Das Jahr 1996

Persönlicher  + sportlicher Jahresrückblick ....

Ich konnte ohne Verletzung das komplette Jahr durchtrainieren und schaffte es 6 Wochen vor meinem Eintritt in die neue Altersklasse M45 noch einmal, einen Marathon unter 3 Stunden zu finishen, obwohl ich relativ gesehen nur auf insgesamt 2.809 Laufkilometer kam, wovon ich ca. ein Drittel noch mit meiner Tochter Lena trainierte. 5 meiner insgesamt 15 Wettkämpfe waren dabei Marathonläufe > so viele wie noch nie zuvor in einem Jahr. Ich hatte viel Lust und Spaß am Vereinsleben. Fing im Januar an mit dem Neujahrs-Frühschoppen bei unserem Vorsitzenden Günter Stachel und der Teilnahme in der Neuwittenbeker "Linde" an der Jahreshauptversammlung. Für die Albi Info unterstützte ich Rainer Först, indem ich noch per manueller Schreibmaschine viele Berichte von Laufveranstaltungen verfaßte und akribisch ausführlich das SHLV-Jahrbuch nach Erfolgen der Albatrosse durchsuchte und auflistete.  

..... und aus der Sicht des Vereins

Es begann wieder Anfang Januar mit dem Neujahrsfrühschoppen in Günter Stachels Keller. Erfolgreich organisierten wir im März zum bereits 9. x den Kieler Hochbrückenlauf mit einem neuen Melderekord. Im Mai feierten wir wieder herrlich in Peter Wendlers Garten und im September organisierten wir den 6. 100-km-Lauf in Neuwittenbek. Erstmals führten wir eine Vereins-Jahresfahrt durch, die ein großer Erfolg wurde und uns nach Zinnowitz auf Usedom mit der Teilnahme am Usedom-Marathon als Höhepunkt führte. Ab Juli richteten wir -ein inzwischen auf 90 Mitglieder gewachsener Verein- in unserem Stammlokal, der "Linde" in Neuwittenbek, einen monatlichen Läuferstammtisch ein, der im Schnitt mit 20 bis 25 Mitgliedern gut angenommen wurde. Auch die Vereinsmeisterschaft verzeichnete trotz schlechtem "Anti-Stachelwetter" eine erneute Steigerung der aktiven Läufer. Sportliche Erfolge verzeichnete unser Aushängeschild Benno Richter als Landesmeister in der M60 über die 5.000 m in 17:57 Minuten und im Halbmarathon in 1:23:08 Stunden. Die besten Zeiten über die Marathondistanz liefen Hans-Erich-Jungnickel mit 2:34:21 Stunden in Berlin sowie Johannes Feldhusen (2:50:06) und Frank Zimmermann (2:54:12). Die besten drei über die Halbmarathondistanz waren Johannes Feldhusen (1:19:34), Frank Zimmermann (1:19:58) und Norbert Wiesner (1:20:33). Beachtlich auch die Zeit unseres 56-jährigen Willi Viersbach über die 3.000 m in 11:12 Minuten.


13. Nikolauslauf Klausdorf am 01.12.1996

Meine 5. Teilnahme bei diesem Event durch das Schwentinetal. Erstmals seit 4 Jahren ohne unsere Tochter Lena. 187 über die 5 km und 256 Aktive über die 10 km, dem Hauptlauf, kamen auf dem Sportplatz ins Ziel und durften sich über die Nikolausgabe erfreuen. Allerdings konnte der veranstaltende TSV Klausdorf zumindest in den vergangenen 4 Jahren mit höheren Finisherzahlen aufwarten. Der Grund ist aber diesmal auch der widrigen Witterung geschuldet, denn 522 Anmeldungen zu den beiden Läufen sollen es gewesen sein. Die Strecke abseits der geteerten Straße präsentierte sich in einem extrem matschigen schwer zu belaufenden Zustand. Dennoch kam ich ganz gut ohne Leistungseinbruch zum Ende hin zurecht und war aufgrund meines doch etwas heruntergefahrenen Trainingsaufwandes in den vergangenen Wochen mit der Endzeit von 39:04 Minuten ganz zufrieden. Als 4. von 27 Finishern in der AK M40 waren es zum Podestplatz doch immerhin 1:21 Minuten gewesen, den ich auch in einer besseren Form kaum hätte erreichen können. Meine bisherigen Bestzeiten waren 39:03 (1988) und 38:10 (1995) gewesen. Es war die stolze Zahl von 18 Albis, die hier außerdem finishen sollte. Als einziger über nur 5 km lief in 18:27 Minuten Frank Viersbach über die Ziellinie und wurde damit Gesamtvierter und 2. der MHK. Die 17 anderen Albis kamen über die 10 km in dieser Reihenfolge ins Ziel: Hans-Erich Jungnickel (33:18 - 1. M40), Rainer Ziplinsky (35:16 - 2. M40), Frank Zimmermann (35:32), Johannes Feldhusen (35:52 - 2. M35), Norbert Wiesner (36:23), Heinz Behrmann -ich- (39:04), Peter Budzuhn (40:05 - 3. M45), Thorsten Kaers (40:43), Klaus Hüser (40:44 - 2. M55), Peter Buchholz (41:28), Peter Kaers (42:19), Jörg Schmahlfeldt (44:54), Dietrich Treichel (45:41 - 2. M60 hinter Alfred Schippels mit 43:26 aus Friedrichsort ), Siegfried Schmitz (46:06), Gerhard Farien (46:21) und Gerhard Möller (50:34). Siehe Foto im weiter oben eingefügten Bericht der KN: Der "kleine" 12-jährige Steffen Uliczka -späterer Olympiateilnehmer!- läuft zusammen mit dem auch nur 3 Jahre älteren "großen" Torben Swane ins Ziel des 5-km-Laufes mit einer Zeit von 18:55 Minuten.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 33 - 34 - 33 - 40


13. Lütjenburger Binnenseelauf am 03.11.1996

Abermals nur eine Woche später der nächste Wettkampf, wofür Eckart Nicolaus ordentlich die Werbetrommel gerührt hatte. Wir wollten dem großen Konkurrenten LTV Kiel-Ost Paroli bieten und verhindern, dass diese als teilnehmerstärkste Mannschaft den dafür ausgelobten Pokal zum 3. Mal gewinnen und er damit in deren endgültigen Besitz übergeht. Die stattliche Zahl von 14 Albis kam dann letztendlich auch ins Ziel. Da aber der LTV Kiel-Ost diesmal sogar die Rekordzahl auf 30 Startern steigerte, war die Entscheidung schon vorher ganz klar ausgefallen. Ich ging hier erstmals an den Start über die Distanz von 21,4 km. 6 weitere Starts bis 2003 sollten später noch folgen. Der Rundkurs ist vom Profil her mit einigen flachen Passagen, aber vielen Wellen und auch einigen kräftigen längeren Anstiegen nicht einfach, zumal es gerade zum Ende hin mehr bergauf als bergab geht. Nur eine einzige Verpflegungsstelle in Hohwacht bei km 12 erschien nicht nur mir als doch etwas dürftig, obwohl bei einem Startgeld von nur 7 DM auch nicht mehr erwartet werden darf. Eine Siegerehrung gab es auch nicht. Lediglich die Überreichung des Pokals für die teilnehmerstärkste Mannschaft erfolgte. Schön war allerdings die für jeden handgeschriebene Urkunde. Auch die spätere Ergebnisliste war noch handgeschrieben. Alle Finisherzeiten waren noch per Hand gestoppt und notiert worden. Mit großem Vorsprung gewann trotz Schmuddelwetter und böigem Wind Michael Hass in neuer Streckenrekordzeit von 1:09:34 Stunden. Bei den Frauen gewann gewann unsere Ursula Schiweck in 1:40:32 Stunden. In der Ergebnisliste war sie irrtümlich dem LTV-Kiel-Ost zugeschlagen worden war, was aber wegen der deutlichen Mehrheitsverhältnisse ohne Bedeutung und somit zu verkraften war. Hier nun die offiziellen 14 Finisher der LG Albatros Kiel in dieser Reihenfolge: Siegfried Mischak (1:23:42), Frank Zimmermann (1:25:18), Norbert Wiesner (1:26:40), Heinz Behrmann (1:29:21), Benjamin Richter (1:32:58), Peter Budzuhn (1:36:35), Willi Viersbach (1:36:51), Gerhard Farien (1:42:48), Dietrich Treichel (1:44:10), Ulrich Kluge (1:45:38), Gerhard Marquardt (1:49:38), Jörg Schmahlfeldt (1:49:46) und gemeinsam Eckart Nicolaus mit Rainer Först (2:02:56). Insgesamt 116 männliche und 15 weibliche Finisher stellten einen neuen Teilnehmerrekord dar, was den Organisatoren rund um Dieter Paustian sichtlich freute. Mit meinem 15. Gesamtplatz und der Endzeit war ich trotz der schweren Strecke und des böigen Windes nicht ganz zufrieden, denn Ralf Teller, der nur 2 Sekunden in Bremervörde beim Marathon vor mir lag, war diesmal 2:10 Minuten vor mir im Ziel. Und unser Norbert Wiesner, der auf der doppelt so langen Distanz auf Usedom nur 1:09 Minuten vor mir finishte, war sogar 2:41 Minuten schneller als ich. Zurück aber zu diesem Lauf, wo ich mich noch gut daran erinnern kann, dass ich fast die Hälfte der Strecke -ab Hohwacht- mit Alexander Jurczyk (siehe Foto) zusammengelaufen bin und wir uns gegenseitig helfend abwechselnd Windschatten gaben. Er kam dann auch zeitgleich mit mir ins Ziel.

   

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 52


    LG Albatros Vereinsmeisterschaft über 10 und 20 km am 27.10.1996

Nur eine Woche später und erstmals am Sonntag, weil unser Vereinssaal in der "Linde" am Samstag belegt war. Wieder hatte ich mich wie im Vorjahr nur für die eine Runde von 10 Kilometern entschieden. Wie viel Substanz hatte ich beim schnellen Marathon gelassen. War ich genügend regeneriert, um meine Zeit des Vorjahres von nur 40:36 Minuten zu unterbieten. Dabei noch richtiges schleswig-holsteinisches Sau-, Schweine-, Drecks- und Schmuddelwetter bei Dauerregen und kräftigem Wind, was gerade einige unserer guten und schnellen Laufasse davon abhielt, an der Vereinsmeisterschaft aktiv an den Start zu gehen. Trotzdem gingen noch 22 Aktive und Günter Stachels Hund an den Start, wovon allerdings einer nicht finishen sollte. Nach 7 km war ich mit 27:49 Minuten noch 11 Sekunden unter einem 4-Minuten-Schnitt, aber der 8. Kilometer mit "nur" 4:13 Minuten war schon ein kleiner Einbruch. Ich konnte mich dann aber an Norbert Wiesner dranhängen, der mich ein- und überholte, aber 20 km laufen wollte. So waren mit 4:05 und 4:08 Minuten die letzten zwei Kilometer wieder etwas schneller und war mit 40:15 Minuten im Ziel doch recht zufrieden. Lohn war der 1. Platz über diese Distanz. Hinterher bereute ich doch etwas, nicht auch über die Hauptdistanz von 20 km angetreten zu sein. Vielleicht hätte ich sogar den dortigen Sieger Norbert Wiesner besiegen können, der 1:21:02 Stunden hierfür benötigte und somit die große Siegertrophäe für ein Jahr bei sich zu Hause stolz präsentieren darf, denn der andere noch größere Konkurrent Siegfried Mischak hatte die Wendeschleife nach Kattendiek vergessen und gab dann entnervt auf, als er darauf nach dem Ende der ersten Runde und 10 km in nur 26 Minuten hingewiesen wurde. Die weiteren 7 Finisher über die 10 km waren Peter Thun (41:59), Benno Richter (42:28) mit Günters Hund "Benjamin vom Birkenhof", Ulrich Kluge (44:26), Waldemar Przygodda (46:14), Gerhard Farien (49:04) und Ole Wintermann (54:50). Über die doppelte Distanz von 20 km kamen die weiteren 13 Finisher hinter Norbert Wiesner in dieser Reihenfolge ins Ziel: Klaus Hüser (1:30:35), Peter Buchholz (1:32:00), Wilhelm Viersbach (1:34:35), Dietrich Treichel (1:34:45), Peter Kaers (1:37:58), Gerhard Marquardt (1:41:16), Peter Budzuhn (1:41:21), als erste und einzige Frau Ursula Schiweck (1:42:22), Klaus Kietzer (1:44:15), Lothar Gehrke (1:52:20), Karl-Heinz Jost (1:53:53) und Eckart Nicolaus zusammen mit Rainer Först (1:59:31).

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 48


12. Bremervörde Marathon am 20.10.1996

                  

Mein sportlicher Höhepunkt des Jahres: Hier greife ich auf meinen eigenen und in der Albi-Info veröffentlichten Bericht zurück, den ich wie damals empfunden und geschrieben wörtlich wiedergebe: Bevor ich auf meinen eigenen Gefühlszustand näher eingehe, sollen die übrigen aktiven Albi-Teilnehmer den Vortritt erhalten. 1.) Einer unserer Ältesten, gleichzeitig auch Aktivsten - nicht nur im sportlichen Bereich - war Eckart Nicolaus, für den die Zeit von 3:52:18 Stunden nicht das entscheidende ist. Viel wichtiger ist ihm das Gefühl, mit 57 Jahren noch so fit zu sein und anderen zu zeigen, wozu einer mit Disziplin noch fähig sein kann (Zusatz von Rainer Först: Mensch, Heinz, das klingt ja fast wie ein "Nachruf"! "Kistenreif" ist unser Eckart nun doch noch nicht!). 2.) Frank Zimmermann -einer unser "Guten" und "Schnellen" - er lief "nur" 3:37:26 Stunden. Dazu muss man aber folgendes berücksichtigen: Er hatte noch schwere Beine von einer direkt davor absolvierten 1000 km langen Fahrradtour in 10 Tagen , die ihn von der Schwäbischen Alb, über den Bodensee, Davos, Meran und Oberstdorf führte. 3.) Johannes Feldhusen war es mit ca. 10° C etwas zu kühl, doch auch eine Zeit von 3:05:01 Stunden kann sich sehen lassen und wurde mit einem 3. Platz in der AK M35 bei 22 Finishern belohnt. >>>> Doch jetzt zu meinen Befindlichkeiten. Zuletzt blieb ich im März 1993, also vor mehr als 43 Monaten, beim Wintermarathon in Husum mit 2:54 Stunden unter der 3-Stunden-Grenze. Der Umzug von Friedrichsort nach Holtenau, Meniskusoperation am rechten Knie im Oktober 93, Vereinswechsel zu den Albis, Meniskusoperation am linken Knie im September 94, veränderte Trainingsgestaltung, da ich jeden Werktag frühmorgens zwischen 4 und 5 Uhr Zeitungen zustelle, und nicht zuletzt das mehrmalige wöchentliche Training mit Tochter Lena -ihre Erfolge waren mehr als ein Ersatz für meine eigenen sportlichen Defizite- ließen lange Zeit meinen eigenen Ehrgeiz in den Hintergrund treten. Aber Anfang August dieses Jahres fasste ich den Entschluss, wieder mehr zu trainieren, zusätzlich jeweils am frühen Sonntagmorgen einen langsameren 3,5 Stunden langen Trainingslauf zu bestreiten. Die Teilnahme am Usedom- und Ellerbek-Marathon galten als Test aus dem Training heraus, mit gezügeltem Tempo auf den ersten 25 bis 30 Kilometern. Ich hatte mir vorgenommen, hier in Bremervörde auf dem flachen, viel gelobten Wendekurs zu sehen, was noch oder wieder möglich ist. Überzeugt von einer Zeit von unter 3 Stunden war ich keineswegs, da meine Trainingsgestaltung mit weniger wöchentlichen Trainingskilometern gegenüber früheren Jahren doch eine ganz andere war und ich zudem ja auch älter geworden war. Doch meiner mich hier betreuenden Frau, die mir kräftig die Daumen für ein gutes Durchkommen ohne einen Leistungseinbruch drückte, versprach ich, sie möglichst nicht so lange bei diesen kühlen Temperaturen warten zu lassen. Bei trübem, leicht nebligen herbsttypischem Wetter reihte ich mich nach dem Start in einen rund 15 Läufer starken Pulk ein, der ein gleichmäßiges Tempo Tempo von ca. 4:19 Min/km lief, und versuchte, da der Wind bis zur Wende frisch von vorn aus Südwest blies, mich in der Gruppe und damit im Windschatten zu verstecken. Vor dem Erreichen der weit vorher sichtbaren optimal bestückten Verpflegungsstellen ließ ich jedes mal ein Stück mitgeführtem Traubenzucker im Mund schmelzen und trank darauf dann den Becher warmen Tee. Mit diesem legalen "Aufputschmittel" hatte ich ja schon immer gute Erfahrungen bei meinen früheren Marathonläufen in Finsterwalde gemacht, wo es immer traubenzuckergesüßten Tee gab. Weiter jedoch  jetzt mit dem Lauf, wo der Läuferpulk nach und nach kleiner wurde. An der Wende bei der Halbmarathonmarke zeigte meine Uhr genau die von vornherein angepeilten 1:31:03 Stunden (km-Schnitt 4:19 Min.) an. Dies war schon ganz gut bisher, denn schneller wollte ich an dieser Stelle auch auf keine Fall sein, denn auch hier zeigten meine bisherigen Erfahrungen, dass ein langsameres Angehen auf der ersten Hälfte sich im Endeffekt lohnt. Jetzt im nur noch vierköpfigen Pulk gab es auf dem Rückweg keinen störenden Gegenwind mehr und das  Tempo wurde auf 4:07 Min/km gesteigert. Ich fühlte mich weiterhin sehr gut. Nach und nach mussten auch diese Läufer abreißen lassen und ich war alleine mit meinem Glücksgefühl, das sich aufgrund der Endzeit-Hochrechnungen steigerte, je näher ich dem Ziel kam. Ich konnte mich immer noch vom Gefühl her vom Lauftempo minimal steigern. Die Furcht, dass mich noch der berühmte Hammer treffen würde, baute sich auch immer mehr ab. Meine Endzeit von 2:57:44 Stunden machte mich dann total happy. Ich konnte die ganze Welt umarmen, so stolz war ich über das optimale Gelingen meines lange geplanten Coups. Der Lohn für diese Mühe war eine mir überreichte "Trophäe", welche, wie ich später erfuhr, den nur ersten 10 Zieleinläufern vorenthalten war. Und genau diesen 10. Platz hatte ich noch errungen. Zusätzlich gab es für jeden noch eine größere Schachtel Pralinen (siehe auch Foto). Die zweite Hälfte war somit mit 1:26:41 Stunden (km-Schnitt 4:07 Min.) 4:22 Minuten schneller gewesen. Zwei kleine Wermutstropfen ließen dann meine gute Laune nicht mehr verderben. Erstens fand eine schöne standesgemäße Siegerehrung für die Marathonis nicht stand! Nach langem Warten bis nach zur Beendigung der übrigen Wettkämpfe begann der Abbau der Mikrofone auf der Bühne. Und zweitens, dass es als insgesamt 10. von 152 Finishern lediglich zum 3. von 25 Plätzen in der AK M40 reichte. >>> Ein Blick später in die Ergebnisliste wies aus, dass die LG Albatros Kiel hinter dem OSC Bremerhaven den 2. Platz in der Mannschaftswertung erzielt hatte und dass ich die AK M45 mit 18 Minuten Vorsprung gewonnen hätte, wenn ich 69 Tage -bis zum 1. des nächsten Jahres!- älter gewesen wäre. >>> Als weitere mir bekannte Läufer aus Schleswig-Holstein wurde Manfred Murk (2:35:44) auch hier wie in Neuwittenbek nur 4 Wochen zuvor nur Gesamtzweiter in 2:35:44(!) Stunden. Der ebenfalls 100-km Finisher in Neuwittenbek Ralf Teller (Kiel - 2:57:42 Std.) hatte sich das Rennen wohl auch gut eingeteilt und konnte mich auf den letzten 100 Metern überraschend sogar noch überholen. Uwe Cizinski (Holtenau - 3:10:47 Std.) sowie die einige Jahre älteren Jürgen Ranta (Brunsbüttel - 3:13:52 Std.), Hans-Hermann Sass (Hemdingen - 3:29:16 Std.), Walter Ranta (Brunsbüttel - 3:29:50 Std.) und Willi Casimir (Kiel - 3:42:43) waren auch zufrieden.>>>>>>> Soweit mein Bericht: Anschließend kehrten wir noch bei unseren Verwandten Erika und Alfred in Hamburg-Neuwiedenthal ein, die uns einen selbstgedrehten Film von ihrem Kreta-Urlaub vorführten. Zu um 20 Uhr brachte uns dann unser Golf II problemlos und zufrieden wieder nach Holtenau zurück. Allerdings schmerzte danach wieder meine Fersen, wo sich eine Haglund-Exostose entwickeln sollte. Diese Beschwerden hatte ich auch schon seit geraumer Zeit nach längeren Trainingsläufen und Wettkämpfen, die immer ein bis drei Tage danach noch andauerten. Ursache waren ein 6 Monate zuvor auf der Hamburg-Marathon-Messe gekauftes -leider wohl etwas zu enges- Paar Laufschuhe der Marke AVIA, die Blasen an den Fersen verursachten, ich aber immer nach dem Abklingen der Blasen ca. alle 3 Wochen doch wieder anzog zum Training.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 70 - 88 - 77


    18. Ellerbeker Marathon am 03.10.1996     

Diesen "Tag der Deutschen Einheit" nutzte ich für aktiv für einen Marathon besonderer Art, der auch nicht jedermanns Sache ist. Kein Wettkampf, wo ein jeder von Beginn an sein Tempo selbst bestimmt. Mich reizte dieses Konzepts eines gewissen Gruppenlaufes, denn so etwas plante ich ja auch für den Kieler Leuchttürmelauf als Ersatz einer Teilnahme an der Drelsdorfer Winterserie im kommenden Februar. So konnte ich schon so einige Erfahrungen sammeln, die so ein anderes Konzept mit sich bringt. Start war vor dem Ellerbeker Sportheim. Fünf Tempogruppen gab es, die von streckenkundigen Führern ein gleichmäßiges Tempo von 5:00 / 5:20 / 5:40 / 6:00 und 6:30 Minuten vorgaben und nicht überholt werden durften. Nach 10 km Anlauf ist der Start und das spätere Ziel sowie die Verpflegungsstelle erreicht. Hier beginnen die 4 km langen Runden im Gewerbegebiet des Kieler Stadtteiles Wellsee. Gelaufen wird dabei auf Bürgersteigen in dem an diesem Tag verlassenen und öde wirkendem Industriegebiet. Aber da die ersten 5 Runden -also weitere 20 km- weiterhin in der gewählten Tempogruppe gelaufen werden, sorgen die Unterhaltungen miteinander für Kurzweil. Dann nach jetzt insgesamt 30 Kilometern wird für die letzten 3 Runden das Lauftempo freigegeben. Inzwischen kennt ja auch ein jeder die Streckenführung. Jetzt erst beginnt der eigentliche Wettkampf oder es kann jeder so schnell laufen, wie er möchte. Sehr interessant und es hat mir Spaß gemacht. Ich hatte mich von Beginn an der 5:20-Minuten-Gruppe angeschlossen, was auf eine Endzeit von ca. 3:45 Stunden beim Beibehalten  dieses Tempo´s hinausläuft. Ich fühlte mich nach den 30 Kilometern kein bisschen erschöpft und verschärfte jetzt nach der Freigabe des Laufes mein Tempo, was ungewohnt und gar nicht so einfach war. Aber dann hatte ich mich doch daran gewöhnt und konnte von Runde zu Runde noch das Tempo erhöhen bis zu 4:10 für die letzten zwei Kilometer. Mein Uhr blieb dann am Ende bei 3:31:47 Stunden stehen. Ich hatte somit auf den letzten 12 Kilometern noch über 13 Minuten herausgelaufen. Da die Sporttaschen mit den Wechselklamotten mit einem Klein-LKW hierhin zum Ziel transportiert worden war, hatten wir die Möglichkeit, uns zumindest erst einmal von der nassgeschwitzten Laufkleidung zu trennen und trockene Sachen anzuziehen. Dann durften wir selbst im kleinen Dutzend auf die mit einer Plane versehenen Ladefläche des Lkw´s begeben und wurden zum Vereinsheim zurück transportiert. Nach dem Duschen folgte dann der gemütliche Teil im dortigen Saal mit Speis und Trank sowie der Siegerehrung und Urkundenverleihung. Leider bin ich nicht im Besitz einer Ergebnisliste und eines Berichtes in den Kieler Nachrichten, so dass ich hier aber immerhin auf den Bericht von Eckart Nicolaus in der Albi-Info zurückgreifen kann. Mit von der Partie waren dort auch der männliche und die weibliche Marathonsammel-Weltrekordhalter(in) Horst Preisler und Sigrid Eichner, die hier ihren 656. bzw. ca. 250. Marathonlauf finishten. Ein kleines Jubiläum feierte auch Siggi Schmitz mit dem insgesamt 25. Marathon und hiervon 10. Marathon alleine in diesem Jahr. Hier noch die Finisher der übrigen 6 Albatrosse: Johannes Feldhusen (3:38:57), Gerd Farien (3:54:12), Siggi Schmitz (3:56:37), Gerhard Marquard (3:57:00), Norbert Neidenbach (4:00:16) und Eckart Nicolaus (4:04:53).

6. Internationaler 100-km-Lauf Neuwittenbek

Erstmals fand unser vereinseigenes Event in diesem Jahr nicht am Wochenende des Berlin-Marathons statt, sondern eine Woche zuvor am 21. September. Trotzdem wurde es mit den Anmeldungen von  nur 72 Einzelläufern und -läuferinnen über 100 km, 29 über 50 km sowie 52 Staffeln das bisher kleinste Feld von Teilnehmern in der bisherigen Geschichte dieses Ultralaufs. Ursache hierfür waren hauptsächlich andere neue Ultraläufe im September und vor allem die nur 2 Wochen später stattfindende DM über 100 km in Rodenbach. Kühle Temperaturen am Lauftag mit einem steifen Gegenwind auf den letzten beiden Kilometern jeder 10-km-Runde ergaben dennoch gute Zeiten. Bei den Männern gewann sogar in Streckenrekordzeit Kazimierz Bak in 6:39:03 Stunden vor dem Husumer Manfred Murk in 7:10:11 Stunden. Als Gesamtdritte kam mit Maria Bak bereits die erste Frau in 7:43:39 Stunden ins Ziel. Beste Kieler Läufer waren Ralf Teller (8:10:37-LTV Kiel-Ost) vor Uwe Cizinski (8:52:03-TuS Holtenau), Klaus Marquard (9:21:59-SV Friedrichsort), Peter Grams (9:38:40-SV Friedrichsort), unserem Gerd Kurschus (9:40:18), Klaus Höfer (10:05:26-SV Friedrichsort), Rosemarie von Kocemba (10:13:45-TuS Holtenau), unserem Frank Zimmermann (10:25:30) und unserem Klaus Kietzer (10:39:48). Gut kennenlernen sollte ich Jahre später auch noch Hans-Joachim Meyer (9:03:23-Hamburg-1. M55), Jürgen Ranta (9:48:39-Brunsbüttel) und Sigrid Eichner (11:23:46-Berlin). Über die 50 km finishten in dieser Reihenfolge die mir bekannten Jose Molero-Membrilla (3:28:00)-Schleswig), Gereon Boos (3:40:35-Albatros), Matthias Kuchinke (3:48:46-Friedrichsort), Stefan Linke (4:06:58-Albatros), UschiSchiweck (4:19:34-Albatros), Elfriede Otto (4:28:42-Klausdorf), Christian Hottas (4:36:01-Hamburg), Horst Preisler (4:42:45-Hamburg), Renate von Elm (4:43:01-Klausdorf), Lothar Gehrke (5:07:14-Albatros) und Levke Erichsen (5:21:54-Kiel-Ost). Bei den Staffeln gewann Zippel´s Racing-Team (5:50:02 - km-Schnitt von 3:30 Minuten!!) vor TSV Ratekau (5:59:19) und Athletico Büdelsdorf (6:07:31). Neu waren hier die Staffelhölzer mit einem hierin enthaltenen Chip. Um die elektonische Rundenzeit zu messen, mussten diese Stäbe niedrig über die zu überlaufene Matte geführt werden, um den Kontakt auszulösen. Alle Staffelläufer wurden immer wieder hierauf hingewiesen und es klappte dann auch problemlos. Jetzt zu meinem aktiven Nichtlaufen bei diesem Großereignis. Viele Helfer sind immer notwendig, um die Organisation reibungslos über die Bühne zu bringen. Alle nichtlaufenden Albis waren gefordert, ehrenamtlich zu helfen. Für mich fing dies schon am Freitagnachmittag gleich nach Dienstschluß an mit dem Aufbau für den Start und des Ziels für die Einzelläufer, aber auch für die Staffeln. Abends um 18:45 Uhr war ich erst wieder zu Hause. Nächsten Morgen hieß es nach dem Zustellen von ca. 140 "Kieler-Nachrichten" kurz zu frühstücken und erneut in Neuwittenbek zur Stelle zu sein. Erst war früh um 7 Uhr für den  Start der Einzelläufer und danach alles vorzubereiten für den Start der Staffelläufer um 9 Uhr. Bis 17:30 Uhr dauerte für meine Frau Regina und mich dieser doch lange, wenn auch kurzweilige Tag beim Zählen, Aufschreiben der Rundenzeiten (vorsorglich!) und dem Kontrollieren der Staffelläufer usw.. Kein Außenstehender kann sich -so glaube ich- vorstellen, welche Anzahl von kleinen Arbeiten und Aufgaben mit der Organisation so eines Ereignisses verbunden sind. Samstagabend hieß es dann Feierabend und für uns war Helferschluß. Für Sonntagvormittag zum Abbau ließen wir uns entschuldigen. Schließlich wollte ich auch selbst mal wieder aktiv trainieren. Aus meinem Lauftagebuch geht hervor, dass ich zuerst 5 km mit Lena in 28 Minuten und weitere 33 km alleine in 2:45 Stunden trainiert habe.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 69 - 68 - 55


17. Usedom Marathon am 07.09.1996

Die allererste Jahresfahrt der LG Albatros überhaupt führte uns von Mittwoch, dem 4. bis Sonntag, den 8. September nach Zinnowitz auf der Insel Usedom in den Osten von Mecklenburg-Vorpommern. 25 Mitglieder incl. der Ehefrauen ect. -darunter 13 aktive Läufer und Läuferinnen- traten die Reise schließlich an, nachdem noch einige kurzfristig absagen mussten. Als Mitfahrer mit Norbert Wiesner bei Eckhard Matthiesen machte sich unser Trio leider berufsbedingt erst am Freitagmittag auf den Weg. Frühmorgens hatte ich bereits gemeinsam mit meiner Frau 140 Kieler Nachrichten zugestellt, was sie dann am folgenden Samstag dann -mit der dicken schweren Samstagsausgabe- alleine bewältigen musste. Die Anreise über noch nicht ausgebaute Straßen -die Autobahn gab es ja noch nicht- und viele Gemeinden und durch unzählige Städte dauerte im Feierabendverkehr und zog sich stundenlang hin. Mehr als 6 nervige Stunden benötigten wir - und das natürlich ohne Navi, denn so was gab es ja früher noch nicht. Als Co-Pilot mit einer Karte in der Hand musste ich immer aufpassen, den besten Weg bzw. die richtigen Kopfsteinpflasterstraßen zu treffen. Endlich angekommen fanden wir auch schnell die stark heruntergekommene Sportschule Zinnowitz, unser Quartier. Alles sehr spartanisch ausgestattet und es funktionierte nicht viel. Kalt duschen z. B. war Trumpf. Uns drei zog es aber erst mal ans Wasser der Ostsee. Es herrschte ein Nordost-Sturm, der für eine enorm starke beeindruckende Brandung sorgte. Anschließend dann das gemeinsame Abendessen mit viel Kohlenhydraten. Gefeiert wurde noch nicht so stark, denn morgen früh stand ja der Lauf an. Rechtzeitig gingen wir auch alle müde in die Koje zum Schlafen. Es war auch für alle ein anstrengender Tag gewesen. Die bereits zwei Tage zuvor angereisten Albis hatten da bereits anhand einer Wanderung am Donnerstag und einer Fahrradtour am Freitag die Insel Usedom erkundet. Samstag, der Wettkampftang! Früh am Morgen fuhren wir nach Wolgast zum dortigen Stadion, dem späteren Ziel. Da der Marathon eine Punkt-zu-Punktstrecke ist, wurden wir per Bus-Shuttle zum Start nach Swinemünde in Polen transportiert. Die Start-Nummer galt dazu als genehmigter Ausweis für den Grenzübertritt. Beeindruckend der große Polen-Markt direkt hinter der Grenze. Angenehme Temperaturen machten die Laufkleiderwahl einfach. So wenig wie möglich, zumal es noch warm werden sollte. Die Sporttaschen wurden danach wieder  per Bus zum Ziel zurückgefahren. Um 9 Uhr dann der Start. Kurz danach der Grenzübertritt nach Deutschland. Dann entlang an der Wasserkante der Ostsee auf der Promenade bis nach Ahlbeck. Waren diese ersten Kilometer noch flach und eben zu belaufen, ging es danach für gut 20 Kilometer weiter oben ständig die Steilküsten rauf und runter entlang. Einige Male sogar so steil, so dass unsere laufverletzten Fahrradbegleiter Eckhard Matthiesen und Benno Richter ihre Räder schieben mussten. Zusammen mit Norbert Wiesner und Dietrich Treichel liefen wir zuerst gemächlich im Schnitt von ca. 5 Minuten für den Kilometer an. Nach ca. 15 km entließ der schon wesentlich ältere Dietrich Treichel uns nach vorne, zumal Norbert jetzt auch für mich spürbar das Tempo verschärfte. Das schwere Profil veranlasste dann auch ca. 13 km später mich, lieber mein eigenes Rennen zu laufen und Norbert Wiesner ziehen zu lassen. Dabei wurden meine Zeiten jetzt gar nicht langsamer, sondern ebenfalls beständig noch immer schneller als bisher. Von einem 4:45-er-Schnitt bei km 30 ging diese jetzt stetig runter bis zu einem fast 4-Minuten-Schnitt auf den letzten Kilometern in Wolgast bis zum Ziel. Und dieses trotz davor 10 km kerzengerader Strecke auf dem Fahrradweg mit gnadenlosem Sonnenschein ohne Schatten und hohen Mittagstemperaturen. Als ich ins Stadion einbog, um noch eine halbe Runde auf der Bahn zu laufen, sah ich gegenüber Norbert Wiesner gerade die Ziellinie überqueren, den ich davor schon lange nicht vor mir habe laufen und sehen können. Ich musste also auf den letzten ca. 3 Kilometern noch ordentlich Zeit wieder gut gemacht haben. War Norbert Wiesner mit 3:20:35 Stunden der erste Finisher unseres Vereins geworden, überquerte ich in 3:21:44 Stunden als 2. mit nur noch 69 Sekunden Rückstand die Ziellinie. Ich war sehr zufrieden und freute mich über eine schöne Medaille. Es folgte in 3:27:09 Stunden Hannes Feldhusen, der normalerweise auch immer vor mir war, den Norbert und ich auch noch gemeinsam überholt hatten. Uschi Schiweck gewann ihre Klasse W40 in 3:39:01 Stunden. Innerhalb von 4 Minuten folgten dann Klaus Hüser (3:40:12), Peter Kaers (3:43:31) und Frank Zimmermann (3:44:22), den ich gehenden Schrittes ca. 5 km vor dem Ziel ebenfalls überholt hatte. Es folgten noch Ulrich Kluge (4:08:54) und Dietrich Treichel (4:10:36), der noch bis km 15 mit uns zusammen gelaufen war und danach aber total eingebrochen ist und somit noch ca. 50 Minuten auf uns verlor. Zu den 151 finishenden Marathonläufern gab es noch 106 Halbmarathonis. Die vier Albatrosse hier waren Willy Viersbach (1:39:25), Gerhard Marquard (1:43:34), Eckart Nicolaus (1:52:31) und Rainer Först (1:54.17). Der Lauf -mein 25. Marathonjubiläum- war vorbei und der letzte gemeinsame Abend stand an. Zufällig hatte genau heute unser Rainer Först Geburtstag. Und weil es zufällig auch noch der 50. war, durfte selbstverständlich kräftig gefeiert werden. Diesen gemeinsamen Grillabend in der Kneipe der Sportschule, wobei der Jubilar sämtliche Getränke spendierte, werde ich nie vergessen. Wir Albatrosse konnten hinterher feststellen, eine unglaublich tolle Stimmung mit Geburtstagsständchen, Gedichten und Trinkliedern aller Art verbreitet und genossen zu haben. Diese erste Jahresfahrt der LGA sollte nicht die letzte gewesen sein, waren sich am Ende alle einig.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 72


   26,8 km - 24-Std.-Staffellauf Holtenau am 31.08./01.09.1996

Fast 3 Monate Pause seit dem letzten Lauf. In den Sommerferien genossen wir -die gesamte Familie- letztmals einen gemeinsamen Urlaub in Portugal an der Algarve. Die Familie Fröhlich aus Finsterwalde hatte uns besucht und Lena verbrachte ihren ersten einwöchigen Solo-Urlaub -per Bahn- bei einer Freundin in Witten/NRW. Nachdem Siegfried Schmitz den Holtenauer Abendlauf ab diesem Jahr in anderen guten fähigen Händen wusste, arbeitete er eine andere große Idee immer weiter aus und organisierte zusammen mit Thomas Niggemann erstmals in Schleswig-Holstein ein 24-Stunden-Lauf-Happening, das ausschließlich aus Staffeln mit mindestens 2 Personen bestehen werden sollte. Ein Lauf für jung und alt sowie langsam und schnell. Mannschaftsläufer mussten als kürzeste Distanz wenigstens eine Runde zurücklegen können, konnten aber so oft wie geplant erneut das Staffelholz übernehmen. Der Spaß sollte in diesen 24 Stunden absolut im Vordergrund stehen, was auch schon an dem reichhaltigen Rahmenprogramm und Live-Musik rund um die Uhr von Radio Nora zu entnehmen war.

 

Vor dem Start: Unsere Tochter Tochter Lena (2001) von den "Letzten Albis" sollte am Ende nach 24 Stunden vor Herbert Sommer (im blauen Shirt) von der ersten Staffel "LG Albatros" knapp mit 316,4 zu 315,6 km finishen.

Jetzt aber zu unserem aktiven Laufen von 14 Uhr am Samstag bis 14 Uhr am Sonntag. Wir von der LG Albatros stellten sogar zwei Mannschaften, welche wir als ziemlich gleichwertig zusammenstellten, um aus Spaß einen gewissen Konkurrenzkampf innerhalb der LGA zu entfachen. Unsere Tochter Lena ging hier auch noch mal zum Start um 14 Uhr an den Start und absolvierte 10 Runden Stadionrunden. Ich hatte mich -das frühe Aufstehen als Zusteller der Kieler Nachrichten ja gewohnt- bereiterklärt, Sonntags frühmorgens um zwei Uhr ca. 2 Stunden zu laufen. Mein erster Lauf in der Nacht unter Flutlicht im Stadion und Musikbeschallung, welche jedoch aus Lärmschutzgründen in den Nachtstunden etwas gedämpfter war. Zuschauer waren zu der nachtschlafenden Zeit auch kaum noch da, nur die aktiven Staffelläufer und deren Ablösungen sorgten etwas für aufmunternde wachhaltende Stimmung. 67 mehr oder wenige einsame Runden drehte ich bis zu meiner Ablösung. Für die damit 26,8 km benötigte ich lt. Läuferuhr 1:57:23 Stunden, was einem Schnitt von relativ langsamen 4:23 Minuten je km entsprach. Gemäß meinen gestoppten km-Zeiten bin ich abrupt ab dem km 23 deutlich langsamer geworden und habe mich extrem im Sinne der Mannschaftsleistung und des Teamgedanken bis zu meiner Ablösung die letzten 10 Runden quälen müssen. Lena und ich durften am Ende aber jubeln, denn unsere Mannschaft, die so genannten "Die letzten Albis" konnten sich gegenüber unserer anderen Mannschaft "LG Albatros Kiel" knapp mit 2 Runden Vorsprung behaupten und gewinnen. 316,4 km zu 315,6 km lautete das vereinsinterne Duell. Damit liefen wir als dritte von 22 Mannschaften auf das Podest. Was für ein Triumph und Spaß war das doch gewesen. Nach den 24 Stunden liefen alle anwesenden aktiven Läufer und Läuferinnen noch gemeinsam eine werbewirksame Ehrenrunde. Schön war es gewesen - ein richtiges Event, was dadurch regelrecht nach einer Wiederholung rief. Diese tatsächliche Wiederholung einige Jahre später lief auch bei schönem Wetter gut an, machte wieder allen Spaß bis in die Nacht hinein, als plötzlich ein auf seinen nur Kurzeinsatz wartender Hobbyläufer zusammenbrach, nicht wiederbelebt werden konnte und verstarb. Eine Tragödie. Sofort wurde die Partymusik abgestellt und der Lauf bzw. das Happening abgebrochen. Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich nachts auf dem Weg zu meinem Einsatz um 1 Uhr mich schon wunderte, dass alles "totenstill" war und nix an Stimmung zu vernehmen war. Um so geschockter war auch ich, als ich die Ursache zu Ohren bekam. Danach war verständlicherweise das ehrenamtliche Engagement nicht zu beleben, so dass es letztendlich bei diesem einmaligen tollen Event 1996 blieb.

    

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 35 - 29 - 33 - 16 - 45 - 63 - 43 - 45 - 60 - 68 - 56 - 71


13. Kieler Woche Schülerlauf der Schulen über 10 km am 12.06.1996

In allen Jahren zuvor fand dieser Lauf immer am Mittwoch mitten während der Kieler Woche statt. In diesem Jahr machte man wegen der gleichzeitig stattfindenden Fußball-Weltmeisterschaft in Italien eine Ausnahme und ließ diesen Lauf zwei Wochen davor stattfinden. Dazu gebe ich meinen in der Albi-Info veröffentlichten Bericht  einfach mal wortgetreu wieder: Nachdem es für meine Tochter Lena in Holtenau und Heikendorf nicht so wie gewünscht lief, intensivierte sie doch noch einmal das Training, denn ihr Lauf des Jahres, der Kieler Woche Schülerlauf, stand an, bei dem Lena in den vergangenen 3 Jahren große und zum Teil überraschende Erfolge erzielen konnte und jedes mal auf dem Podest stand. Das Training erschien mühevoller als in den Jahren zuvor, und so schob sie noch einen Wettkampf davor ein. Dabei sprang beim Haseldorfer Volkslauf über 11 km mit großer Beteiligung ein 1. Platz in ihrer Altersklasse bis 15 Jahre heraus, der mit einem schönen Pokal belohnt wurde. Aber noch mehr freuten wir uns alle, dass auch die Zeit von 52:08 Minuten und der Kilometerschnitt wieder deutlich besser war als die zwei Wettkämpfe davor. Beim jetzt 10 Tage später stattfindenden attraktiven Kieler Woche Schülerlauf mit noch wesentlich größerer Beteiligung und auch Konkurrenz versuchte sie, sich vom Erfolgsdruck zu lösen, aber das gelang im Vorfeld nur teilweise, denn auch nur eine wirklich gute Endzeit würde einen auf dem Treppchen sichern, wo sie ja zu gerne auch einmal den 1. Platz einfahren möchte. Aber so schnell wie im Vorjahr fühlte sie sich nicht, denn zu oft und gerne hatte sie das Training etwas schleifen lassen. Im Rennen jetzt selbst, wo ich sie wie in den Vorjahren begleitete, versuchten wir dann, uns nicht von der Masse vieler auch größerer, älterer und somit schnelleren Schülern verführen zu lassen und das Lauftempo am Anfang nicht zu überziehen, was im Vorjahr der Fall war. Insgesamt wollten wir gleichmäßiger über die gesamte Distanz kommen und keinen Einbruch unterwegs oder zum Ende hin erleiden. Dieses klappte auch einigermaßen, obwohl trotz ständigem Überholen zu schnell losgelaufener Schüler und Schülerinnen jetzt die letzten 2 Kilometer doch wieder zur Qual wurden. Endlich im Ziel bestätigte sich die Befürchtung einer um 90 Sekunden langsameren Zeit von 45:27 Minuten als im Vorjahr. Da aber der Stadionsprecher und Moderator sie als insgesamt 4. Frau bzw. Schülerin ankündigte, war die Hoffnung berechtigt, bei insgesamt 4 verschiedenen ´Alters`klassen wieder auf dem Podest zu landen. Dies bestätigte sich dann auch. Es wurde zwar wieder nix mit dem Sieg, aber zum dritten mal einem 2. Platz war Lena hochzufrieden. Ein weiterer Pokal, ein Rucksack, ein weiteres -zu großes- Kieler-Woche-T-Shirt, eine Mütze und eine der begehrten Kieler-Woche-Plakette waren neben der Medaille -für jeden- die reiche Ausbeute und der Lohn für das noch mal intensivierte Training, das in nächster Zeit jedoch auf 2 bis 3-maliges Joggen wöchentlich reduziert werden soll, da sie trotz der Erfolge erst mal keinen Wettkampf mehr bestreiten möchte und sie mehr Lust auf andere Freizeitaktivitäten hatte. Irgendwie ja auch verständlich in ihrem Teenageralter!

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 70


7. Haseldorfer Marsch-Lauf am 02.06.1996

Der allererste Wettkampf im Kreis Pinneberg für unsere Tochter Lena und mich. Hier, 30 km nordwestlich von Hamburg, befindet sich in Heede bei Barmstedt mein Elternhaus. 3 Strecken über 5,5 sowie 11 und 21,1 km stehen auf dem Programm. Ich wollte bei meiner Premiere hier den Lauf mit Lena zusammen bestreiten, weswegen wir uns für die 11 km als Vorbereitung und Test für den Kieler-Woche-Schülerlauf entschieden. Nur nicht zu schnell angehen mit Lena, so meine defensive Taktik, um Lena die Lust am Wettkampf auch zum Ende hin noch zu erhalten. Dies klappte auch ganz ordentlich und Lena musste sich zum Ende hin nicht über Gebühr quälen. Die Uhr blieb bei guten 52:08 Minuten stehen. Das war doch ganz ordentlich nach den 54:50 Minuten 2 Wochen zuvor in Heikendorf über die gleiche Distanz. Nach dem Duschen und Umziehen suchten und fanden wir bereits die entsprechenden Ergebnislisten an einer Wand angepinnt. Da wir in dieser Gegend im sogenannten Hamburger "Speckgürtel" noch nie gelaufen waren und somit die Konkurrenz eine andere ist, waren wir nicht sicher, ob es für Lena zu einem Podestplatz reichen würde. Es war immerhin eine größere Veranstaltung mit letztendlich 276 Finishern auf dieser Distanz, wovon wir die Gesamtplätze 102 und 103 belegten und Lena den 11. Platz der weiblichen Finisher belegte. Wir freuten uns dann gemeinsam über den tatsächlich sogar 1. Platz in ihrer Klasse W15. Lohn war neben der Urkunde ein weiterer schöner Pokal. Sieger wurden auf dieser Distanz Dieter Kremers in 38:40 Minuten bei den Männern und die bereits in der W55 laufende Marlis Schröder in 44:21 Minuten bei den Frauen. 90 Finisher gab es noch über die 5,5 km und die Ziellinie über der Halbmarathondistanz überschritten 234 Läufer und Läuferinnen. Hier gewann Luis Almeida in guten 1:12:24 Stunden deutlich bei den Männern und Kerstin Wrage (1:37:12) bei den Frauen. Weitere Albis weiteren nicht am Start. Zum Kaffee und Kuchen besuchten wir dann danach noch meine Eltern.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 67 - 59


13. Heikendorfer Fördelauf am 19.05.1996

Am Vortag noch ordentlich mit vielen anderen Albis im Garten von Peter Wendler gefeiert, hieß es jetzt am Lauftag die überflüssigen Kalorien wieder abzulaufen. Unter den 14 Startern der LGA befanden sich neben mir auch meine Tochter Lena, mit der ich hier beginne. Zweimal war sie hier bereits gelaufen. Ob sie wieder an die guten 51:50 Minuten heranlaufen konnte, da hatte ich meine Zweifel. Schon seit längerer Zeit ließ Lena´s Lust am Training etwas nach. Und ich hatte dann auch kein so gutes Gewissen dabei, sie immer wieder daran erinnern oder motivieren zu müssen, denn ihre Interessen waren -ja auch in ihrem Alter von bald 15 Jahren verständlich- andere geworden. Und so war es dann auch. Am Ende standen 54:50 im Ziel auf ihrer Uhr. Es sollte trotzdem wieder für den 1. Platz in ihrer Klasse reichen, weil die Teilnehmerfelder in ihrem kritischen Alter und der Jugendklasse sich wieder stark ausdünnten. Jetzt zu meiner 5. Teilnahme seit 1987 hier. Im Vorjahr war ich nach meinem verletzten Totalausfall hier bereits wieder 43:39 gelaufen. Damit wäre ich auch in diesem Jahr schon zufrieden, denn am Vortag noch ordentlich mit vielen anderen Albis im Garten von Peter Wendler gefeiert, hieß es jetzt am Lauftag die überflüssigen Kalorien wieder abzulaufen. Schwülwarme 19 Grad und extrem starker Nebel. Von der Förde rein gar nix zu sehen, sondern nur die Nebelhörner zu hören. Dieses feuchte Klima waren wohl auch die Ursache, dass nicht nur von den Albis sondern allgemein nicht die Zeiten der Vorjahre erzielt wurden. Für die ersten drei 3-Kilometerabschnitte brauchte ich 11:36 + 11:29 + 12:24 Minuten. Auch die letzten beiden Kilometer mit 4:01 + 4:07 Minuten lagen über dem gesamten Durchschnitt von 3:58 Minuten je km. Aber mit den 43:37 Minuten -2(!) Sekunden schneller als im Vorjahr- war ich auch im Vergleich meiner Mitstreiter aus dem Verein durchaus in meinem Soll. Insgesamt kann man festhalten, daß trotz mit nur noch 193 Finishern nach 264 (1994) und 233 (1995) wir mit Frank Zimmermann (39:40), Johannes Feldhusen (39:50), Frank Viersbach (41:26 - 3. M) und Norbert Wiesner (41:29) 4 Albatrosse in die Top 15 bringen konnten. Hinter dem dominierenden TSV Klausdorf konnten wir den 2. Platz in der 3-er-Mannschaftswertung vor der SV Friedrichsort erringen. Rainer Ziplinsky (42:20 - 3. M40) und Stefan Linke (42:26) platzierten sich ebenfalls noch vor mir. Immerhin konnte ich erneut den 12 Jahre älteren Willy Viersbach (43:59 - 1. M55) um 22 Sekunden niederringen. Es dauerte dann über 4 Minuten, bis das nächste Albi-Quartett binnen 1 Minute die Ziellinie überquerte: Eckhard Matthiesen (48:08), Michael Karstens (48:43), Jörg Schmahlfeldt (48:50) und Dietrich Treichel (49:08 - 3. M60). Die Albi-Laterne war mit größerem Abstand wieder unser rauchender Lehrer Rainer Först (58:50). Den Sieg holte sich mit 36:18 Minuten Frank Hahn mit 2(!) Sekunden Vorsprung vor Lutz Sellmer, obwohl ihm vom Vortage noch die 10.000m Bahn, wo er sich den Landesmeistertitel holte, in den Knochen steckte. Bei den Frauen siegte mit 4 Minuten Vorsprung deutlich Sabine Kauf (41:36)  vor Annette Jüngerink und Marion Arnold.

 

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 53


5. Holtenauer Abendlauf am 10.05.1996

Mit Bernd Vogelsang hatte sich nach Siggi Schmitz in den Vorjahren ein neuer Chef-Organisator gefunden. Mit 45 Einläufen über 5,2 km kam man an die Vorjahreszahl von 58 nicht heran. Auch beim Hauptlauf über die 10 km wurde das Ergebnis von 223 mit diesmal 167 männlichen und weiblichen Finishern nicht erreicht, obwohl es zugleich einer der Wertungsläufe des "Zippel´s Läufercups" war. Meine Tochter Lena (1994=47:48 + 1995=47:34) und ich (1993=38:53 + 1995=39:53) hatten hier jeweils bereits 2 x gefinisht. Meine Tochter Lena hatte sich an dem Tempo vor 5 Wochen in Finsterwalde orientiert, was zu schnell war und sie zum Ende total kaputt sogar zwei Gehpausen einlegen musste. So sprang am Ende nur eine Zeit von 48:34 Minuten heraus, die trotzdem noch zum Sieg in der Schülerinnen A-Klasse reichte. Zu meinem Lauf: Vor der Strecke mit den Steigungen hatte ich Respekt. Es gelang mir daher auch, das Rennen nicht zu schnell mit 19:50 Minuten für die ersten 5 km anzugehen. Auch danach konnte ich dieses Tempo gut halten und den letzten Kilometer sogar noch mit 3:36 Minuten meinen schnellsten Kilometer laufen. Am Ende standen 38:48 Minuten zu Buche, was insgesamt einem Schnitt von 3:52,5 Minuten entsprach. Ich war sehr zufrieden, zumal ich mich gut daran erinnere, zusammen mit dem schnellen Peter Schuster (39:40) aus Friedrichsort gelaufen war und er auf den letzten 2 Kilometern abreißen lassen musste und somit noch 52 Sekunden einbüßte. Vor mir konnten sich von den insgesamt 12 Albatrossen mit Johannes Feldhusen (36:59), Frank Viersbach (37:18 - 3. M) und Norbert Wiesner (37:32), Stefan Linke (38:32) und Rainer Ziplinsky (38:40 - 3. M40) aber doch 5 vor mir platzieren. Nach mir -außer Lena- kamen die anderen 5 in dieser Reihenfolge ins Ziel: Willy Viersbach (39:16 - 2. M55), Ulrich Kluge (42:57), Dietrich Treichel (43:32 - 3. M60), Jörg Schmahlfeldt (44:06) und Klaus Kieker (45:21). Den Männersieg in Streckenrekordzeit aus dem Vorjahr nicht wiederholen konnte Michael Hass (32:55), der sich diesmal Frank Hahn (32:00) geschlagen geben musste, aber immerhin Lutz Sellmer 10 Sekunden hinter sich lassen konnte. Bei den Frauen wurde es ein Endspurtrennen, dass Beate Burmeister-Schöler in 40:40 Minuten mit 2 Sekunden Vorsprung gegen Annette Jüngering für sich entscheiden konnte. Aber mit dem doppelt so alten Friedrichsorter Alfred Schippels (40:35 - 1. M60) konnten beide dennoch nicht konkurrieren.

                    

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 44 - 67 - 45


11. Shell Hamburg-Marathon am 21.04.1996

11. großer HH-Marathon und auch meine 11. aktive Teilnahme als Finisher. Weiterhin der mit Abstand größte Frühlingsmarathon und 2.-größte überhaupt in Deutschland, auch wenn die Anzahl der Meldungen nach dem Jubiläum mit den Deutschen Meisterschaften im Vorjahr (11.159) wieder auf das Normalmaß von 9.045 schrumpften. Aber von Anfang an: Drei Tag vorher besorgte ich mir von unserem Albi-Chef die große Albatros-Fahne. Am Samstag fuhren wir -die gesamte Familie- nach Hamburg. Da wir zeitig dort waren, fanden wir auch noch einen kostenfreien Parkplatz nahe des Fernsehturms. Nach einem Marathonmessebesuch mit der gesamten Familie trennten wir uns für einige Stunden. Meine Frau Regina und Tochter Jana verabschiedeten sich zum Stadtbummel ins Zentrum der Großstadt, während meine sportliche Tochter Lena und ich beim Auto dünnere Laufkleidung anzogen und uns mit der großen Fahne zum Start des Frühstückslaufes begaben. Werbewirksam brachten wir bei schönstem Wetter und gemütlichem Tempo unter dem Beifall vieler Zuschauer die schwere Fahne über die 5 km lange Strecke rund um die Binnenalster und entlang der Mönckebergstraße. Da hatten wir uns das anschließende Frühstücksbuffet regelrecht verdient. Danach waren wir wieder fit für einen jetzt ausführlicheren Messebummel, der u. a. in den Kauf von je ein Paar Laufschuhe mit Messerabatt für Lena und mich genutzt wurde. Nachdem wir uns mit unzähligen Ausschreibungen von Laufveranstaltungen eingedeckt und die Startunterlagen -auch noch für Vereinskameraden- abgeholt hatten, aßen wir uns noch bei der erstmaligen "Kartoffelparty" (statt die Jahre zuvor Nudeln) satt, bevor wir uns wie vereinbart wieder mit Regina und Jana trafen und den Heimweg antraten. Am Sonntagmorgen holte ich Frank Zimmermann aus Altenholz so früh ab, dass wir schon sehr früh am Hamburger Fernsehturm eintrafen und dadurch noch einen Parkplatz nah dran fanden. Nach und nach trafen auch die übrigen Albis am vereinbarten Treffpunkt auf der Messe ein. So wenig wie möglich anziehen, war die klare Meinung aufgrund der zu erwarteten Wärme. Die üblichen Rituale mit Smalltalks, Umziehen, Champion-Chip befestigen und Kleiderbeutel wegbringen, bevor sich ein jeder zu seinem Startblock in einer der drei Startstraßen (Trialstart!) begab. Um 9 Uhr dann der Start für mich in der Karolinenstraße. Eine Minute brauchte ich bis zum Überqueren der Meßmatten, von wo aus die Nettozeit zählt. Vorsichtig beginnen und nicht nach dem Gefühl in der großen Masse anlaufen, sondern immer auf die Kilometerschilder achten und konsequent nach der Uhr laufen, so meine sich bewährte Taktik. Minuten, die man zu schnell angeht, gehen ansonsten bei einem Einbruch schnell dreifach wieder verloren. Und dann macht so ein Wettkampf auch keinen Spaß mehr. 24:17 und 24:35 Minuten netto dann für die ersten beiden 5-km-Abschnitte waren okay! 47:38 und 46:55 Minuten für die folgenden zwei 10-km-Abschnitte waren auch noch problemlos, obwohl ich mir schon Gedanken wegen der immer mehr steigenden Temperaturen machte und deshalb bereits von Anfang an immer viel getrunken habe. Bis km 32 konnte ich dieses Tempo halten, aber dann erging es mir urplötzlich genauso wie beim Finsterwalde-Marathon sechs Wochen zuvor. Der Akku war leer und es ging jetzt Richtung Süden. Es war nur ein kleiner Trost, dass es auch vielen anderen wohl genauso erging. Die Aprilsonne schien unaufhaltsam von vorne auf mich nieder. Ein erfrischender Wind war auch nicht zu spüren und die Füße in den Schuhen auf dem aufgeheizten Asphalt fühlten sich unangenehm heiß an. Kurze Gehphasen musste ich einlegen, vor allem bei den alle 2,5 km vorhandenen Getränkestationen, wo ich mir zusätzlich immer eine Abkühlung des Kopfes durch das Eintauchen meiner Shell-Mütze in das kalte Hamburger Schwammwasser verschaffte. Km-Zeiten von über 5 Minuten waren ab km 32 jetzt nur noch möglich. 56:29 Minuten benötigte ich so von km 32 bis 42,195. Endlich im Ziel nach netto 3:29:01 Minuten ließ ich meinen schmerzenden Füßen freien Lauf. "Heiße Füße" - "heiße Füße" schrie ich einfach mehrmals. Die Medaille hatte ich mir wahrhaftig verdient. Ganz langsam schlich ich in die Verpflegungszone, wo ich mich ausreichend innerlich abkühlte und dann Richtung Kleiderbeutelrückgabe. Ab zum Duschen. Erst einmal die Schuhe ausziehen, wobei ich mir noch einen schmerzhaften Wadenkrampf holte und es angenehm war, als die Wade sich langsam wieder entkrampfte. Ich konnte barfuß kaum noch gehen, so schmerzten die Füße weiter. Die Dusche mit nur lauwarmen Wasser war aber angenehm dann. Langsam wieder am Albi-Treffpunkt angekommen, klagten auch alle anderen Vereinskollegen über die Hitze und den erlittenen Einbrüchen. Wie ich später aus der Ergebnisbroschüre entnehmen konnte, wurde auch von den Spitzenläufern -sowohl bei den Männern wie auch den Frauen- keine Zeit der jeweils 25 besten jemals in Hamburg gelaufenen Zeiten von 1986 bis 1995 erreicht. Die Siegerzeit dieses Jahr betrug bei den Männern diesmal nur 2:16:22 Stunden durch Petr Pipa aus der Slowakei und 2:40.02 Stunden durch Krystina Pieczulis aus Polen. Schuld hatte einfach  die Hitze mit 25 Grad im Schatten um 12 Uhr -und danach noch wärmer-, die noch um sicher 15 Grad im direkten Sonnenschein übertroffen wurde. Auch die anderen 10 Albatrosse der gesamten 7.639 (84,5%) Finisher mussten auf der 2. Hälfte dieser Wärme ihren Tribut zollen. Gerne habe ich mir daher wie im Vorjahr wieder die Mühe gemacht, aus der mir vorliegenden 88 Seiten starken Ergebnisbroschüre die beiden Halbmarathon- und Endzeiten zur Veröffentlichung in der Albi-Info herauszusuchen, um zu erkennen, wie kräftig der Einbruch gewesen ist: Dr. Johannes Feldhusen (1:27:19+1:33:38=3:00:57), Holger Ohm (1:32:51+1:40:39=3:13:30), Peter Budzuhn (1:39:13+1:44:20=3:23:33), Frank Zimmermann (1:24:39+2:00:33!=3:25:12), Willy Viersbach (1:34:24+1:53:29=3:27:53), Heinz Behrmann (1:41:36+1:47:25=3:29:01), Frank Viersbach (1:27:20+2:05:39!=3:32:59), Eckhard Matthiesen (1:39:54+1:55.17=3:35:11), Klaus Kietzer (1:47:20+2:04:27!=3:51:47), Ernst-Erich Baaske (1:54:58+2:14:05!=4:09:03) und Lothar Gehrke (1:59:24+2:36:28!=4:35:52). Obwohl wir doch alle erfahrene Marathon- und sogar Ultraläufer waren, bin ich doch sehr zufrieden damit, im Vergleich aller Albis zusammen mit Peter Budzuhn den geringsten Einbruch auf der 2. Hälfte verzeichnet zu haben.

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 79


8. Eckernförder Stadtlauf am 14.04.1996

    

8 Tage später! Das Ende der Osterferien! Unser 3. sportlicher Einsatz -1 x passiv und 2 x aktiv- binnen 15 Tagen. Ich war hier die 10 km auf dem schnellen 5-km-Rundkurs schon 1989 (37:00) und 1991 (37:23) gut über die Runden gekommen. Für Lena aber war es die Premiere für 5 DM über die 5 Kilometer. Es wurde ein etwas längerer Tag, weil zwischen den Startzeiten von 11:00 Uhr für die 5 km und dem 10 DM teuren Hauptlauf über 10 km um 13:00 Uhr 2 Stunden lagen. Dies hatte ich vorher bei der Anmeldung zu dieser Veranstaltung übersehen gehabt. Ich lieferte Rainer Först von dieser Veranstaltung die Infos, wovon er dann den folgenden Bericht für die Albi-Info verfasste: Bei passablem Laufwetter (Sonnenschein, bei etwa 8 ° C.) erreichte ein stattliches Feld das Ziel. 205 über 5 km und 262 über 10 km. Darunter befanden sich 9 Albatrosse: Frank Zimmermann (35:05 - 3. M30 - persönliche Bestzeit!) ist zur Zeit "superdrauf". Ein schnelles Rennen lief Neualbi Norbert Wiesner (36:45) lief in seinem 1. Wettkampf für die LGA und Gerd Kurschus (38:16) ist nach seiner Verletzung wieder stark im Kommen. Heinz Behrmann (38:30) war acht Tage nach dem Marathon in Finsterwalde sehr zufrieden und Peter Budzuhn (43:20) ist "ganz locker" als Vorbereitung auf den Hanse-Marathon eine Woche später gelaufen. Michael Karstens (44:09) lief auch seinen 1. Wettkampf für die Albis und bei Jörg Schmahlfeldt (44:51) ist gewiss "mehr drin" als die gelaufene Zeit. Über 5 km erreichte Ulrich Kluge (20:30) gleich den 2. Platz in der M55 in seinem 2. Wettkampf für die Albis und Lena Behrmann (22:15) erhielt für den 1. Platz in der W15 eine schöne Urkunde. Fairerweise muss aber hierbei erwähnt werden, dass eine Meldung für die in diesem Rahmen gleichzeitig stattfindende Landesmeisterschaft über den SHLV nicht erfolgte, in der 3 Mädchen in der W15 eine noch bessere Zeit liefen. Soweit der Bericht. Mit meinem Zeitmanagement der einzelnen Kilometer war ich ganz zufrieden. Der 1. Kilometer war mit 3:36 Minuten sicher etwas zu schnell und der letzte identische Kilometer (5 + 10) auf beiden Runden mit 4 Minuten etwas zu langsam oder der Kilometer war etwas zu lang. Die übrigen 7 km waren die Zeiten um die 3:50 Minuten fast identisch auf dieser schnellen und flachen Strecke, wenn man einmal von der für mich zweimal zu überquerenden Holzbrücke über den Binnenhafen absieht. Gesamtdurchschnitt je km 3:51 Minuten. Lena kam -30 Jahre jünger!- auf einen guten Schnitt von 4:27 Minuten. Anmerkung am Rande: In der Ergebnisliste über die 5 km entdeckte ich jetzt 20 Jahre später bereits den Namen des späteren Kieler Olympiateilnehmers "Steffen Uliczka", der in der M12 eine Zeit von 18:53 Minuten erzielte.       

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 35


7. "Finsterwalder Dutzend" am 06.04.1996

Am Montag 01. April begannen die Osterferien. Alle Schulkinder freuen sich. Am 04. April fuhren wir frühmorgens zu meinen Eltern nach Heede (Krs. Pinneberg). Hier frühstückten wir anlässlich des 70. Geburtstages meines Vaters ausgiebig, bevor wir weiterfuhren zu unserem ca. 450 km entfernten Reiseziel Finsterwalde westlich von Cottbus in der Niederlausitz. Für 5 Tage wollten wir uns dort bei unseren Freunden -der Familie Gerd Werner in der Tuchmacherstraße- wie zu Hause fühlen. Nebenbei wollten meine Tochter Lena und ich aktiv am Finsterwalder Dutzend teilnehmen. War es am Karfreitag bei einem Ausflug in den Irrgarten und einem Saurier-Zoo von Klein-Welkau bei Bautzen noch kalt und ungemütlich, besserte sich das Wetter zum Sonnabend hin erheblich. Mit 15 Grad im Schatten und um etliches bei reichlich Sonnenschein wärmer gab es ideale Laufbedingungen. Wir hatten uns gut beim gemeinsamen Brötchenfrühstück am großen Tisch gestärkt und holten am späten Vormittag die Startunterlagen ab. Zum Mittag bekamen Lena und ich dann unsere gewünschte Menge an kohlenhydratreichen Nudeln. Die Frage, was wir an Laufbekleidung anziehen, beantwortete sich aufgrund der Wärme an diesem Nachmittag fast von alleine. So wenig wie möglich. Ich hatte mich -wie schon 1990 und 1991- wieder für die längste Distanz, den Marathon entschieden, zumal ich hieran ja ganz besondere gute Erinnerungen bzgl. meiner hier vor 5 Jahren erzielten persönlichen Bestzeit von 2:50:41 Stunden habe. Diese Zeit hatte ich -5 Jahre älter- natürlich nicht mehr drauf aufgrund der langen Verletzungsphasen und des veränderten und geringeren Trainingsaufwandes. Ich wollte die große Runde rund um Finsterwalde mit dem Tangieren von 12 Dörfern mit der entsprechenden liebevollen Verpflegung einfach mal wieder genießen und freute mich drauf. Direkt vor dem gemeinsamen Start gab es dann noch eine Überraschung. Uschi Schiweck -auch Mitglied der LG Albatros Kiel- war auch da mit ihrem Mann. Sie erzählte mir von ihren Verwandten hier in Finsterwalde, die sie immer zu Ostern besuchen. Und da passe es gut, hier zu starten und um evtl. auch die Frauenwertung zu gewinnen. Dieses sollte ihr auch mit 3:23:04 Stunden gelingen und wurde mit einem schönen Pokal ausgezeichnet.

    

                  Ergebnisse 7 km - Lauf                     die strahlende Siegerin             die verdiente Urkunde (nebst Medaille)

Jetzt aber zum Lauf: Km-Schilder zur Orientierung gab es nicht, um zu überprüfen, ob man schneller als geplant unterwegs ist. Da es auch noch keine GPS-Uhren gab, war man alleine auf sein Laufgefühl angewiesen. Nur bei den 12 Verpflegungspunkten war ein Hinweis angebracht, welche Distanz noch vor einem liegt. Diesen wurde ich aber auch nicht überall gewahr. Auf dem ersten von mir entdeckten Hinweis stand "Noch 30 km". Ich rechnete die gelaufene Zeit von 49:10 Minuten auf den Kilometer um und stellte fest, dass ich sicher etwas zu schnell unterwegs war, was sich später rächen könnte. Ich drosselte also das Tempo, obwohl es jetzt vom höchsten Punkt der Strecke mit 145 m in der Lieskauer Heide wieder allmählich runter auf 98 m bei km 26 Höhe Pießiger Mühle gehen sollte. Keine großen Differenzen, aber immerhin! Bis km 32 bei Hennersdorf lief ich jetzt durchschnittliche 4:42 Minuten auf den Kilometer. Dann ging es jedoch den Bahndamm 30 m höher hoch und anschließend auf dieser Höhe bleibend durchs Eichholz und der Bürgerheide auf sandigen bzw. baumwurzelreichen Waldwegen Richtung Ziel. Hier ließen meine Kräfte dann doch urplötzlich nach, es kam wohl der "Mann mit dem Hammer" und aus dem Spaß am Lauf wurde doch eine nicht gewünschte Quälerei bis zum Ziel. Nur einen genau 5:00 Minuten-Schnitt konnte ich auf den letzten 10 Kilometern laufen. Das Ziel erreichte ich dann nach 3:14:48 Stunden (Durchschnitt je km 4:37) als Gesamt-8. trotzdem zufrieden und glücklich, denn der Urlaub hier in Finsterwalde sollte ja Vorrang haben und Uschi Schiweck hatte mich nicht überholt, wovor ich schon peinlich berührt Bedenken hatte bei meinem Leistungseinbruch. Alle "Fans" -Frau und Kinder, Werner´s und Fröhlich´s, Gerhard "Schnuppi" Schiweck- waren da bei meinem Zieldurchlauf. Schön! Als ich mich danach gleich erkundigte, wie es meiner Tochter Lena auf der 7-km-Strecke ergangen war, machte mich die Antwort noch glücklicher. Lena hatte mit ihren erst 14 Jahren in 30:31 Minuten die Frauenwertung gewonnen. 12 Frauen konnte sie hinter sich lassen und musste nur 5 Männern den Vortritt lassen. Die Zeit entspricht einem Schnitt von 4:22 Minuten auf den Kilometer, womit sie 15 Sekunden schneller als ich war. Diese tolle Zeit hatte sie aber auch dem Antreiben zum Laufen unserem Lauffreund und -begleiter Bernd Fröhlich zu verdanken, der sie immer wieder zum Schnellerlaufen motivieren konnte. Als Auszeichnung gab es neben einer schönen Medaille (siehe Foto rechts) auch noch ein Tongefäß (siehe Foto links). Gemütlich ließen wir den Abend mit der Familie Werner beim Ostereiermalen auf sorbische Art ausklingen. Den Ostersonntag verbrachten wir mit Ostereiersuchen sowie einem Stadt- und Zoobummel.

     

         Ergebnisse Marathon                               die schöne Urkunde                      der "Macher" Christian Homagk

Dieses "Finsterwalder Dutzend" mit 12 sportlichen Disziplinen für die ganze Familie mit insgesamt 500 Teilnehmern erfordert einen erheblichen organisatorischen und personellen Aufwand. Immer wieder schafft es der Cheforganisator Christian Homagk mit seinem Idealismus, fast die ganze Kleinstadt und ihre Einwohner aktiv oder passiv als Helfer einzubinden. Schade nur, dass die extrem personalintensive 42 km lange Marathonrunde nur 34 Finisher auflistet. Sie hätte viel mehr Teilnehmer bei der tollen liebevollen Verpflegung unterwegs verdient. Ich werde auch künftig für den Erhalt dieser Veranstaltung und vor allem dem Marathonlauf in Schleswig-Holstein viel Werbung machen, versprach ich dem Organisator. Wir kommen wieder, versprachen wir! >> Hier mein Bericht in der Albi-Info:

    

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 77


4. Schwansenlauf Rieseby am 30.03.1996

Hier gebe ich meinen verfassten und in der Albi-Info veröffentlichten Bericht wortgetreu wieder: Am 30. März war das Wetter schlecht: kalt, windig, Schnee, Schneeregen! Das haben wohl alle Albatrosse gespürt: all diejenigen, die an diesem Tage beim Aufbau zum Hochbrückenlauf am nächsten Tag mit angepackt haben, und die vier Albatrosse, die in Rieseby beim 4. Schwansenlauf  -allerdings nur bis zu 45 Minuten- an den Start gingen. Wie der Hochbrückenlauf musste auch dieses Rennen wegen noch vereister Streckenabschnitte geändert und verkürzt werden: auf genau 5 km (statt 5,5) und 10 km (statt 10,8). Diese Alternativstrecke -eine reine Wendestrecke auf dem Fahrradweg von Rieseby bis Barkelsby und zurück- läßt alle heute noch schaudern. Die Hinstrecke mit Rückenwind war herrlich, aber der Rückweg bei schneidendem Gegenwind mit Schnee bzw. Schneeregen raubte allen die Kraft und nach noch tollen Zeiten bis zur Wende auch noch gute Resultate. Bei Kaffee und Kuchen für jede Startnummer während der Siegerehrung kamen dann jedoch alle 105 Kurzlauffinisher und 99 Hauptlauffinisher schnell wieder zu Kräften. Lena siegte hier zum 4. Male in ihrer Klasse W15 über die 5 km mit 23:33 Minuten. Über 10 km gelang Heinz Behrmann mit 38:57 Minuten in der M40 ein 2. Platz (von 13) und Uschi Schiweck mit 43.02 Minuten sogar der 1. Platz in der W40. Jörg Schmahlfeldt musste dem zu hohen Anfangstempo kräftig Tribut zollen. Er wurde von vielen Läufern auf dem Rückweg überholt  und kam auf für ihn unzufriedene 45:23 Minuten. Soweit mein Bericht zu diesem Lauf, bei dem unsere Tochter Lena alle 4 Male und ich 3 mal aktiv dabei war. Lena musste übrigens insgesamt nur 5 von insgesamt 41 weiblichen Finishern über die Kurzdistanz den Vortritt lassen. Ich war aufgrund der äußeren Bedingungen und des Trainingszustandes sehr zufrieden, konnte ich doch trotz der schwächeren Zeit nach der Wende bis 5 km noch viele andere mit dem Gegenwind kämpfende Läufer überholen und im Gesamtklassement 13. werden. Dabei war auch der körperlich kräftiger gebaute Jörg Schmahlfeldt, der viel zu schnell die ersten 5 km mit Rückenwind angegangen war. Vielleicht war auch das Wetter schuld an dem Finisherrückgang von ca. 20 % beim Sieg von Michael Kühne (33:02) bei den Männern und Karen Friedrichsen (37:16) bei den Frauen.

9. Kieler Hochbrückenlauf am 31. März

Problemloser Ablauf! - neuer Teilnehmerrekord! - Jubiläumsveranstaltung für Chefalbi Günter! > Das sind die Schlagzeilen aus Sicht der LGA von Rainer Först in seinem Bericht. Günter Stachel organisierte und leitete an diesem Tag seine 25. Laufveranstaltung - in der Sportszene kein selbstverständliches Jubiläum. Dazu gehören 11 Kiel-Marathons beim MFG5 in den Jahren 1977 bis 1987, bisher 9 Hochbrückenläufe seit 1988 und fünf 100-km-Läufe in Neuwittenbek seit 1991. Diese Zahlen verdeutlichen rund 20 Jahre lang ein gerütteltes Maß an Kärnerarbeit, Planung, Logistik, Sponsorenaquierung und Menschenführung und Verzicht vieler persönlicher privater Dinge wie z. B. Familienleben. Man kann ihn auch einen Sportverrückten nennen, wenn man an die zusätzliche Vereins- und DUV-Arbeit denkt. >>>>

Immens gestiegene Laufangebote haben zur Folge, dass viele Veranstaltungen mit den Teilnehmerzahlen zu kämpfen haben. Oftmals sind sie schon froh, keinen Rückgang hinnehmen zu müssen. Nicht so der Hochbrückenlauf. Die Attraktivität der Streckenführung mit dem Überqueren der beiden Hochbrücken und entlang des NO-Kanals lockt Läufer aus ganz Deutschland nach Kiel. Zudem sorgt die Streckenlänge von knapp 30 km ca. 3 oder 4 Wochen vor dem größten deutschen Frühlingsmarathon in Hamburg für einen optimalen Vorbereitungslauf. Natürlich soll dabei hier nicht verschwiegen werden, dass dieser neue Melderekord auch darauf zurückzuführen ist, dass kurzfristig noch erstmals eine Kurzstrecke von 15,7 km angeboten wurde, auf die jedoch nicht mehr in der Ausschreibung hingewiesen werden konnte. Dennoch bedeuten auch 400 Meldungen mit 360 Zieleinläufen allein auf der Langstrecke eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr mit 337 Finishern. Die kurzfristig erstmals ins Angebot genommene Kurzstrecke konnte diesmal wegen des nicht genügenden Bekanntheitsgrades nur 54 Finisher ausweisen. Da ist aber Potenzial noch nach oben in den nächsten Jahren, so die einhellige Meinung der "Volksläuferklientel", die dafür auch gerne auf eine Altersklassenwertung verzichten. >>>>>>>>>>> Zur Laufstrecke und zum Wetter: Konnten wir aufgrund des Holtenauer Hochbrückenneubaus bereits im Vorjahr nicht am Nordufer des Kanals entlanglaufen, so traf uns diesmal der härteste und längste Winter seit 1985. Der Anstieg zum Nordhafen und der gesamte vorletzte Kilometer war auch jetzt Ende März noch dermaßen vereist, dass kurzfristig erneut die Strecke verändert werden musste und eine Verkürzung auf 27,3 km (statt 28,65) bzw. 14,4 km (statt 15,7) auf der Kurzstrecke erfuhr. Immerhin schien am Laufsonntag passend zum 1. Tag der Sommerzeit bis nachmittags viel die Sonne und es gab keinen störenden Wind bei allerdings weiterhin winterlichen Temperaturen. Erst nachmittags nach dem Lauf und als alles wieder verstaut und in "trockenen Tüchern" hatten, fing es erneut feucht an zu schneien. Glück gehabt! Dieses Glück hatten wir aber nicht am Vortage des Aufbaus bei ungemütlichstem Wetter mit Schnee, Schneeregen und stürmischem Wind aus Norden. Das Kreiden der 28 km langen Strecke zum Beispiel macht da genauso wenig Spaß wie der Aufbau der Zelte, um nur zwei der vielen damit verbundenen Arbeiten zu nennen. Da es dann auch in der Nacht zum Sonntag bei Null Grad erneut geschneit hatte, musste am Lauftag morgens früh auch noch alles vom nun immer feuchter werdendem Schnee entfernt werden. Womit hatten wir das verdient! Das Kreiden der Strecke am Vortag hätte man sich zumindest an schattigen Stellen, wo der Schnee bis mittags liegen blieb, sparen können. An den Stellen immerhin, die die etwas wärmende Frühlingssonne erreichte, schmolz die dünne Schneedecke immerhin rasch dahin. >>>>>>>> Zum Laufgeschehen war festzustellen, dass zahlreiche schleswig-holsteinische Spitzenläufer und auch Vorjahressieger der Vorjahre diesmal aus unerklärlichen Gründen nicht am Start waren. So konnten sich neue Namen in die Siegerliste der 9-jährigen Geschichte des Hochbrückenlaufes eintragen. Die Organisation dieser Veranstaltung ist sehr personalintensiv, weswegen erstmals nur Neumitglieder einmal im ersten Jahr der Zugehörigkeit selbst mitlaufen dürfen und ansonsten als Helfer zum Gelingen der eigenen Veranstaltung beizutragen haben. Zu diesem ehrenamtlichen Engagement hatten sich auch alle einverstanden erklärt. So gab es nur 3 laufaktive Albis. Hierbei erzielte die neue Zweitalbatrosdame Uschi Schiweck als drittschnellste Frau in 2:03:51 Stunden sogar einen Podestplatz und gewann zudem ihre AK W40. Als 28. im Einlauf in einer Zeit von 1:51:48 erreichte ein schneller Norbert Wiesner den guten 9. Platz in der AK M35. Als dritter Jungalbi belegte über die Kurzstrecke von 15,3 km Ulrich Kluge mit 1:09:25 Stunden einen guten 12. Platz. Die Siegerehrungen liefen reibungslos und zügig in der Turnhalle ab. Alle Teilnehmer hatten im Ziel eine Medaille sowie einen Gutschein für eine Schüssel Erbsensuppe erhalten. Gesamtsieger und -in erhielten jeweils eine Kieluhr  und die Zweitplazierten je eine NO-Kanal-Gedenkmünze neben der Urkunde, die auch allen 1. - 3. Plätzen der Alterklassen zuteil wurde.

  

Zu den Helfern und der Organisation. Anhand des mir noch vorliegenden "Organisationsplanes" kann ich 45 verschiedene Albatros- Helfernamen entnehmen. Auch Helfer vom TuS Holtenau Kiel halfen uns wie im Vorjahr. Die Hälfte davon sind für allein 31 Streckenposten im Einsatz, worunter einige natürlich -wie ich auch- noch einmal den Standpunkt ändern mussten. Die andere Hälfte war im Zieleinlauf, den Verpflegungspunkten auf der Strecke und im Zielbereich, beim Verkauf/Ausgabe Erbsensuppe, Getränke, Kaffee und Kuchen, im Wettkampfbüro/EDV und so weiter beschäftigt. Auch ich war noch zusätzlich beim Erbsensuppe einfüllen und mit dem späteren Abbau beschäftigt. Meine Frau Regina half beim Kuchen- und Getränkeverkauf und Lena machte sich nützlich bei Hansi und Marcel Hamann in der EDV.

         

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 53 - 37 - 40 - 75 - 71 - 80 - 84 - 59


21,1 km - Winterlaufserie Drelsdorf am 04.02.1996

Per 4er-Fahrgemeinschaft nahm ich Frank Zimmermann, Hannes Feldhusen und Gerd Kurschus in meinem Golf II mit. Es hatte in der Nacht zuvor an der Westküste etwas Neuschnee auf den Pappschnee gegeben, der das Laufen wieder schwer und tückisch machte, obwohl in den Kurven immerhin diesmal etwas Sand gestreut worden war. Neu dabei war diesmal Eckart Matthiesen (1:46:57). Ansonsten war der Einlauf der Albis identisch mit dem Lauf 2 Wochen zuvor, wenn man einmal davon absieht, dass unser schnellster Hans-Erich Jungnickel den Lauf gesundheitsbedingt nach 5 km abbrechen musste. Erster Albi im Ziel war somit Frank Zimmermann (1:22:26) vor Hannes Feldhusen (1:23:39) und Frank Viersbach (1:25:54). Heinz Behrmann -ich- folgte dann in 1:27:44 Stunden und war damit sehr zufrieden, zumal ich mein Tempo von im Durchschnitt 4:09 je km vom Beginn bis zum Ende gleichmäßig durchlaufen konnte. Nach mir finishten dann Willy Viersbach (1:29:09), Gerd Kurschus (1:32:09), Peter Budzuhn (1:34:33), Holger Ohm (1:34:48), Dietrich Treichel (1:46:02), Eckhard Matthiessen (1:46:57), Eckhard Nicolaus (1:48:52) und wieder Rainer Först (2:00:24). Die komplette Serie vollenden konnten mit  Holger Ohm (3:30:09) und Rainer Först (4:17:50) nur zwei Albis von insgesamt lediglich 102 Finishern vollenden. Die Serienwertung insgesamt gewann bei den Männern die TSV Klausdorfer Jörn Böhle (2:38:29) vor Lutz Sellmer (2:41:31) und den SV Friedrichsortern Arno Eckeberg (2:43:09) und Bodo Rainer (2:48:29). Den Frauensieg holte sich die Kielerin Birgit Behrend (3:04:52) vor der Husumerin Dagmar Knudsen (3:08:47).

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 57 - 72


15 km - Winterlaufserie Drelsdorf am 21.01.1996

Bereits der 2. Lauf der Serie. Leider konnten viele Läufer aufgrund extremen Glatteises zum 1. Lauf zwei Wochen zuvor nicht anreisen > so wie auch ich als Mitfahrer bei Frank Zimmermann mit Hannes Feldhusen. Wir waren zwar losgefahren, aber noch vor Eckernförde hatten wir die Gewissheit, es nicht rechtzeitig zum Start im 100 km entfernten Drelsdorf nördlich von Husum zu schaffen. Wir drehten um und fuhren zu mir, um von hier aus einen 33 km langenTrainingslauf auf nicht so glatten Wanderwegen durchzuführen. Dieser führte uns dann bei schönstem Wetter auf dem europäischen Fernwanderweg nach Schilksee, dem Bülker Leuchtturm, Gut Alt Bülk und über den Falckensteiner Strand zu uns zurück. Dieser Lauf war die Geburtsstunde des Kieler Leuchttürmelaufes von 1997 an. Jetzt aber zu diesem 2. Lauf: Bei klarem Frostwetter und -5°C. zwar eine problemlose Anreise, aber die Laufstrecke auf den Nebenstraßen in Drelsdorf war nicht gestreut worden und die festgefahrene dünne Schneedecke vereist und glatt. Gut acht geben beim Laufen war die Devise der nach 149 Finisher im ersten Lauf diesmal 179 Läufer und Läuferinnen im Ziel. Mit 1:01:15 Stunden hätte ich bei diesen Bedingungen eigentlich zufrieden sein können, aber bereits nach der ersten Runde war ich ziemlich platt. Ich ließ danach viel Zeit liegen, so dass mich noch etliche Läufer auf deprimierende Weise überholen konnten. 12 Albis machten unseren Verein zur stärksten auswärtigen Truppe, nachdem beim 1. Lauf 2 Wochen zuvor witterungsbedingt nur 4 Albis anreisen und finishen konnten. Diese kamen in dieser Reihenfolge ins Ziel zum Duschen: Hans-Erich Jungnickel (51:48 - 1.M40), Frank Zimmermann (55:35), Hannes Feldhusen (55:52), Frank Viersbach (59:05), Heinz Behrmann (1:01:15), Willy Viersbach (1:01:51), Gerd Kurschus (1:02:44), Holger Ohm (1:08:08), Dietrich Treichel (1:12:55), Eckart Nicolaus (1:16:01), Günter Stachel (1:17:45) und Rainer Först (1:23:02).

Wchtl. km Laufen bis incl. des Wettkampfes: 38 - 61 - 54 - 41 - 78 - 55 - 51


 

 

 

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