Das Jahr 2015

28. Kiel.Lauf wieder ein Großereignis sportlicher Art am 13.09.2015

Das größte und teilnehmerstärkste Laufevent Schleswig-Holsteins war und bleibt Kult. Wieder waren für dieses Event alle Wettbewerbe lange vor dem offiziellem Meldeschluß ausgebucht. 10751 Anmeldungen verteilten sich letztendlich auf den Bambinilauf, Schülerlauf über 3 km, Kurzläufe über 6 km sowie dem am begehrtesten Volkslauf über 10,5 km und dem Halbmarathon mit den schnellen Afrikanern als Hauptlauf. Zusätzlich gab es auch noch Firmenwertungen über die 3 längsten Distanzen und einen Staffelwettbewerb über die 21,1 km-Strecke. 3 Tage lang ist jedes 2. September-Wochenende Kiel von Freitag bis Sonntag im Lauffieber. Nach dem verregneten Lauftag im vergangenen Jahr war dieser auch für dieses Jahr bis ein paar Stunden zuvor in sämtlichen Vorhersagen angekündigt. Zum Glück war das Regengebiet dann aber doch noch rechtzeitig vor dem ersten Start durchgezogen und es blieb den ganzen Tag überwiegend trocken. Die Luft war aber mit 16 - 19 Grad feuchtwarm und so gab es bis zur Mittagszeit noch feuchte und rutschige Laufpassagen. Foto rechts: Die Spitzengruppe beim 21,1km-Lauf noch zusammen.

Früh aufstehen zum Start um 8:40 Uhr mussten die Schüler und Schülerinnen über 3 km. 431 Schüler und 395 Schülerinnen bis 16 Jahre erreichten erschöpft die Ziellinie. Es gewannen der erst 10 jährige Simon Rohwer mit 11:34 und die 16-jährige Paula Michalak.

Um 9:05 Uhr starteten die Bambinis ihren Lauf über 800 m um den "Kleinen Kiel". Wirklich toll anzusehen das Bild mit der Anspannung direkt vor dem Start. 600 Kinder bis 8 Jahre finishten -überwiegend in die Arme ihrer Eltern. Nick Heiduck in 4:47 Minuten und Ronja Schulz 16 Sekunden später hießen die Sieger bei den 298 Jungen und 302 Mädchen.

10 Minuten später - um 9:15 Uhr der 3. Start, wobei es über eine größere 6 km lange Runde geht. Diese verläuft erst zum Ostseekai, dann die Kiellinie bis zur Reventlou an der Kieler Förde entlang, bevor es dann wieder westwärts und bergauf über den Niemannsweg, und der Feldstraße zur Holtenauer Straße geht. Hier moderiert seit vielen Jahren Hans-Erich Jungnickel -mit viel Fachwissen ausgestattet- gutgelaunt und motiviert die Läufer und Läuferinnen für die restlichen 2 km bis zum Ziel. Mit einem Abstecher zum Schrevenpark geht es dann 600 m die Fleethörn endspurtwürdig bergab bis zum Ziel direkt vor dem Kieler Rathaus. Dieser Lauf ist eine Domäne der Frauen. Von insgesamt 711 Finishern gehörten nur 264 dem männlichen, aber 447 dem weiblichen Geschlecht. Hier gab es eine ganz knappe Entscheidung, die der noch jugendliche Philipp Rusch im Sprint mit 19:50 Minuten und nur 3 Sekunden Vorsprung vor dem bereits der AK M45 angehörenden Miguel Molero für sich entscheiden konnte. Bei den Frauen gab es gleich 2 Siegerinnen beim gemeinsamen Zieleinlauf von Birgit Reinke, die bereits der AK W55 angehört und wahrscheinlich  -dem Nachnamen und dem Alter (AK W) nach zu urteilen- Ihrer Tochter Nathalie Sophie Reinke in 26:40 Minuten. Bei diesem Lauf gab es auch eine Firmenwertung, die aus jeweils 5 Startern bestand. Von insgesamt 27 Firmen gewann die CAU350 -die Christians-Albrecht-Universität- zum 350-jährigen Bestehen mit einer Gesamtzeit von 2:18:18 Stunden. Umgerechnet auf den Einzelläufer entspricht dies einer Durchschnittszeit von 27:40 für die 6 bzw. 4:37 Minuten für den einzelnen Kilometer. 

Jetzt zum seit vielen Jahren am stärksten frequentierten Volkslauf über die große Runde von 10,5 km. Der Kurs ist auf den ersten 2 und letzten 3 mit der 6-km-Runde identisch, aber dazwischen geht es nordwärts weiter ca. 2 km an der Förde entlang und dann bergauf durch das Düsternbrooker Gehölz -überwiegend den Niemannsweg- wieder südwärts zurück. Die Anzahl der Läufer und Läuferinnen, die diese Distanz bevorzugt, war wieder so groß, dass es wie in den vergangenen Jahren hier 2 Starts gab. Der erste -mit den vermeintlich schnelleren- um 9:40 Uhr und den zweiten um 9:50 Uhr. Insgesamt 3815 Finisher verteilten sich auf 2287 Männer und 1528 Frauen. Mit über 2 Minuten Vorsprung siegte hier mit einer Zeit von 34:50 Minuten der Borener Dieter Schwarzkopf vor Dominik Adlung aus Kiel. Bei den Frauen ging die Entscheidung noch klarer aus. Maya Rehberg vom TSV Kronshagen/KTB siegte in 38:55 Minuten vor Katharina Nüser mit 41:41 Minuten und Britta Hagge in genau 43:00 Minuten von den Kieler Powerschnecken. Auch über diese 10,5 km gab es eine Firmenwertung. 99 Firmen, bestehend aus je 5 Läufern bzw. Läuferinnen, finishten. Auch hier gewann eines der vielen Teams, die die CAU350 stellte, mit einer Gesamtzeit von 3:25:57 Stunden. Im Durchschnitt benötigte ein Läufer damit 41:12 Minuten für die ganze Runde, was einem Kilometerschnitt von 3:55 Minuten entspricht.

       

Linkes Fotos: Rainer Ziplinski: Ihm als Macher und seinem Team von Zippel´s Läuferwelt sowie anderen unterstützenden Kieler Laufvereinen haben wir seit 2003 dieses beeindruckende Event zu verdanken. Der 63-jährige ließ es sich wieder nicht nehmen, am 10,5 km-Volkslauf  selbst mitzulaufen. Zweites Foto: Steffen Uliczka: Der Kieler Olympiateilnehmer von 2012 über 3000 m Hindernis ist nach einer OP nach seinem Marathon-Debüt beim Hamburg-Marathon auf dem Weg der Besserung. Der mehrfache Gewinner dieses 10,5-km-Laufes wollte einfach diesmal nur dabei sein! Drittes Foto: Auch der seit letztem Jahr 43-jährige Kieler Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und der Kieler Sportamtsleiter Ralf Hegedüs (Foto rechts) hatten für dieses Event gut trainiert. Zeiten von 47:02 des OB´s bzw. 1:08:22 über die 10,5 km des bereits in der M60 startenden Ralf läuft man auch nicht so aus dem Stegreif. Dabei sind beide ja nicht nur politische Schwergewichte! Glückwunsch!

      

Linkes Foto: Klaus Hüser: Ihn kenne ich gut seit über 20 Jahren. Der Suchsdorfer lief in einer bemerkenswerten Zeit von 1:09:28 Std. des Volkslaufs über 10,5 km in der AK M75 auf den 3. Platz. Zweites Foto: Michael Casper: Der Holtenauer lief in tollen 45:07 Minuten auf den 2. Platz in der AK M55. Drittes und viertes Foto: Michael Oelrich und Sven Jonasson  vom TuS Holtenau Kiel finishten ebenfalls die 10,5 km in der stark vertretenen Altersklasse M45.    

Jetzt zum traditionellem Hauptlauf, dem Halbmarathon mit zwei großen Runden und den schnellen Afrikanern als Attraktion für die Zuschauer, aber auch den Sponsoren für dieses Event. Mit nur jedem vierten Zieleinlauf waren die Frauen hier stark in der Unterzahl. Von "nur" 1589 Finishern auf dieser Distanz waren 1198 männlichen und 391 weiblichen Geschlechts. Weniger Finisher gesamt gab es trotz wesentlich geringerer Gesamtteilnehmer in allen Wettbewerben zuletzt vor 11 Jahren 2004 mit genau 1500 auf dieser längsten Distanz. Neue Streckenrekorde gab es trotz guter Laufbedingungen ohne störenden ganz schwachen SO-Wind nicht. Die Siegerzeiten für Frederick Ngeny bei den Männern und Margaret Muringi betrugen dennoch gute 1:02:45 und 1:13:13 Stunden.

        

Die ersten 2 Fotos zeigen den Sieger und die Siegerin des Halbmarathons.  Drittes Foto: Auf dem 9. Gesamtplatz landete mit Claudius Michalak von Zippel´s Läuferwelt der erste Nichtafrikaner mit 1:13.47 Stunden. Bemerkenswert ist aber auch die Zeit des ihm folgenden und bereits der AK M50 angehörenden Michael Wittig (rechtes Foto) von 1:15:11 Stunden und des nochmals ca. 15 Jahre älteren Dirk Wulff (M65) in 1:31:16 Stunden.

     

Linkes Foto: Beste deutsche Läuferinnen waren Karen Paysen von der TSV Langenhorn in 1:23:54 Stunden vor Maren Ernst aus Bargteheide in 1:25:48 Stunden und Verena Becker (2. Foto von links) in 1:29:50 Stunden von der TSV Kronshagen/Kieler TB als beste Kielerin. 3. und 4. Foto Marion Arnold und Manfred Esser: Die Beiden vom TuS Holtenau liefen über die 21,1 km ziemlich zeitgleich jeweils auf den 2. Platz in ihren Altersklassen W50 (1:43:18 Std.) und M65 (1:43:07 Std.) Marion treffe ich schon seit fast 30 Jahren -noch zu meiner Zeit bei der SV Friedrichsort- oft im Stifter Wald beim Training. Und so durchtrainiert und fit, wie Manfred aussieht, läuft er auch schon seit vielen Jahren.

Auch hier über die Halbmarathondistanz gab es 26 finishende aus 5 Läufern bestehende Firmenwertung. Der Sieg ging hier mit knappem Vorsprung an Kiel´s City-Fitness in 7:27:26 Stunden. Jeder Läufer war somit im Schnitt 1:33:30 Minuten unterwegs. Entspricht einem Kilometerschnitt von 4:26 Minuten. Diese längste Distanz von 21,1 km wurde zusätzlich auch noch von überwiegend aus zwei bis vier, jedoch meistens vier Läufern bestehenden 37 Staffeln gefinisht. Hier gewann Bayer Kiel 1 in 1:26:38 Stunden.

        

Fotos von links nach rechts: Siegfried Schmitz, Antje und Uwe Cizinski: Die Holtenauer sind seit Jahrzehnten in der Läuferszene bestens bekannt durch ehrenamtliche Tätigkeiten bzw. der Organisation von Laufveranstaltungen und Laufreisen. Sie sind auch alle immer bei diesem Event auf der 21,1 km-Strecke dabei gewesen.

      

Foto links: Waldtraut Becker, die die Altersklasse W65 über 21,1 km gewinnen konnte. Zweites Foto: Regine Schultz, die sich in der Altersklasse W70 knapp mit 14 Sekunden Rückstand geschlagen geben mußte und den 2. Platz belegte. Beide von der LG Albatros Kiel, meinem früheren Verein, kenne ich bereits seit vielen Jahren. Foto rechts: Gerd Kurschus -M65- lief die 10,5 km in 56:45 Min. - seit Jahren leitet er die Gymnastikgruppe der LG Albatros Kiel

          

Fotos von links nach rechts: Susanne Mohn, Johannnes Feldhusen und Stefanie Nikuta wohnen auch alle nördlich des Kanals und finishten die längste Distanz. Susanne Mohn vom THW Kiel wurde Siegerin der AK W55 in 1:44:44 Stunden. Hannes kenne ich noch gut von den Anfängen meiner Mitgliedschaft bei der LG Albatros Kiel im Jahre 1994, wo er sich mit Statistiken in der Laufbewegung auseinandersetzte. Auch lief er gute und schnelle Zeiten und war zum Beispiel oft Finisher beim Hamburg-Marathon. Am Dreileuchttürmelauf hat er genauso teilgenommen wie Stefanie bei der letzten Ausgabe 2014, wo sie von begeistert war. Auch dieser Kiel.Lauf über die Halbmarathondistanz scheint ihr viel Freude bereitet zu haben.

   

Foto links: Podest 21,1 km der W50: von links Marion Arnold - Sigrid Frost - Petra Heinemann

Das Foto rechts zeigt das Podest der AK 65 der Fr./Mä. über 21,1 km: von links Manfred Esser-Waldtraut Becker-Dirk Wulff

STATISTIK zur ENTWICKLUNG der TEILNEHMERZAHLEN > ABSOLUT und in PROZENTE

  

Zur Tabelle oben: Ich habe mir einfach als Rentner mit 63 -aus Neugierde und eigenem Interesse- mal die Zeit genommen, im Falle des Kiel.Laufs die Entwicklung der Teilnehmerzahlen auf den Distanzen Kurzlauf 6 km, dem Volkslauf 10,5 km und dem Halbmarathon seit 2003 zu ermitteln. Auch evtl. Verschiebungen dieser Zahlen in den Altersklassen Männer und Frauen bis hin zu den Klassen M75 und W75 habe ich ermittelt. Da mir alle 13 Jahre nicht nur zu viel Mühe machte, sondern es dann hier auch zu klein und unleserlich wird, habe ich nur jedes zweite Jahr -die ungeraden- herangezogen. Vergleichbar sind jedoch die Läufe eigentlich erst ab dem Jahre 2009, da ab diesem Jahr es auf allen 3 Distanzen eine Altersklassenwertung gab und bis zum Jahre 2007 der Schülerlauf mit dem Kurzlauf der Erwachsenen zusammengelegt war. Eine Altersklassenwertung gab es 2003 auch noch nicht über die 10,5-km-Distanz mit insgesamt 1065 Finishern. Deshalb findet ihr in der Statistik für 2003 auch nur den Halbmarathon und für 2005 und 2007 nur die Volkslauf- und Halbmarathondistanz hier wieder. Die Zahlen der Gesamtfinisher -auch unterteilt nach weiblich und männlich- beziehen sich nur auf die aufgeführten Klassen, also von 20 bis 79 Jahre. Ich will jetzt nicht im einzelnen hier auflisten, was mir beim Studieren dieser Statistik so alles aufgefallen ist, aber der Trend allgemein geht seit vielen Jahren nicht nur auf der Marathonstrecke, sondern trotz Gegensteuerns hinsichtlich der Startgebührenangleichung des Volkslaufs zum Halbmarathon auch beim Kiel.Lauf dahin, daß die kürzeren Distanzen mehr und mehr gefragt sind.               

Jetzt aber zu meinem Lauf: Als einer eines noch bestehenden Trios (die beiden anderen: Ralph Teller und Lars Wustrow) hatte ich bisher das Glück, die Gesundheit und Fitness, seit 1986 an allen bisherigen 27 Läufen als Finisher die Ziellinie erfolgreich zu überqueren. Als 1952 geborener bin ich mittlerweile nicht mehr der "Allerjüngste", auch wenn in diesem Jahr ein 80-jähriger -oder älter!- noch den Halbarathon erfolgreich finishte. Bisher hatte auch ich nach den 10-Meilen-Läufen von 1986 bis 2002 in jedem Jahr seit 2003, ab dem mehrere Distanzen angeboten werden, immer die längste Distanz gewählt und gefinisht. Dieses wollte ich natürlich auch in diesem Jahr. Den vergangenen Winter über hatte ich jedoch Probleme mit dem Fuß und den Fersen. So hatte ich mich im Dezember letzten Jahres erst einmal vorsorglich nur für den Kurzlauf angemeldet. Mein Gesundheitszustand verbesserte sich und Ende März diesen Jahres traute ich mir auch zumindest die 10,5 km zu und meldete mich auch für diesen Volkslauf zusätzlich an, wohlwissend, daß diese beiden kürzeren Läufe immer frühzeitig ausgebucht sind. Falle es mit der Fitness noch besser werden würde, könnte ich mich für den immer am spätesten ausgebuchten Lauf immer noch anmelden. Da dies der Fall war, meldete ich mich rechtzeitig Ende Juni auch noch zusätzlich für die 2 Runden, dem Hauptlauf über die Halbmarathondistanz an. Ein reines Laufen käme aber nicht in Frage, denn seit Jahren besteht mein Training aus mehr als 50 % reinem Powerschnellgehen. Deshalb war es vom Zeitablauf der Starts der drei Wettbewerbe auch nicht zu schaffen, alle 3 Läufe zu finishen. Aber zwischen dem Kurzlauf über 6 km und Halbmarathon hatte ich genügend Zeit, mich umzuziehen sowie die Startnummer und Schuhe mit dem anderen Chip zu wechseln.

Erfreulich war, daß es erstmals eine Startnummernbörse gab. Ich stellte meinen Startplatz über die 10,5 km nach der Startnummern- und T-Shirtabholung am Freitag  zur Verfügung, worüber sich am Samstag vor dem Lauf noch Wilfried Merschmann -ebenfalls ein Holtenauer- freute und somit in den Genuß der Teilnahme kam. Zur Startnummernausgabe dieses Jahr ein kleiner Kritikpunkt: Obwohl ich erst Freitag am späteren Nachmittag dort eintraf, musste ich mit vielen anderen draußen warten. Endlich im Zelt gab es diesmal weniger Ausgabestellen und dadurch ein größeres Gedrängel und Durcheinander beim Anstehen und bei der Ausgabe.

Mit Sorge verfolgte ich an den Tagen zuvor die Entwicklung der Wettervorhersagen. Es sah wieder nicht gut aus. Ordentlich Regen war bis Samstagabend für Kiel am Sonntagvormittag angesagt. Was sollte ich anziehen, wo wollte ich mich umziehen für den zweiten der beiden Läufe. Am liebsten am Auto relativ dicht am Start. Aber bei Regen ein Problem. Die Ostseehallen-Tiefgarage hat Sonntags nicht geöffnet, ermittelte ich im Internet. Warum eigentlich nicht, frage ich mich da bei der Parkplatznot immer an diesem 2. Sonntag im September im Zentrum Kiels. Als sich am Sonntagmorgen meine Wettersorgenfalten glätteten und es doch trocken werden und bleiben könnte, fand ich wie geplant kurz vor 8:30 Uhr mit meinem Pkw noch einen Parkplatz im Lorentzendamm nahe der unteren Bergstraße. In aller Ruhe zog ich mich um und begab mich -es war warm genug- in Wettkampfkleidung Richtung Start. Die Bambinis -mit ihren Eltern als Zuschauer- liefen bereits gerade ihre 800 um den kleinen Kiel. Etwas Aufwärmgymnastik und dann ging es los. Diesen Lauf wollte ich nur schnellgehend bestreiten, um mich zu schonen für den Hauptlauf später. Nach 90 Sekunden überquerte ich die Startlinie. Mit vielen anderen Kurzläufern -überwiegend in de lila bzw. fliederfarbenen T-Shirts (siehe Foto weiter unten links)  konnte ich problemlos mithalten. Meine Zeiten der einzelnen km: 6:58 - 6:52 - 6:50 - 6:50 - 6:42 und 6:23 Minuten. Ergab eine Nettozeit von 40:36 Minuten, was einem km-Schnitt von 6:46 Minuten entspricht. Begab mich wieder zum Auto und wechselte Kleidung, Startnummer und Schuhe mit dem Zeitmeßchip. Dann begab ich mich wieder Richtung der Fleethörn, wo die Teilnehmer der großen Volkslauffelder dem Ziel entgegenstürmten. Viele Halbmarathonis liefen sich bereits warm, was nicht so meins ist, um mich zu schonen. Etwas Aufwärm- und Dehngymnastik reichte mir. Ich traf so etliche bekannte Läufer und Läuferinnen zum Smaltalk. Auch bei diesem Lauf hatte ich mich im Starterfeld ganz nach hinten orientiert und so benötigte ich genau 2 Minuten bis zum Überqueren der Startlinie. Ich wollte nix riskieren und den Lauf erst einmal ganz ruhig -im wahrsten Sinne des Wortes- angehen. 21 km am Stück zu laufen wäre für mich Harakiri, bin ich doch das ganze Jahr im Training nie mehr als 5 km richtig gelaufen. Die erste Hälfte der 1. Runde habe ich dann auch fast nur im Schnellgehen mit km-Zeiten von 6:34 bis 6:14 Min. bestritten und erreichte bei km 5 dabei die Gruppe um Antje und Uwe Cizinski. Danach streute ich erst mal nur bergab und danach immer öfter mal Laufphasen ein. Die km-Zeiten beliefen sich jetzt immer unter 6 Minuten. Aber noch vor dem Ende der Mittelstraße -also ca. km 10- laute Ansagen von hinten, daß Platz zu machen wäre für die schnellen afrikanischen Spitzenläufer zwecks Überrundung. In der Reihenfolge Motorrad, Führungsfahrzeug und den Spitzenläufern wurde ich dann überholt. Nach einer Nettozeit von 1:03:10 Stunden überquerte auch ich nach 10,5 km erstmals die Ziellinie. Ich fühlte mich gut und spürte keinerlei Wehwehchen. Also streute ich weiter und vermehrt Laufphasen ein. Nur den 16. Kilometer mit dem langen Anstieg in Düsternbrook begnügte ich mich mit Schnellgehen pur und einer Zeit von 6:21 Minuten. Danach wieder immer länger werdende Laufphasen. Locker unter 6 Minuten jetzt die km-Splits. An der Ecke hinauf auf die Holtenauer Straße steppte wieder der Bär und der Moderator Hans-Erich Jungnickel sorgte wieder für gute Stimmung. Er erkannte mich und ich durfte/mußte noch einen kleinen Smalltalk mit vorgehaltenem Mikrofon mit ihm halten, weil ich ja einiger der ganz wenigen bin, die seit 1986 alle Kiel-Läufe gefinisht haben. Weiter ging es südwärts und ich entdeckte am Jägersberg wieder Rainer Thies mit seiner Kamera. Schön und Danke, daß Du immer da bist, Rainer, und sogar deinen Fotopoint vielen rechtzeitig mitteilst! Ich fühlte mich wider Erwarten weiterhin völlig schmerzfrei. Das machte mich sehr zufrieden. Die Endzeit würde auch besser als erwartet werden. Jetzt noch die Fleethörn bergab, gucken, wo meine Frau steht, damit sie mich auch noch aufs Foto bannen kann und dann den Rest bis ins nahe Ziel. Wieder gab es eine Medaille, die mitsamt dem Band identisch war mit der des Kurzlaufs (siehe Foto links). Vor einem Jahr gab immerhin noch das Band Auskunft über die gelaufene Distanz und in den Jahren davor stand es noch direkt auf der Medaille drauf. Immerhin war aber die Verpflegung im Ziel wie gewohnt okay und es war noch von allem ausreichend da. Ich traf hier noch auf andere erschöpfte mir gut bekannte Gesichter zum z.B. "wie gehts" oder "bist zufrieden" oder "Hallosagen" und machte mich dann auf den Weg zu meiner Frau. Ich überprüfte dabei meine Zwischenzeiten und ermittelte 1:00:30 Std. für die 2. Runde mit 10,6 km - also 100 m mehr als die 1. Runde. Die Endzeit war für mich zwar relativ nebensächlich, war mit insgesamt aber 2:03:40 Stunden und einem Platz genau im Mittelfeld der AK M60 aber mehr als zufrieden. Und auch danach und am nächsten Tag ging es mir körperlich ohne schmerzhafte Nachwehen ausgezeichnet. 

    

Ein wirklich schönes Foto: Dieses wie auch -bis auf eine Ausnahme- alle anderen Fotos hier in diesem Bericht stellte mir wieder Rainer Thies vom TuS Holtenau zur Verfügung! Danke!

Danke aber auch für seinen immer Sonntagabends erscheinenden wöchentlichen Lauf-Newsletter mit Ergebnissen von Wettkämpfen in der abgelaufenen Woche und vielen anderen interessanten Neuigkeiten z.B. beim SHLV oder zukünftigen Laufterminen, Meldeständen sowie Meldeschlüssen. Wer noch kein Abonnent ist, aber auch diese wöchentlichen Lauf-Infos erhalten möchte, sende einfach eine mail an Rainer.Thies@t-online.de

Mein FAZIT zu diesem Event: Einfach gigantisch, wie viele Barrieren überall aufgestellt werden müssen, um den Sicherheitsvorkehrungen zu entsprechen und an was alles bei so einem Event mitten in der City gedacht werden muß. Eine logistische Meisterleistung, damit alles zufriedenstellend klappt. Es erscheint für den Einzelnen immer ein Leichtes, über etwas zu meckern, ohne zu überlegen oder nachzufragen, warum dies oder das so und nicht anders gemacht worden ist. Einige meckern z. B. auch über die Höhe des Startgeldes trotz der Sponsoren. Aber mir sind, was die Kosten der vielen Posten angeht, in einem ausführlichen detaillierten Gespräch doch erheblich die Augen geöffnet worden. Wer Erfolg hat, wird auch immer Neider haben, die diesen Erfolgsmenschen das nicht gönnen. Es gibt "Schnacker", "Besserwisser" und "Macher". Ich halte es mehr mit den "Machern". (Mein 448. und 449. Wettkampf seit 1986)

 

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