach (39:57 - 3. M55), Dietrich Treichel (43:46 - 2. M60), Jörg Schmahlfeldt (44:03), Eckhard Matthiesen (44:59) und Klaus Kietzer (45:22).

Hier die schnellsten 220 von insgesamt 315 männlichen und weiblichen Finisher über die 10 km-Distanz:

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 44 - 50 - 52 - 42 - 66 - 76 - 45


LG Albatros Vereinsmeisterschaft am 14.10.1995 (+ 5. Internationaler 100km-Lauf Neuwittenbek am 23.09.)

Herrliches "Stachelwetter" am Tag der Vereinsmeisterschaft! 21 Aktive, teilweise mit Anhang, trafen sich in Neuwittenbek bei der "Linde". Die amtlich vermessene 10-km-Runde des 100-km-Laufes galt es ein- oder zweimal zu bewältigen. Den großen gewichtigen Wander-Albatros-Pokal mit den Plaketten der bis dato siegreichen 20-km-Vereinssieger gewann Johannes Feldhusen (1:17:58), der ihn aber nicht auf dem Fahrrad mit nach Friedrichsort in seine kleine Wohnung nehmen wollte und ihn beim Chef Günter Stachel "parken" lassen wollte. Auf die Plätze kamen Wilhelm Viersbach (1:24:15), Stefan Linke (1:28.52), Peter Budzuhn (1:29:29), Gerhard Farien (1:34:11), Lothar Gehrke (1:40:45), Rainer Först (1:42:14) und das Trio Klaus-P. Friedrich, Karl-Heinz Jost und Eckart Nicolaus (alle 1:48:48). Als einzige Frau hatte es Uschi Schiweck (1:29:13) nicht schwer, ihren Siegerpokal zu gewinnen. 10 Läufer gingen auch über die 10 km an den Start. Drei Pokale gab es hier für die ersten 3 Plätze zu gewinnen. Es siegte mit deutlichem Vorsprung Gereon Boos in 36:43 Minuten. Frank Zimmermann folgte in 37:39 Minuten. Jetzt den dritten Platz, auf den auch ich insgeheim hoffte. Wenn es gut lief, könnte ich einen Podiumsplatz ergattern und Frank Viersbach schlagen. Los ging es! Von Beginn an lief Frank ein schnelles Tempo und bei mir nicht ganz rund und ich kam schon früh in den roten Bereich. Aber wohl zu spät erst beim 3. Kilometer mit immerhin noch 3:45 Minuten ließ ich abreißen und Frank ziehen. Meine kleine Hoffnung blieb anfangs, er würde auch noch einbrechen. Aber meine Zeiten gingen ab jetzt immer mehr in den Keller. Es war eine einzige Quälerei. Die km-Zeiten gingen bis km 8 hoch auf 4:44 Minuten. Gottseidank kam von hinten kein weiterer 10-km-Läufer. Erst am Ende konnte ich mich etwas erholen mit Zeiten von 4:17 und 4:07 Minuten für die letzten beiden Kilometer. Restlos kaputt und enttäuscht über die Zeit von 40:37 Minuten war ich und einem Rückstand von 2:22 Minuten auf Frank Viersbach (38:15). Nur Platz 4 war die Belohnung für die Quälerei. Da war es auch egal, dass es 4 Minuten dauerte, bis mit Peter Kaers (44:40) der nächste finishte und noch Gerd Kurschus (50:13) in die Schranken weisen konnte. Es folgten dann noch Siegfried Schmitz (50:13), Jörg Schmahlfeldt (54:50), Eckhard Matthiesen (54:52) und Gerhard Kugland (59:31). Das sich anschließende gemütliche Beisammensein von rund 30 Albatrossen in der "Linde" dauerte nicht für mich, aber für den harten Kern, wie gehabt, bis in die frühen Morgenstunden an.

5. Intern. 100 km-Lauf in Neuwittenbek

Ein kleines Jubiläum feierten wir damit am 23. September. Ein Jahr nach den integrierten Deutschen Meisterschaften war die Teilnehmerzahl in diesem Jahr wieder geringer. 109 Läufer und Läuferinnen gingen über die 100 km an den Start, darunter eine Reihe von Dänen. Dazu kamen 23 Teilnehmer über 50 km und 57 Staffeln. Realistisch betrachtet, kann und muss man mit diesen Zahlen zufrieden sein bei der wachsenden Anzahl von Läufen über die Marathon- und Ultradistanzen. Bei herrlichem Spätsommerwetter erreichten 59 Männer und 11 Frauen über 100 km das Ziel. Wir wurden wieder gelobt für die reibungslose Organisation, den zügigen Ablauf und die fürsorgliche sowie herzliche Betreuung der Aktiven. Die Stimmung im Zielbereich, angeheizt von Siegfried Konjack, sucht ihresgleichen. Die Albis kamen in dieser Reihenfolge ins Ziel: Uschi Schiweck (8:51:36 LAV Husum - 1. W40), Johannes Feldhusen (9:08:22), Frank Zimmermann (9:43:10), Karl-Heinz Jost (10:49:10), Lothar Gehrke (10:55:58) und Bernd L´aine (12:42:34). Matthias Waesch und Holger Ohm (beide 70 km) und Klaus Kietzer (50 km) beendeten den Lauf vorzeitig, wurden aber auch nicht für 50 km gewertet, da sie nur für die 100 km gemeldet hatten. Von den gemeldeten 50 km-Läufern kamen 18 ins Ziel. Jetzt aber zu den Staffeln. Die LG Albatros stellte wegen des Helfereinsatzes der Vereinsmitglieder keine eigene Staffel, aber vom TuS Holtenau kam eine Anfrage, ob unsere Tochter Lena nicht helfen könnte, deren 1. von 2 Frauenstaffeln zum Erfolg zu führen.

            

Gesagt getan, obwohl es für Lena nach eines 14,5 km langen Staffellaufes -ohne Wettkampfcharakter- vom Gasthof "Linde" in Neuwittenbek  zum Sportheim des TuS Holtenau im Rahmen des NO-Kanaljubiläums am 17. September schon das 3. mit einem Lauf ausgefüllte Wochenende war. Da meine Frau Regina und ich uns schon den ganzen Tag über in Neuwittenbek als Helfer (u. a. ich beim Zählen der Staffelläufer) befanden, wurde Lena kurzerhand von der Holtenauerin Gerda Schönborn abgeholt. Sich in den Dienst einer Staffel zu stellen, um als Team Erfolg zu haben, war für Lena eine Premiere. Sie war sich ihrer Verantwortung bewusst und dementsprechend unheimlich nervös und aufgeregt vor ihrem Einsatz als 8. von 10 Staffelläuferinnen. Sie war pünktlich zur Stelle, übernahm die umzuhängende Schärpe von der vorherigen Läuferin Anke Stelk und lief los. Nach selbst gestoppten 49:33 Minuten -ein zu schnelles Anfangstempo rächte sich später!- hatte sie ihre Runde beendet und übergab ausgepowert die Schärpe an Karine Peltier, der 9. Läuferin. Wir mussten natürlich noch lange warten, bis auch die 10. Läuferin, Gerda Schönborn im Ziel war und das Endergebnis bekannt gegeben wurde. Leider wurde es nur der 2. Platz der reinen Frauenstaffeln in 8:05:55 Stunden, da der Post SV Hannover eine Spitzenmannschaft hier an den Start und in bereits 7:09:10 Stunden ins Ziel brachte. Bedeutete den 12. Gesamtplatz unter 56 Staffeln. Der TuS Holtenau konnte aber mit der 1. Frauenstaffel als 36. auch noch 20 andere Staffeln hinter sich lassen. Für uns alle, die als Helfer in irgendeiner Form am Gelingen dieser von frühmorgens bis spätabends beigetragen hatten, war es ein sehr langer Tag gewesen. Das komplette Ergebnisheft liegt mir vor.

Eingefügt die Ergebnisse der Finisher über die 100 und 50 km

  Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 16 - 37 - 35 - 38 - 41

10. Kieler 10-Meilenlauf am 10.09.1995

10 Jahre! Jubiläumslauf! Auch ich gehörte zu den 60 Männer und 2 Frauen, die seit dem Beginn 1986 keinen Lauf ausgelassen hatten und das Glück hatten, gesund oder nicht verletzt zu sein. 

 

234 (15,6%) Läuferinnen und 1260 (84,4%) Läufer hatten sich zu diesem  größten und teilnehmerstärksten Event im Großraum Kiel wieder angemeldet. Es waren schon mal mehr gewesen, was auch zu diesem Jubiläum zu erwarten gewesen wäre. Für ein Startgeld von 10 DM wurde schließlich auch einiges geboten: Für jeden Finisher gab es eine Medaille. In der Wettkampfklasse gab es 1000 und 500 und 250 DM für die ersten 3 Plätze insgesamt und Sachpreise für die Altersklassensieger. Eine attraktive Sachpreisverlosung (u. a. Oslo-Reisen mit der Color-Line) über die Startnummern gab es in der Breitensportgruppe zu gewinnen, weswegen sich auch die große Mehrheit von 786 Männern und 161 Frauen hierfür entschied. 

  

Das Wetter immerhin präsentierte sich jedenfalls sonnig und warm, wenngleich gerade auf dem Rückweg am Hindenburgufer an der Förde entlang allen Aktiven ein unangenehmer Wind genau entgegenblies. Die Streckenrekorde wurden vielleicht aus diesem Grund nicht gebrochen, was von der eigentlichen Qualität der kenianischen Läufer und einer australischen Spitzenläuferin her zu erwarten gewesen war. Auch Dagmar Knudsen als Beispiel, die 2. Frau in 1:04:22 Stunden wurde, blieb ca. 4 Minuten hinter den Erwartungen ihrer beiden Vorjahressiege (0:59:20 und 1:00:54 Stunden) zurück. Meine 14-jährige Tochter Lena startete hier zum zweiten mal, wobei ich sie wie im Vorjahr wieder begleiten wollte. Der Start verzögerte sich wegen eines Unglücksfalls eines Läufers beim Warmlaufen vor dem Lauf um eine halbe Stunde.

   

Links die Altersklassensieger(innen) der Wettkampfklasse ---- Rechts die 68 Finisher, welche zum 10. x finishten

Um 10:45 Uhr ging es dann endlich los. Leider habe ich von diesem Lauf aus unerklärlichen Gründen keine eigenen km-Zeiten genommen und kann mich auch sonst jetzt 20 Jahre später an diesen Rennverlauf mit Lena nicht so sehr erinnern. Jedenfalls konnten auch wir -insbesondere Lena- nicht an die gute Vorjahreszeit von 1:18:30 Stunden herankommen. Erst bei 1:22:25 Stunden überquerten wir die Ziellinie. Meine Vermutung jedenfalls geht dahin, dass wir uns vorgenommen hatten, einen km-Schnitt zu laufen, der am Ende sogar zu einer kleinen Verbesserung ihrer Vorjahreszeit reichen würde, denn Lena hatte sich ja in diesem Jahr leistungsmäßig weiterentwickelt. Ein Opfer des Gegenwindes am Hindenburgufer kann sie eigentlich nicht geworden sein, denn ich bin mir sicher, dass ich sie auf diesen Kilometern in meinen Windschatten positioniert hätte. Es muss ein im Nachhinein unerklärlicher Einbruch mit Gehpausen gewesen sein, wovon sie sich nie wieder richtig erholen konnte. So etwas war mir ja auch schon öfter passiert. Vielleicht sind wir ja auch doch zu forsch das Rennen angegangen. Eine andere Erklärung habe ich nicht. Aber was ich jetzt noch mal beim Vergleich der Ergebnislisten von 1994 und 1995 überprüft und herausgefunden habe, ist, dass z. B. auch Verena Becker im Vorjahr 1:14:38 Stunden und in diesem Jahr mit 1:21:54 Stunden sogar 7 Minuten langsamer war. Auch Daniela Martens lief im Vorjahr 1:09:42 Stunden und mit 1:14:00 Stunden in diesem Jahr über 4 Minuten langsamer. Jetzt bei vielen weiteren Vergleichen der beiden Ergebnislisten könnte ich noch viele weiter identische Beispiele nennen wie z. B. die bereits genannten Zeiten der siegreichen kenianischen Spitzenläufer und der Frauensiegerin. Was waren die Gründe hierfür. Diese nur allein beim Gegenwind oder den zu warmen Temperaturen zu suchen, ist fast zu einfach. Wurde die Laufstrecke irgendwo verändert, so dass die Distanz länger geworden war? Rätsel über Rätsel! Fakt ist jedenfalls, dass Lena mit ihrer Zeit 1. Siegerin ihrer AK W15 geworden ist. Daniela Martens und Verena Becker waren übrigens jetzt in der nächsthöheren Klasse gewertet worden.  

Insgesamt liefen 1192 Läufer und Läuferinnen über die Ziellinie, was einer Quote von noch nicht einmal 80 % entspricht. Hiervon gehörten sage und schreibe 27 unserer kleinen, jungen, aber dynamisch wachsenden "LG Albatros Kiel" an, die in dieser Reihenfolge einliefen: Hans-Erich Jungnickel (0:58:08 - 2. M40), Johannes Feldhusen (0:58:58 - 2. M35), Frank Zimmermann (1:00:53), Benno Richter (1:02:21 - 1. M60), Frank Viersbach (1:04:31), Willy Viersbach (1:05:21), Peter Budzuhn (1:07:25), Stefan Linke (1:08:31 - 10. Teilnahme!), Uschi Schiweck (1:10:02 (2. W40), Gerhard Farien (1:11:25), Jan Breiholdt (1:12:06), Hans Hamann (1:12:28), Dietrich Treichel (1:13:15), Eckart Nicolaus (1:16:52), Michael Kriwat (1:18:24), Ronald Wieczorek (1:18:57), Waldemar Przygodda (1:19:04), Werner Kriwat (1:21:06), Jörg Schmahlfeldt (1:21:17 - 10. Teilnahme!), Siegfried Schmitz (1:21:52), Heinz -10. Teilnahme!- + Lena Behrmann (1:22:25 - 1. W15), Rainer Ziplinsky (1:22:27 - 10. Teilnahme!), Rainer Först (1:24:25), Rolf Baumann (1:30:59 - 10. Teilnahme!), Eckhard Matthiesen (1:32:11) und Sabine Siegmon (1:37:18). Für eine kleine Enttäuschung sorgte bei vielen Kieler Läufern und Läuferinnen, die diesen Kieler Lauf als Laufhöhepunkt des Jahres ansahen, die Ankündigung im Ergebnisheft, diesen Lauf ab sofort nur noch alle 2 Jahre durchführen zu wollen.

  

Hier die Wettkampfklasse - Frauen-Ergebnisse nach Altersklassen:

Es fehlen: AK W55: 1. Charlotte Hauke (1:15.10) - 2. Renate Battige (1:24:45) - 3. Helga Weiß (1:31:15) - 4. Gerda Hetzler (1:35:53) -- AK W60: 1. Erika Reimer (1:32:04)

Hier die Wettkampfklasse - Männer-Ergebnisse nach Gesamteinlauf:

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 61 - 42


9. Gücksburger Fördelauf am 27.08.1995

Zuerst die 181 Finisher in der Reihe des Einlaufs:

 

 

 

 

 

 

 

 

Für unsere Tochter und für mich nach 1993 die 2. Teilnahme. Für den Kurzlauf über 5 km hatte Lena damals 25:09 Minuten benötigt. Diesmal standen aber auch für sie die 12 km wie für mich auf dem Programm als weitere Vorbereitung auf die 10 Meilen in Kiel zwei Wochen später.

Ich würde sicher nicht wieder die 46:20 Minuten von vor 2 Jahren erreichen, so meine Prognose. 181 Zieleinläufe gab es über die 12 km und 110 über die 5 km zeigte die Ergebnisliste an. 2 Jahre zuvor waren es mit 292 bzw. 164 Finishern noch wesentlich mehr gewesen. Gründe sind die stark angestiegenen Zahl von Laufveranstaltungen und der Trend und Boom hin zu längeren Distanzen wie den Marathon oder gar eines Ultralaufs, wie ich aus Laufmagazinen entnahm. Jetzt aber zum Lauf mit vielen gefühlten Passagen kreuz und quer durch den Wald selbst:   

Unsere W14-Tochter Lena kam mit 54:49 Minuten gut über die Runde, was einem Schnitt von guten 4:34 Minuten je km entspricht. Ergebnis war der 1. Platz in ihrer Klasse und 6. Platz von allen 36 weiblichen Finishern. Ich kam zwar auch über die gesamte Distanz vom Gefühl her einigermaßen konstantem Tempo über die Runde, wunderte mich aber schon, warum wieder einige Kilometerschilder nicht an der richtigen Stell standen. Die Kilometer 7, 8 und 10 waren entschieden zu lang mit 4:37 bis 4:43-er Zeiten. Dafür war ich erstaunt über den letzten Kilometer mit einer gestoppten Zeit von nur 2:30 Minuten. Zwischendurch rechnete ich hoch, nicht mal einen 4-Minuten-Schnitt schaffen zu können und suchte nach den Gründen, warum es nicht lief. So reichte es dann doch noch zu einer Endzeit von 47:38 Minuten, was einem km-Schnitt von zufriedenstellenden 3:58 Minuten entsprach. Der 40. Gesamtplatz führte mit dem 4. Platz von immerhin 23 Finishern in meiner AK M40 knapp am Podest vorbei. Mit Hannes Feldhusen, der in 43:44 Minuten ebenfalls den 4. Platz (von 34), jedoch in der M35, erreichte und Ernst-Erich Baaske (53:34) waren noch zwei weitere Albis mit von der Partie. Sieger wurde übrigens bei den Männern Michael Hass in 36:18 Minuten und Karen Friedrichsen bei den Frauen in 44:18 Minuten.

     

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 81 - 30 - 65 - 55 - 51 - 61 - 62 - 54 - 55


12. Kieler Woche Schülerlauf am 21.06.1995

Ich gebe hier einmal wortgetreu meinen Bericht wieder, den ich im Namen unserer Tochter Lena für die Albi-Info verfasste und veröffentlichen ließ: Dieser seit Jahren größte Schülerlauf Deutschlands -sowohl von der Teilnehmerzahl (mehr als 1000 Schüler + Schülerinnen) als auch von der langen Distanz her- ist seit 2 Jahren mein Saisonhöhepunkt. Der Grund ist der völlig überraschende 2. Platz als 11-jährige bei den bis zu 14-jährigen Mädchen gewesen. Wie ich damals über Lautsprecher nach Abspielen einer Fanfare -trotz strömenden Regens- aufgerufen wurde, auf dem Siegerpodest mich den vielen Zuschauern zu präsentieren, einen allerersten Pokal, eine "Kieler-Woche-Plakette" und ein T-Shirt in die Hände gedrückt bekam, werde ich nie vergessen. Es war ein solch stolzes Gefühl. Ich kann fast sagen, der schönste Tag in meinem Leben. Auch meine Eltern hatten fast Freudentränen in den Augen. >>>  Nachdem ich dann im vergangenen Jahr trotz einer besseren Zeit (45:05) "nur" den 3. Platz erlaufen konnte, aber wiederum auf dem Siegerpodest stand und einen etwas kleineren Pokal trotzdem stolz in den Händen trug, wünschte ich mir für dieses Jahr endlich auch den noch fehlenden 1. Platz. Dieses Ziel schien erreichbar, da die beiden letztjährig knapp vor mir ins Ziel gekommenen Janina Conradt und Cordula Meckenstock in diesem Jahr in einer älteren Schülerinnenklasse starten mussten und ich aufgrund der letzten Wettkampfergebnisse -zuletzt ja 44:24 Minuten über 10 km in Neumünster- mir eine noch bessere Zeit als im Vorjahr zutraute. Trotzdem war ich wie eigentlich immer vor den Wettkämpfen skeptisch, nervös und angespannt. Ich hatte regelrecht Angst, was denn und wie viel unterwegs passieren kann. Meine Eltern, vor allem mein Vater, versuchten immer wieder -erfolglos bisher- mir klarzumachen, dass ich doch wirklich "gut" bin wegen vieler 1. und 2. Plätze mit tollen Zeiten. Den ganzen Wettkampftag -Start war ja erst um 17:30 Uhr- jedenfalls war ich bereits unglaublich aufgeregt und nervte damit auch wieder meine Eltern, die bereits seit dem Vorabend auf läuferisch vorteilhafte Ernährung in Form von Nudeln wegen der Kohlenhydrate und viel Trinken von Mineralwasser achteten. Um 16 Uhr fuhren wir alle -sogar meine 3 Jahre ältere unsportlichere Schwester Jana wollte diesmal mit dabei sein- zum Unisportplatz an der Olshausenstraße. Mein Vater und ich zogen uns am Auto um, aßen und tranken noch Gesundes (Müsli, Banane, Mineralwasser), holten unsere Startnummer und begaben uns zum Start, wo unser rühriger Albi Siggi Schmitz (als Helfer beim Zieleinlauf) uns alles Gute und viel Erfolg wünschte. Nach dem Warmlaufen klappte dann die Startaufstellung nicht ganz so wie geplant; zu viele jüngere wilde ungeduldige Schüler hatten sich auf dem Fußmarsch bis zum Start nach ganz vorn gedrängelt - und an denen mussten "wir", nachdem der Startschuss gefallen war, erst mal vorbeikommen. Wenn ich hier von "wir" schreibe, so meine ich meinen Vater und mich. Mein Vater hatte mich auch die beiden Vorjahre begleitet und sollte es auch dieses Jahr, denn ich bin da ganz schön abergläubisch und betrachte sein Dabeisein als ein gutes Omen. Wir wollten uns das Renntempo gut einteilen und nicht zu schnell beginnen. Dieses Vorhaben gelang dann doch nicht so ganz. Ganz zuerst zu langsam -wir kamen an vielen noch Langsameren nur mühsam vorbei- waren wir dann durch Klausbrook bis ins Projensdorfer Gehölz hinein zu schnell. Kilometerschilder erkannten wir nur bei km 2 und dann erst wieder bei km 6, als ich schon ziemlich "alle" war. Auch mein Vater war also 4 km nur auf sein Tempogefühl angewiesen. Ich konnte mein Tempo jetzt jedenfalls nicht mehr ganz halten und musste bei km ca. 8,5 ein Mädchen, das bei der Drelsdorfer Winterserie meine Schülerklasse gewonnen hatte, passieren lassen. Deprimiert und den Tränen nahe wäre ich jetzt am liebsten nur noch gegangen, so fertig war ich. Aber mein Vater erreichte auf behutsame Art, dass ich, so gut es noch ging, weiterlief. Auf den ca. letzten 500 m hatte ich dann den Knackpunkt überwunden und konnte sogar noch wieder schneller laufen. Noch über einen großen Parkplatz und dann auf die Tartanbahn, so liefen wir durchs Ziel. Anerkennende Worte von Siggi Schmitz nach dem Zieleinlauf konnten trotz persönlicher Bestzeit mit handgestoppten 43:43 Minuten mich zuerst nicht trösten und darüber hinwegkommen lassen, nicht Siegerin meiner Altersklasse geworden zu sein. Meine Mutter und Jana hatten den Zieleinlauf beobachtet und meinten mit einiger Sicherheit, das ich wohl insgesamt als 6. Frau/Mädchen  eingelaufen sei, aber 4 davon älter erschienen und somit einer anderen Klasse angehören könnten. >>> War ich bis zu diesem Zeitpunkt trotz aufmunternder Worte der Familie schon recht enttäuscht, sollte alles für mich noch viel schlimmer kommen. Ich hatte mich trotz der guten Laufzeit allmählich damit abgefunden, nicht 1. geworden zu sein, als bei der Siegerehrung nach Abspielen der Fanfare mein Vater bereits den Fotoapparat in Stellung gebracht hatte und folgendes passierte. Marita Lorenzen wurde als Siegerin aufgerufen. Jetzt erwartete ich, meinen Namen durchs Mikrofon genannt zu bekommen. Aber was war das: Als 2. wurde eine schlechtere Zeit und eine andere Schülerin aufgerufen. Auch als 3. hörte ich meinen Namen nicht. Mir rutschte das Herz in die Hose. Grenzenlose Enttäuschung und Wut machte sich nicht nur bei mir, sondern auch in der Familie breit. Mein Vater ging -äußerlich ganz ruhig- kurz zum Sprecher bzw. Moderator, bekam aber nur die tröstende Auskunft: "Das klären wir später nach der Siegerehrung". So nahm die Siegerehrung ihren Lauf und die Pokale und Preise gingen weg, ohne dass ich etwas abbekam. Zum Beifallklatschen stockten uns die Hände. Nach den Ehrungen der verschiedenen Klassen, die mir unendlich lang vorkam, vermochte der Organisator lediglich die Start-Nr., meinen Namen, meine Schule und die handgestoppte Zeit zu notieren. Man werde alles klären, aber die Ergebnisliste gebe es nur in der Schule am Ravensberg, in der die Auswertung erfolgte. Wir suchten und fanden noch Siggi Schmitz, der unsere Zeit als Zeuge bestätigen würde. Hinzu gesellte sich Herr Haussmann vom KLV, der uns letztendlich den Tipp gab, es direkt in der Schule zu versuchen. Sofort machten wir uns auf den Weg, fanden die Schule und viele Klassenzimmer geöffnet vor, aber niemanden mehr, der mit dem Lauf beschäftigt war. Wir hatten also nix erreichen können und waren innerlich aufgewühlt, enttäuscht und wütend. Dabei wollten wir an diesem Abend noch gemütlich und zufrieden eine Pizza essen gehen bei "Lasani". Dieses versuchten wir zwar, aber so eine angenehme entspannte Atmosphäre wollte einfach nicht aufkommen, weil unsere Gedanken doch immer wieder in die eine Richtung gingen. Wie gehen wir am nächsten Tag weiter vor, überlegten wir. Meine Eltern versuchten zwar, mich zu trösten, aber auch mein Vater schlief die folgende Nacht schlecht. >>> Am nächsten Tag um ca. 10:00 Uhr vormittags in der Schule geschah folgendes: Am Anfang der Schulstunde gab unsere Klassenlehrerin vor der ganzen Klasse bekannt, dass alle Klassenkameraden Lena zum 2. Platz beim Schülerlauf beglückwünschen dürften; dass ein neuer Pokal in Auftrag gegeben sei und eine "Kieler-Woche-Plakette" sowie ein T-Shirt bereitlägen. Die Organisatoren und Zeitnehmer bedauerten die Panne bei der Auswertung und Siegerehrung außerordentlich. Meinen Vater konnte ich am Nachmittag mit den Neuigkeiten nicht mehr überraschen, denn er hatte bereits am Vormittag von der Arbeit aus erfolgreich telefonisch das korrigierte Resultat in Erfahrung bringen können. >>> Fünf Tage später erschien dann der Organisator persönlich in der Schule und sorgte für eine angenehme Störung des Schulunterrichts, indem er mir den Pokal und die weiteren Auszeichnungen überreichte. FAZIT: Die Kieler-Woche-Schülerläufe sind immer für ganz besondere Überraschungen gut: mal positiv wie 1993 - mal negativ (zuerst!) wie 1995.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 58


21,1 km - 3. Schleilauf Boren am 18.06.1995

Premiere für mich! Wo liegt Boren überhaupt genau, fragte ich mich vorher und musste erstmal die Landkarte hinzuziehen. Aha - nördlich der Schlei! Abgeholt von Rainer Först mit seinem Pkw reisten wir an. Rainer kannte den Weg dorthin, denn er war schon im Vorjahr dort gelaufen. 

   

9 Albis waren am Start, aber nur 8 sollten ins Ziel kommen, denn unser Vereinsboss Günter Stachel musste nach bereits 19,3 km verletzungsbedingt den Lauf beenden. Die nicht einfach zu laufende Strecke mit langen Steigungen hat so ihre Tücken, bekam ich zu Ohren. Die schnellsten Zeiten könnten hier kaum gelaufen werden. 231 Aktive über die 21,1 km und 93 über eine kurze Distanz von 5,2 km konnten sich mehr oder weniger über ihren Zieleinlauf freuen. Respektvoll und auf keine Fall zu schnell wollte ich beginnen. Nicht nach dem Gefühl, sondern nach der Uhr laufen, so meine Devise, um keinen enttäuschenden Einbruch zu bekommen. Klappte auch relativ gut, wie meine 5-km-Zeiten von 20:10 + 20:22 + 20:43 + 20:51 bis km 20 zu Buche stehen. Auch danach blieb ich für die restlichen 1,1 km mit 4:33 Minuten beim konstanten Tempo. Endzeit 1:26:39 Stunden. Später ermittelter Durchschnitt 4:06 Minuten. Prima Ergebnis, wie wir Albis und ich bei der Siegerehrung erfuhren. Für mich persönlich war es als 3. in der M40 seit langem mal wieder ein Podestplatz. Und für die LG Albatros Kiel war es zusammen mit Frank Zimmermann (1:22:45 - 2. MHK) und Hannes Feldhusen (1:23:03) der 1. Platz in der Mannschaftswertung (4:12:27) vor der starken "Spiridon Schleswig" (4:13:35). Den verdienten Pokal bekamen wir zwar erst später zugesandt, aber als Trost gab es für uns vorab eine Kiste Apfelsaft. Gegen 10 DM als Spende für die Vereinsuhr nahm ich diese Kiste in meinen Besitz. Frank Viersbach (1:29:55), der sonst immer vor mir ins Ziel kam, landete diesmal hinter mir, vernahm ich gerne. Es folgten von unserer Truppe dann in dieser Reihenfolge Stefan Linke (1:31:20 - 3. M30), Siegfried Schmitz (1:31:49), Klaus Kietzer (1:41:20) und Rainer Först (1:50:39). Die eingefügte 1. Seite der Ergebnisliste mit 46 Finishern (von insgesamt 231!!) führt bereits 6 der 8 Albatrosse auf. Unsere angeschaffte Vereinsuhr kam auch hier zum Einsatz. Sieger wurden übrigens zum dritten mal nacheinander der Kieler Arno Eckeberg (1:12:26) bei den Männern und Birgit Behrend (1:23:22) bei den Frauen mit neuem Streckenrekord trotz einem störenden böigem Wind bei zunehmendem Sonnenschein, nachdem es bis kurz vor dem Start noch geregnet hatte.

Hier nun die weiteren männlichen und weiblichen Zieleinläufe von Platz 47 bis 231

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 84


6. Holstenköstenlauf Neumünster 

Die "Holstenköste" ist ein großes Volksfest in Neumünster immer am 2. Juni-Wochenende. Entsprechend voll nicht nur an Zuschauern und Besuchern ist die Stadt an diesen Tagen. Auch die Anreise mit dem Pkw war kein Vergnügen. Erst längere Staus und dann mühevolles Suchen eines Parkplatzes in der Nähe des Klosterbades im Zentrum mit der Ausgabe der Startnummern. Unsere Tochter war hier im Vorjahr bereits gelaufen und hatte ihre Klasse wSA in 48:23 Minuten gewonnen. Dies wollte sie gerne wiederholen, denn es würde einen Pokal geben. Diesen gäbe es aber nur bei der persönlichen Anwesenheit bei der Siegerehrung, wie wir im Vorjahr später erfuhren, als wir nach dem Lauf gleich nach Hause gefahren waren, weil wir mit dem Klassensieg nicht gerechnet hatten bei so vielen Teilnehmern. Diesmal wollten wir also auf jeden Fall die späte Siegerehrung abwarten, denn der Laufstart auf der amtlich vermessenen 10-km-Strecke war auf 19 Uhr festgelegt. Bereits nach 44:26 Minuten kam unsere 13-jährige Tochter Lena zur Freude von Regina und mir ins Ziel. Einen so schnellen Km-Schnitt von 4:27 Minuten war Lena noch nie vorher gelaufen. Von allen 98 weiblichen Finishern langte es für die 5.-beste Zeit und konnte damit fast natürlich ihre Klasse wSA gewinnen vor der schon öfter schnelleren Elvira Schiefelbein (46:18). 

Sie durfte auf die oberste Stufe des Podestes springen und bekam  als Anerkennung einen 18 cm hohen gegossenen silbernen Läufer auf einem Marmorsockel zusätzlich zur Urkunde überreicht. Glückwunsch! Ich selbst konnte hier diesmal auch für eine Meldegebühr von 10 Deutsche Mark zum ersten mal an den Start gehen. Diesmal konnte ich mir das Rennen besser zeitmäßig einteilen. Alle Kilometer lief ich sehr sehr gleichmäßige Zeiten. Am Ende standen 38:35 Minuten zu Buche, einem km-Schnitt von 3:51,5 Minuten. So schnell war ich nach meiner Verletzung 1993 noch nicht wieder gewesen. Ein kleiner Wandteller war die Belohnung für jeden Finisher. Von 546 männlichen Finishern langte es zu einem 71. Gesamtplatz und 9. Platz in der M40. Beim Sieg von Marco Kohlmorgen (31:16) vor Jens Gauger wurde Matthias Waesch mit 35:05 Minuten als 15. bester Albatros, gelangte aber wegen Nachmeldens nicht in die 1. Mannschaft. Dies gelang dadurch mir zusammen mit Frank Zimmermann (36:12) und Frank Viersbach (38:24). 15 Sekunden nach mir kam bereits Wilhelm Viersbach mit 38:51 Minuten ins Ziel und konnte damit nach Lena den 2. Klassensieg (von 30!) in der Klasse M55 für die LG Albatros Kiel erringen. Holger Ohm als "letzter" männlicher Albi war mit ebenfalls noch beachtlichen 40:50 Minuten ebenfalls noch vor der Frauensiegerin Barbara Humfeldt (41:04) im Ziel.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 75 - 117


4. Holtenauer Abendlauf am 26.05.1995

Abermals nur 6 Tage später der nächste Wettkampf. Der 2. Wertungslauf des Zippel´s-Cups. Halbwegs direkt vor der eigenen Haustür in unserem Kieler Stadtteil. Lena war hier im Vorjahr 47:48 Minuten und ich vor zwei Jahren bereits gelaufen (38:53 Minuten).

Der Macher und Hauptorganisator Siggi Schmitz konnte zum Ende seines Engagements hinsichtlich dieses Laufes einen neuen Melderekord mit 300 Anmeldungen verzeichnen, wovon letztendlich 58 den Kurzlauf über 5,2 km und 223 den Hauptlauf über 10 km finishen sollten.

                 

Bei km 4 Richthofenstr. Höhe Eckener Platz: von links: Heinz Behrmann - Frank Viersbach - die ges. 2. Frau (40:08)

Der Dauerregen tagsüber beim Aufbau auch mit einigen Albis hörte rechtzeitig zum Lauf auf, die Sonne kam heraus und es stellte sich ein schöner Frühsommerabend ein. Unsere Tochter Lena hatte am Nachmittag schon ihre Freundin Annika zu Besuch gehabt. Wahrscheinlich hatten beide schon etwas viel genascht, denn konnte sie sich in den Wettkämpfen bisher immer im Verhältnis zum Vorjahr regelmäßig erheblich steigern, langte es diesmal nur zu einer Verbesserung um 14 Sekunden auf 47:34 Minuten, womit sie dennoch erneut ihre Schülerinnen A-Klasse gewinnen konnte.  Mein persönliches Ziel war eine Zeit von 40 Minuten. Damit wäre ich bei den im Verhältnis zu früheren Jahren geringeren Trainings hoch zufrieden, zumal der Lauf mit einigen Steigungen auch nicht ganz einfach ist. Bereits nach dem 3. Kilometer mit zu optimistischen sich später rächenden km-Zeiten von unter 3:50 Minuten und nach dem Anstieg die Kastanienallee hoch spürte ich, dass ich dieses Tempo nicht beibehalten könne. Ganz knapp unter 4 Minuten lagen nur noch die Kilometer 7 -die Lütjohannstrasse und Kastanienallee abwärts- und der letzte Kilometer mit einem noch möglichen längeren Endspurt. Mein Ziel von unter 40 Minuten mit einer Endzeit von 39:53 Minuten hatte ich letztendlich aber doch erreicht. Ich könnte zwar zufrieden sein, war es aber nicht ganz, weil mehr drin gewesen wäre bei einer besseren Renneinteilung und etwas vorsichtigerem Laufbeginn. Neben uns beiden erreichten noch weitere 11 Albatrosse den Zielstrich: Rainer Ziplinsky (35:43 - 3. M40), Benno Richter (37:04 - 1. M60) und Johannes Feldhusen (37:19) waren vor mir im Ziel. Hinter mir lassen konnte ich Frank Viersbach (40:20), Williy Viersbach (40:29), Peter Budzuhn (40:41), Holger Ohm (42:24), Uschi Schiweck (43:03 - 1. W40), Dietrich Treichel (43:44 - 3. M60), Pit Friedrich (47:31) und Hans-Günter Lenkeit (51:50). Insgesamt sprangen somit 3 erste und 3 dritte Podestplätze für uns heraus. Es siegte in neuer Streckenrekordzeit von 30:40 Minuten deutlich Michael Hass vor Arno Eckeberg (32:05) und Frank Hahn (33:11). Bei den Frauen gewann genauso souverän Dagmar Knudsen in 37:19 Minuten.

Hier nun die Ergebnisse vom Kurzlauf über 5,2 km und dem Hauptlauf über 10 km

wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 35


11. Schleswiger Stadtlauf am 20.05.1995

Von 1987 bis 1991 war ich hier immer gelaufen. Meine Bestzeit hier 1989 mit 44:00 Minuten. Zuletzt, wie in Heikendorf 6 Tage zuvor, auch hier die nächste Teilnahme erst vier Jahre danach. 1991 waren es noch 44:29 Minuten gewesen. Wie würde es mit jetzt 43 Jahren vier Jahre älter diesmal laufen.    

Vormittags hatte ich zudem noch an einer Albi-Gartenfete bei Peter Wendler im Garten mit Speis und Trank teilgenommen. Meine Devise hieß auch hier, nicht zu schnell angehen, um nach hinten raus noch genügend "Körner" zu haben. Nach dem Start auf dem Rathausmarkt brauchte ich 12:22 + 11:47 + 11:47 Minuten für die ersten drei Dreikilometerabschnitte. Auch danach konnte ich mit 3:59 + 3:55 Minuten für die km 10 + 11 dieses Tempo halten. Mit 2:58 Minuten für die restlichen 800 m bis zum Ziel reichte es sogar noch zu einem längeren Endspurt. Die Endzeit betrug zwar nur 46:48 Minuten, aber ich war mit dem Rennverlauf und der Zeiteinteilung und dem 4. Platz in der M40 (von 12) sehr zufrieden. Der Lauf hatte Spaß gemacht. 

         

Nach dem Start auf dem Rathausmarkt brauchte ich 12:22 + 11:47 + 11:47 Minuten für die ersten drei Dreikilometerabschnitte. Auch danach konnte ich mit 3:59 und 3:55 Minuten für die Kilometer 10 und 11 dieses Tempo halten. Mit 2:58 Minuten für die restlichen 800 m bis zum Ziel reichte es sogar noch zu einem längeren Endspurt. Die Endzeit betrug zwar nur 46:48 Minuten, aber ich war mit dem Rennverlauf und der Renntempoeinteilung und dem 4. Platz in meiner AK M40 (von 12) sehr zufrieden. Der Lauf hatte richtig viel Spass gemacht. Hoffentlich würde dies auch für unsere Tochter Lena gelten, galt jetzt das Interesse von meiner Frau und mir. Für sie -ausgerüstet mit einer am Vortag gekauften eigenen Läuferuhr- war es die Premiere hier. Eine Frau wäre noch nicht im Ziel, so die Aussage meiner Frau nach meinem Zieldurchlauf. Nach der Ankündigung und dem Finish der somit Frauensiegerin zählten wir also jetzt mit. Wir brauchten nur bis drei zählen, als bereits Lena somit als 4. Frau von insgesamt 19 durchs Ziel lief. Ihre Zeit von 54:05 Minuten bedeutete einen durchschnittlichen tollen Schnitt von 4:35 Minuten auf den Kilometer. Anhand der Ergebnisliste habe ich später feststellen können, dass insgesamt 19 Frauen und 126 Männer diesen Lauf finishten, wovon ich insgesamt 35 den Vortritt lassen musste. Weitere Albis waren wohl auch wegen der geselligen Gartenfete, welche ich mittags verlassen hatte, nicht am Start.

Hier nun alle Ergebnisse - nach Altersklassen sortiert:

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 51


12. Heikendorfer Fördelauf am 14.05.95

Hier in Heikendorf auf der anderen Seite der Kieler Förde war ich bisher 3 x gelaufen > 1987 = 42:37 Min., 1989 = 42:14 Min. und 1991 = 43:04 Minuten. Jetzt 4 Jahre danach die 4. Teilnahme hier, obwohl ich den Kurs mit den späten Steigungen bei km 7 und 8,5 und zum Ziel hin nicht gerade lieben gelernt habe. Dazu schien zwar heute die recht kühle Sonne der "Kalten Sophie" (ein Tag der drei Eisheiligen!), aber noch störender sollten uns die gefühlten 9 Windstärken lange Zeit direkt an der Förde laufend frontal ins Gesicht blasen. Respektvoll ging ich das Rennen an. Nur nicht zu Beginn rein nach dem Gefühl zu schnell laufen, waren meine Gedanken. Das würde sich zum Ende hin bitter rächen, so meine Erfahrungen. Die Kilometer 5 und 6, direkt vor der ersten anstrengenden Steigung, stellte sich dann der Wind frontal uns in den Weg. Ich suchte und fand durch etwas Tempo rausnehmen dann meinen körperlich kräftigen Arbeits- und Vereinskollegen Eckart Matthiesen, der mich überholte. Danach blieb ich -wegen einer Erkältung leicht angeschlagen- im schützenden kräftesparenden Windschatten von ihm. Auch danach blieb ich mit ihm zusammen. Als ich dann nach der letzten Steigung auf den letzten paar hundert Metern zum Endspurt ansetzte, konnte Eckart mir nicht mehr folgen. Völlig frustriert und verärgert über mein Verhalten kam Eckart erst 21 Sekunden später ins Ziel. Unsere Zeiten: Ich 43:39 Minuten und Eckart Matthiesen 44:00 Minuten. Rainer Först schrieb in der Albi-Info jedoch treffend, dass Windschattenlaufen nun mal legitim ist und Eckart ja bei einem der nächsten Läufe versuchen könne, den Spieß umzudrehen. Angesichts dieser Bedingungen, ich 4 Jahre älter seit meinem letzten Start hier bin und so lange verletzt war, war ich doch mit meiner Endzeit sehr zufrieden und happy. Es ging wieder aufwärts. Vor mir konnten sich nur die 3 Albis Rainer Ziplinsky (40:28), Frank Zimmermann (40:47) und Johannes Feldhusen (41:26) platzieren.

       

Auch meine Tochter Lena war hier wieder im Einsatz. Mit 51:50 Minuten gewann sie wieder ihre Schülerklasse, war aber diesmal 3:14 Minuten schneller als im Vorjahr und konnte locker mit Rainer Först (55:38) und Hans-Georg Lenkeit (56:19) zwei Albis hinter sich lassen. Auch nur relativ knapp vor ihr konnten sich Jörg Schmahlfeldt (51;19), Eckart Nicolaus (50:31), Gerhard Farien (48:52) und Dietrich Treichel (47:51 - 1. M60) die übrigen Albis platzieren. Mit insgesamt 233 Zieleinläufen blieb man hinter der Zahl des Vorjahres (264) zurück, was auf die immens steigenden Laufveranstaltungen im Lande zurückzuführen ist, wo die boomende Langlaufszene dann doch nicht ganz mithalten kann. Übrigens gab es für Lena als Auszeichnung für den Klassensieg ein mal wieder viel zu großes T-Shirt, worüber sich wieder ihr Vater freuen durfte.

Hier nun alle 233 Finisher in der Reihenfolge des Einlaufs:

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 48 - 59


10. Shell - Hamburg-Marathon am 30.04.1995 (+ 7. Kaltenkirchener Stadtlauf am 01. Mai)

Das 10-jährige Jubiläum dieses größten deutschen Frühjahrsmarathon war auch gleichzeitig für mich mit meiner 10. Teilnahme ein Jubiläum. Auch wegen der zusätzlich mit durchgeführten Deutschen Meisterschaften Rekordbeteiligung mit 11.159 Anmeldungen. Mein erster Marathon seit 53 Wochen. Am Vortag war ich bereits mit meiner Tochter auf der Marathonmesse. Wir fühlten uns ganz stolz und wohl in unseren ein paar Tage zuvor erhaltenen neuen modischen "LG Albatros Kiel" Trilobalanzügen. Bei herrlichem Wetter nahmen wir am Frühstückslauf mit der großen schweren Albatros-Fahne in der Hand rund um die Binnenalster teil, stärkten uns beim anschließendem Frühstücksbuffet, genossen das schöne Wetter beim Bummel durch den angrenzende Blumenpark "Planten und Blomen", sammelten Ausschreibungen anderer Läufe ein, holten auch für andere Albis die Startunterlagen ab und nahmen zum Abschluss noch an der Nudelparty teil. Wegen meiner 10. Teilnahme erhielt ich als Auszeichnung ein goldenes Extra-Gratis-T-Shirt. Abends zurück stellte ich noch wie versprochen per Pkw die Fremdstartunterlagen persönlich zu. Abends noch alle Utensilien für den Lauftag wie Kleidung, Essen, Trinken ect. in den BILD-Kleiderbeutel verstauen. Sonntagmorgen dann früh aufstehen, frühstücken und zu Eckart Matthiesen gefahren, mit dessen Pkw wir dann noch nah den Messehallen einen Parkplatz fanden. Nach und nach wurde am vereinbarten Treffpunkt die Schar der Albis immer größer und die Anspannung stieg. Wie immer stapelten wieder viele tief und lieferten schon vorher Ausreden ab, warum es mit "hätte, wenn und aber" nicht optimal laufen würde. Dann rein ins Getümmel zur Abgabe des Kleiderbeutels und Richtung Hauptstart Karolinenstraße, wozu meine vor 2 Jahren gute angegebene Laufzeit akzeptiert wurde. Vorher noch mal ein Dixi-Klo aufgesucht und dann ging es Punkt 9 Uhr bei herrlichem Wetter und noch frischen 9 ° Celsius auf die Strecke. Vorgenommen hatte ich mir, das Rennen ruhig mit einem 5-Minuten-Schnitt zu beginnen und später mal sehen und fühlen, wie es denn so läuft, denn immerhin war ich seit 2 Jahren Wochen mit den beiden Meniskus-Operation 1993 und 1994 keinen Marathon mehr ernsthaft auf Zeit gelaufen und die langen Trainingseinheiten wie früher von 1986 bis zum Sommer 1993 fehlten mir auch. Erst ging es entlang der Reeperbahn bis km 6 Richtung Westen. Dann 180 Grad Wende auf der Elbchaussee entlang in östlicher Richtung mit einem erfrischenden aber angenehmen Gegenwind erstmals zum Altonaer Fischmarkt Richtung Hafenstraße -und nicht erneut über die Reeperbahn- zu den Landungsbrücken mit wie überall vielen Zuschauern, der Speicherstadt bis zum Blumengroßmarkt bei km 13. Unter dem Hauptbahnhofstunnel hindurch gelangten wir an die prächtige Binnenalster, die wir umrundeten, um uns dann die Außenalster vorzuknöpfen. Alles lief problem- und schmerzlos und ich hatte ein gutes Gefühl. Schon einige Kilometer vor der Halbmarathonmarke hatte ich meine Kilometerzeiten nach und nach auf ca. 4:50 Minuten gedrückt. Die City-Nord nahte und ab km 25 konnte ich auch locker die Zwischenzeiten auf 4:40 Minuten drücken. Verpflegt hatte ich mich wie immer bereits ordentlich ab der ersten Getränkestelle. Auch danach war es für mich selbstverständlich, alle sich im Abstand von 2,5 km befindlichen Verpflegungsstellen anzulaufen, um ausreichend Flüssigkeit zu mir zu nehmen. Die letzten 10 km jetzt und von Atemlosigkeit bzw. Erschöpfung nix zu spüren. Das nördlichste Ende des Laufes war erreicht und es ging jetzt südwärts mit dem Fernsehturm nahe des Ziels bereits oft im Blick. Wir liefen durch ein enger werdendes Spalier von Zuschauern, wovon es insgesamt 500.000 gewesen sein sollen. Meine Zwischenzeiten pendelten sich jetzt sogar noch auf 4:25 bis 4:35 Minuten je km ein und es war ein gutes Gefühl, viele andere Läufer und Läuferinnen ziemlich ermattet noch überholen zu können. Alles war gut, denn ich spürte zusätzlich auch keine Schmerzen oder andere Erschöpfungszustände. So kam ich glücklich in 3:20:04 Stunden Nettozeit bei jetzt schon fast zu warmen 16° Grad Celsius ins Ziel, wo mir die verdiente Medaille umgehängt wurde. Gerade zu dieser Zeit kam auch die große Masse an Finishern ins Ziel, was natürlich zur Folge hatte, dass es in der Verpflegungszone, beim Abholen des Kleiderbeutels und beim Duschen recht eng wurde. Aber auch das war letztendlich kein Problem mehr und trübte meine Stimmung in keiner Form, denn ich war einfach nur glücklich, hatte ich doch in den letzten 16 Monaten genug schmerzhafte gesundheitliche Probleme durchlitten. Ich traf noch einige bekannte Kieler Gesichter von meinem früheren, aber auch jetzigem Verein, hielt noch einige Smalltalks und traf mich dann am vereinbarten Treffpunkt wieder mit meinem Fahrer Eckart zum Antritt der Heimfahrt. Am Tag drauf dann erhielt ich bereits per Postkarte mein Ergebnis und etliche Wochen später die dicke Ergebnisbroschüre.

      

Mir machte nicht nur das aktive Laufen wieder Spaß, sondern auch das ganze passive Drumherum wie in diesem Falle, wo ich -um Rainer Först etwas zu entlasten- eine Liste für die Albi-Info mit den 12 Finishern der LG Albatros sowie den Zwischen- und Endzeiten zu erstellen. Außerdem machte es mir mal Spaß, zu ermitteln, wie viele Finisher bis zu einer Endzeit von 3:50 Stunden ich ab meiner Halbmarathonzeit von 1:43:11 Stunden auf der zweiten Streckenhälfte noch überholen konnte, die ich in 1:36:53 Stunden zurücklegte und somit 6:18 Minuten schneller war. Es waren genau 1.582, also durchschnittlich gut 75 je Kilometer.  Insgesamt gingen -gemessen mit dem neuen für 35 DM gekauften am Laufschuh zu befestigenden "Real-Time-Champion-Chip"- 9.932 Aktive an den Start, wovon immerhin 9.602 finishten. Somit mussten nur 330 oder 3,3 % der Gestarteten unterwegs aussteigen, eine erstaunlich geringe Zahl, die zeigt, wie gut vorbereitet man in Hamburg an den Start herangegangen ist. Sieger wurde übrigens auf der nicht gerade als schnell bekannten Strecke der Argentinier Antonio Silio mit neuem Streckenrekord in 2:09:57 Stunden. Auch bei den Frauen gab es mit 2:27:24 Stunden durch die Kenianerin Angelina Kanana einen neuen Streckenrekord. Sie wiederholte damit nicht nur ihren Vorjahressieg, sondern stellte gleichzeitig einen neuen Afrika-Rekord auf.  Deutscher Meister wurde bei den Männern Konrad Dobler in guten 2:12.57 Stunden und Romy Lindner in 2:37:19 Stunden bei den Frauen. Gab es bereits im Vorjahr mit 11,4 % einen neuen Melderekord bei den Frauen, wurde dieser Rekord mit 12,3 % in diesem Jahr noch einmal erheblich gesteigert.

7. Kaltenkirchener Stadtlauf am 01. Mai

Am Tag darauf, am Montag, war der 1. Mai, wo traditionell der in diesem Jahr bereits 7. Kaltenkirchener Stadtlauf ausgetragen wurde. Wegen des großen Hamburg-Marathons nur einen Tag zuvor waren auch die Teilnehmerzahlen trotz der ganz anderen kürzeren Distanzen etwas in den Keller gerutscht. Dies galt zwar nicht so sehr für den Kurzlauf mit den Schülerklassen und Laufanfängern, aber für den Lauf der überwiegend Erwachsenen über die 10 km mit den zwei 5-km-Runden. Hier gab es "nur" 249 männliche und 59 weibliche Finisher dieses Jahr. Auch ich war natürlich wegen des anstrengenden Marathon´s vom Vortag wieder nicht selbst am Start, nachdem ich bereits im Vorjahr verletzungsbedingt zum Zuschauen verdammt war. Für unsere Tochter Lena aber sollte es hier ihre zweite Teilnahme werden, nachdem sie hier ein Jahr zuvor erstmalig eine Distanz über 10 km finishte. Wir hatten gut trainiert gehabt, dieses auch während unseres gerade zuvor beendeten zweiwöchigem Tunesien-Urlaubs in Sousse.

Bei wieder schönstem Frühsommerwetter ging Lena nach 22:53 Minuten für die erste der 5-km-Runden in die 2. Runde. Hoffentlich war das nicht zu schnell, so meine Befürchtung. Aber nein, für Lena sollten -erstmals im ganz neuen auf der HH-Marathonmesse gekauften Outfit!- diesmal bereits nach 45:57 Minuten nach 49:40 Minuten im Vorjahr die Uhren stehenbleiben. Ergab eine Steigerung von 3:43 Minuten, was letztendlich einem Km-Schnitt von 4:36 Minuten entsprach. Ergebnis war ein toller 16. Gesamtplatz (von 59 Frauen) und der 6. Platz in der Frauenhauptklasse (von 13) als 13-jährige Schülerin. Sie war somit nur 57 Sekunden langsamer als eine der besten Frauen Schleswig-Holsteins überhaupt, nämlich Charlotte Hauke mit 44:58 Minuten, die für die LG Albatros einen 1. Platz in der W55 holte. Auch drei männliche Albis waren am Start. Auch hier gab es noch einen Podestplatz durch Wilhelm Viersbach, der den Lauf als 3. in der M55 mit einer Zeit von 41:25 Minuten beendete. Udo Hauke kam als 8. in der gleichen AK mit 43:48 Minuten ins Ziel. Die schnellste Zeit finishte aber unser 1967 geborenes Neumitglied Mattjes Schultz mit 40:23 Minuten, welche aber lediglich zum 13. Platz in seiner Klasse reichte. Die komplette Ergebnisliste liegt mir vor!

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 40 - 11 - 40 - 45 - 70


 3. Riesebyer Schwansenlauf am 25.03.1995   (+ 8. Kieler Hochbrückenlauf am 26. März)

Hagelschauer waren angekündigt, blieben aber aus, aber ein fast orkanstarker kalter Wind sollte uns zu schaffen machen. 10 km nordöstlich von Eckernförde und 40 km von Kiel-Holtenau liegt dieses größere Dorf mit einer schön restaurierten Museumsmühle. 5,5 km für Lena und diesmal hoffentlich 10,8 km für mich standen auf dem Programm. Zwei Jahre zuvor wollte ich bereits 10,8 km hier finishen, bog aber, was möglich war, nach einer Runde ab zum Ziel, weil ich bereits völlig "platt" war, um mich dann für die Kurzdistanz werten zu lassen. Vor diesen kürzeren Läufen hatte ich sowieso fast mehr Respekt als vor langen Distanzen wie z. B. einem Marathon, wo man das Rennen ruhiger angehen kann oder sich zwischenzeitlich wieder etwas erholen kann. Die Einteilung des Renntempos ist bei kürzeren Läufen viel entscheidender. Aber heute zum Start um 14.30 Uhr sollte alles gut klappen, denn ich konnte nicht nur die Kilometerzeiten von Anfang bis zum Ende gleichmäßig laufen, sondern war auch mit meiner Endzeit von 42:02 Minuten, was einem Schnitt vor 3:53 Minuten entsprach, mehr als zufrieden. Mit so einem Ergebnis hatte ich noch gar nicht wieder gerechnet. Ein richtiges Gefühl der Freude durchlebte ich. Ein gesamt 23. Platz (von 110) und 2. Platz (von 8) war doch Klasse. Meine Tochter Lena lief über 5,5 km auch ein tolles Rennen. Ihr gelang mit einer Zeit von 26:01 Minuten der 1. Platz in ihrer Klasse und 5. Platz bei den 50 finishenden Frauen insgesamt. 46 der 64 männlichen Finisher über diese Distanz konnte sie ebenfalls hinter sich lassen. Was für ein erfolgreicher Tag! Es waren noch drei weitere Albatrosse am Start. Sohn Frank (41:27) konnte seinen 17 Sekunden vor mir finishenden 1940 geborenen Vater Wilhelm Viersbach (41:45 - 1. M55) dabei knapp schlagen. Hinter mich lassen konnte ich im Gegensatz zu den Drelsdorf-Läufen jedoch Peter Budzuhn (43:02), der genau eine Minute nach mir ins Ziel kam, aber ebenfalls als 3. der M45 noch einen Podestplatz erkämpfte. Die komplette Ergebnisliste liegt mir vor!

8. Kieler Hochbrückenlauf am 26. März 

Hier zuerst die Ergebnisse aller 293 Finisher:

Bei der bereits 8. Auflage dieses vereinseigenen Events herrschte nach dem Sturm, Regen und Hagelschauern am Vortag, der den Aufbau der Zelte und vielem anderen doch erheblich erschwerte, bestes Wetter, sogenanntes -nach unserem Cheforganisator Günter Stachel bezeichnet- "Stachelwetter". Wir aktive Läufer von unserem von der Anzahl der Mitglieder doch noch kleinen Vereins durften erstmals nicht mehr selbst starten, um den Helferengpass wegen der personalintensiven langen Laufstrecke vom Vorjahr zu beheben. Sowieso hatten wir im Vorjahr schon auf Helfer vom TuS Holtenau zurückgreifen müssen, was in dem Verein natürlich für Unmut sorgte, als diese erkannten, dass Mitglieder der LG Albatros selbst am Lauf teilnahmen. Eine weitere wesentliche Änderung bezog sich dieses Jahr auf die Streckenlänge, die noch relativ kurzfristig wegen des Holtenauer Hochbrückenneubaus verändert und auf 27,2 km verkürzt werden musste. Statt ab km 25 am Wiker Sportplatz entlang und dann unterhalb der Hochbrücke hindurch wieder an den NO-Kanal führte die Strecke diesmal die Aktiven durch die Flensburger Straße und dann südlich des Wildgeheges die Straße "Manrade" entlang Richtung Tannenberg zum Ziel. Meine Tochter Lena und ich waren natürlich auch nicht nur als 2 von vielen Streckenposten im Einsatz, sondern frühmorgens bereits dafür zuständig, die anreisenden Pkw´s der Aktiven auf den Parkmöglichkeiten rund ums Ernst-Barlach-Gymnasium einzuweisen. Auch im Zielbereich beim Einlauf der letztendlich 293 männlichen und 44 weiblichen Finisher mit Zeiten von 1:32:13 Stunden bis 3:03:24 Stunden und dem sich anschließenden Abbau und Aufräumen waren wir helfend zu Stelle. Erst genau als um ca. 15 Uhr alle Zelte usw. wieder verstaut worden war, fing es an zu regnen. Da haben wir also das "Glück des Tüchtigen" gehabt. Für die hervorragende Organisation bekamen wir später von vielen Aktiven und den Medien viel positives Feedback.

     

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 50 - 65 - 66 - 47 - 78 - 85 - 62


21,1 km Winterlaufserie Drelsdorf

Hier zuerst die Gesamtwertung aller 3 Läufe der Winterlaufserie:

Dritter und letzter Lauf der 3-er-Serie erneut 2 Wochen später am 05. Februar mit der anschließenden Gesamt-Siegerehrung bei diesmal sogar hervorragendem Laufwetter. Diesmal gab es 247 Finisher. Die komplette Serie finishten 181 Aktive (120 Männer - 25 Frauen - 36 Schüler und Jugendliche), worunter sich letztendlich 13 Albis wiederfanden. Fange ich wieder mit den Jüngsten an, wo Tochter Lena -diesmal solo laufend- ihre schnellste Runde bisher überhaupt mit 22:08 Minuten für 5 Kilometer drehte und mit gesamt 1:07:49 Stunden ganz knapp am 2. Platz vorbeischrammte. Erste wurde hier wieder Chris Paustian von der SV Friedrichsort in 1:05:23 Stunden. Frauen hatten wir nicht am Start, aber hier gewann alle 3 Läufe und somit die Gesamtwertung überlegen in 2:53:20 Stunden für gesamt 46,1 km die Husumerin Dagmar Knudsen vor Karin Sietz und Gerda Schönborn (1. W40) aus Holtenau. Einen wesentlich knapperen Einlauf gab es bei den Männern. Über die 46,1 km trennten Marco Kolmorgen (2:28:43) und Ulrich Maier (2:28:56) am Ende nur 13 Sekunden. Weil unsere schnellen Herbert Sommer, Matthias Waesch und auch Rainer Ziplinsky diesmal beim 3. Lauf fehlten, wurde unser Frank Zimmermann (2:53:01) noch bester Albatros. Danach folgten als jeweils 2. der AK Benno Richter (3:04:21 - M60) und Wilhelm Viersbach (3:05:25 - M50). Mit 1:34 Minuten Vorsprung vor Willi Viersbach über die 21,1 km konnte damit Benno sich noch vor Willi schieben. In der Gesamtwertung folgten dann die Albis in dieser Reihenfolge: Frank Viersbach (3:12:33), Peter Budzuhn (3:14:06), Stefan Linke (3:14:30) und Holger Ohm (3:18:09), dem ich bei diesem letzten Lauf mit 1:31:30 Stunden nur einen Vorsprung von 55 Sekunden ließ und insgesamt mit 3:22:03 Stunden noch bis auf weniger 4 Minuten herankam. Lag auch daran, dass ich wegen der unterschiedlichen Startposition beim HM meine Tochter nicht begleiten konnte/brauchte und somit erstmals seit mehr als 15 Monaten wieder einen Lauf vom Beginn bis zu Ende alleine vom Tempo her gestalten konnte. Zwar weit von den guten alten schnellen Zeiten entfernt, war ich aber zufrieden mit meiner Tempoeinteilung insgesamt. Die 2,5 km-Abschnitte ab 1,1 km lief ich in recht gleichmäßigen folgenden Zeiten: 10:46 - 11:04 - 10:45 - 10:46 - 10:56 - 11:07 - 11:04 - 10:51 Minuten. Ergibt einen Durchschnitt je km von 4:20 Minuten. Die weiteren Albi-Serienfinisher waren Gerhard Farien (3:35:44), Dietrich Treichel (3:36:08), Eckart Nicolaus (3:42:36) und unser Kettenraucher Rainer Först (4:13:31).

Hier die Einzelergebnisse vom 3. Lauf der Winterlaufserie:

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 37 - 34


15 km Winterlaufserie Drelsdorf am 22.01.1995

Der 2. Lauf fand bei wesentlich besseren Laufbedingungen statt. Diesmal waren sogar 18 Albis am Start. In der M40 konnten wir mit Herbert Sommer (53:54) und Rainer Ziplinsky (55:14) die ersten beiden Plätze belegen. Aber auch der 1. Platz von Benno Richter (1:02:15) in der M60, der 3. Platz von Willi Viersbach (1:01:21) in der M50 und die Leistung von Matthias Waesch (54:23 - M30) sind bemerkenswert. Einen 3. Platz in der W14 konnte auch meine Tochter Lena (22:57) über die 5 km erkämpfen, Hierbei begleitete ich sie auf ihrer Runde gerne wieder, bevor ich noch die beiden weiteren 5 Kilometerrunden in 21:56 und 22:04 Minuten dranhängte und die dann 15 km in 1:06:54 Stunden finishte. Beide -ganz zufrieden- fuhren wir gleich nach dem Lauf, Duschen und Umziehen zurück nach Holtenau zu Regina, die fast den gesamten Januar mit einer Angina und Luftröhrenentzündung krank zu Hause geblieben war. Gab es beim ersten Lauf 2 Wochen zuvor 232 Zieleinläufe, waren es diesmal sogar 272. Die Ursache ist wohl dem Glatteis und frostigen Temperaturen am 08. Januar geschuldet.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 33 - 33


10 km Winterlaufserie Drelsdorf am 08.01.1995

Für mich zum 4. mal und für meine Tochter zum 3. mal der Start dieser Winterlaufserie nördlich von Husum in der nordfriesischen Einöde mit den 5 km-Runden für immerhin nur 8 DM für die gesamte Serie. Ab dem Dezember letzten Jahres ging es wieder aufwärts mit meinen eigenen schmerzfrei gewordenen Laufumfängen. Eine qualitativ gute Leistung war also von mir nicht zu erwarten, wohl aber von Lena über 5 km in der W14. Deswegen begleitete ich sie auch gerne auf ihrer 22:44 Minuten dauernden Runde, einer Verbesserung von 1:48 Minuten gegenüber dem Vorjahr (24:32), obwohl bei Minustemperaturen Fähigkeiten wegen Glatteis abverlangt wurden - vor allem in den Kurven! Reichte dann zu einem tollen 2. Platz. Die zweite Runde lief ich solo etwas schneller in 20:55 Minuten, was einem doch schon wieder zufriedenstellenden km-Schnitt von 4:16 Minuten entsprach. Die Endzeit betrug 44.35 Minuten. Lena und ich waren zufrieden. Von 16 Albis war Matthias Waesch (36:03) der Schnellste vor Rainer Ziplinsky (36:34 - 2. M40). Bemerkenswert aber die Leistung des M60-ers Benno Richter mit 39:47 Minuten, der damit die AK gewinnen konnte.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 17 - 27 - 13 - 29 - 24


 

 

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