7. Kieler Erlebnis-3-Leuchtürmelauf

 

Bericht von Günter Heyer > erschienen in der Laufzeitschrift "Marathon & mehr" von Birgit Lennartz

Am 9. Februar 2003 hatten Heinz und Regina Behrmann im Namen der „LG Albatros Kiel" zu einem Erlebnis- und Landschaftslauf von 24,2 bis 42,3 km  eingeladen. Wettkampf und Stress war nicht angesagt, die Uhr sollte im Gepäck bleiben. Für Neulinge nicht zu verfehlen war das Haus der Gastgeber in Kiel-Holtenau, wo auch Start war, denn die Haustür war geschmückt mit Postern der 3 Leuchttürme. Drinnen trafen wir wieder auf Leuchttürme, sowohl als Bilder bzw. Uhr an der Wand,  bis mannsgroß aus Stein gebaut und geschliffen auf dem Flur und Fensterbänken oder auch auf den Servietten, die schon auf den für die Feier danach gedeckten Tischen lagen. --- Nach kurzer Ansprache und Bekanntgabe der Besonderheiten dieses Gruppenlaufes ging es dann für die 50 Aktiven (Teilnehmerlimit) in den klaren Morgen hinein.

  

Kurz nach Sonnenaufgang über der Kieler Förde beleuchtete diese trefflich unser erstes Ziel, das nach gut 2 km erreicht war: Der wohlproportionierte Holtenauer Leuchtturm im wilhelminischen Backsteinbau!

Schnell bei 2 Grad Minus und frischem Wind von der Förde her als Gruppe aufgestellt zum Gruppenfoto und weiter ging´s am kleinen Hafen, den Kanalschleusen und 2 km am Nordostseekanal entlang. „So langsam bin ich noch nie gelaufen", klagte jemand, der sich mit dem anfänglichen 7 Min./km-Schnitt quälte. Aber zwei ganz erfahrene Läufer erfüllten damit die Aufgabe als „Pace-Maker" vorneweg und wir wollten ja zusammenbleiben und uns erst einmal ´warmlaufen`. Nach 5 km -jetzt wurde das Lauftempo allmählich auf 6:30 Min./km gesteigert- gelangten wir auf den Wanderweg Richtung Schilksee. Recht laut ging´s her, alle konnten sich bei dem Tempo anregend unterhalten.  Wir durchquerten den Ort Altenholz und erreichten nach 11,5 km  Friedrichsort. Bei dem großen Sport- und Schulzentrum befand sich die erste vorbildlich bestückte Verpflegungsstelle mit wohltemperiertem Tee -jede/r aus seinem ´persönlichen` Porzellanbecher für alle 4 Verpflegungsstellen. Hervorragend auch die weichen Milchbrötchen, die die bei diesen Temperaturen doch recht hart werdenden Schoko- und Müsliriegel in den Schatten stellten. Die für uns extra geöffneten sanitären Anlagen sorgten -vor allem ja für uns doch große Gruppe Frauen- für Erleichterung.

  

1. mobile Verpflegungsstelle nach 11,5 km vor dem Sportheim der SV Friedrichsort, wo es bei guter Stimmung an nix mangelte

 

 

Gestärkt ging´s weiter und schon bald gelangten wir auf den Deich und hatten wieder freien Blick auf die sonnige Kieler Förde und den grün-weiß geringelten Friedrichsorter Leuchtturm (km 14,5). Von weitem schien er mitten in der Förde zu stehen, aber im weiten Bogen hatten wir an diesem Tage das Glück, auf dem breiten muschelübersäten Dünen- und Sandstrand, wo einem schon die Füße schwer werden konnten, hinzugelangen für ein Gruppenfoto. Und was denkt der ambitionierte Läufer bei solchem Untergrund? Natürlich, an den ´Marathon des Sables`, so war es in Gesprächsfetzen vom dort mehrfachen Teilnehmer Karl-Heinz Jost zu hören.

 

An der Förde und dem Falckensteiner Strand entlang mit dem Blick aufs kalte Wasser und in weiter Ferne dem nächsten Leuchtturm gelangten wir nach Schilksee, liefen durch den Hafen des Olympiazentrums von 1972 und vielleicht 2012, und trafen im Kurort Strande bereits viele Spaziergänger noch im Wintermantel oder Pelzjacke, die wie wir die klare Morgensonne genossen, aber die Rotbäckchenfarbe vom frischen Seewind hatten. Nach der etwas zugigen 2. Verpflegungsstelle hier erreichten wir immer der Uferpromenade entlang ca. 3 km später am Ende der Kieler Förde -da wo offiziell die Ostsee beginnt- den schwarz-weiß geringelten Bülker Leuchtturm.

  

Wir werden von den Shuttle-Fahrern der "Laufbeender" bei 24 km erwartet -- Die Verpflegungscrew Gerhard Schiweck + Nicole Junker

 

Das obligatorische Gruppenfoto wieder und dann konnten sich hier bei km 24,2 die ersten „Aussteiger" -4 an der Zahl- wieder zurück nach Hause (zum Start) fahren lassen. Alle übrigen Teilnehmer konnten sich jetzt einer der Lauftempogruppen -wo er/sie locker mithalten könne- (5-er, 6-er und 7-Min/km) anschließen. Wir liefen an der beeindruckenden Steilküste entlang und dann durch idyllische Landschaft, bevor wir im großen Bogen wieder nach Strande -hier bei 29 km 3. Verpflegungsstelle und 2. Ausstiegspunkt für 3 Aktive- und Schilksee gelangten.

 

Am Ende der Schilkseer Kurpromenade verließen wir für heute die Kieler Förde. Bevor die letzten gut 8 beschwerlichsten Kilometer auf dem „Europäischen Fernwanderweg" mit herrlichem Panoramablick ins „Heischer Tal" begannen, konnte sich noch einmal gestärkt werden. Auch den Wunsch, hier in Schilksee-Süd auszusteigen und sich nach Hause fahren zu lassen, hatten 9 Teilnehmer. Für viele ist eben ein ganzer Marathon so früh im Jahr noch zu viel und 34 km gerade richtig für den Aufbau zu einem Frühjahrsmarathon. Ich lief mit Siggi Schmitz, dem „Besenläufer" im gelben Leibchen, der mir Mut zusprach „Wir bringen jeden ins Ziel". Der durch die Sonneneinstrahlung von oben etwas rutschig gewordene bergauf und -abführende Streckenabschnitt musste noch bewältigt werden. „Flieg-Albatros-Flieg!" war das Motto. Nach dem Durchlaufen des „Stifter Waldes" liefen wir wieder durch diese idyllische Landschaft, die vielleicht schon bald der Verlängerung der Startbahn des Kieler Flughafens geopfert werden soll. --- Wieder bei Start und 42,3 km angelangt lagen schon eine große Menge schmutziger Laufschuhe von den anderen schnelleren „Hirschen" vor der Tür. Die Duschen -im Keller für die Männer, im 1. Stock für die Frauen- wurden so stark genutzt, dass den fleißigen Helferinnen in der Küche das leitungsheiße Wasser ausging.

     

Jeder Teilnehmer erhielt eine Erinnerungskachel --- Siggi Schmitz brachte Elisabeth Herms-Lübbe erfolgreich ins Ziel

Drinnen wurde gefeiert, erstaunlich waren die Mengen an Nudeln, die manche Männer nach so einem Lauf verzehren können, alles möglich dank der großzügigen Bewirtung unserer Organisatoren. Viele Läuferinnen hatten aber auch noch zusätzlich Kuchen gebacken. Eine große Getränkeauswahl dazu mit Selbstbedienung aus einem Extra-Kühlraum sorgte für beste Stimmung. Grund zum Feiern gab es genug, den alle hatten erreicht, was sie sich vorgenommen hatten, keine Uhr, keine Enttäuschung. Die einzige Verletzung war eine Blase am Fuß von Birgit Voigt (siehe Foto rechts), die wie Michael Kleine in diesem angenehmen Umfeld ihren ersten Marathon absolvierte. Alle Läufer(innen) bekamen bei der „Sieger"ehrung neben einigen netten persönlichen Worten schöne Urkunden  -natürlich mit den Leuchttürmen drauf-, und eine handbemalte und anschließend gebrannte Fliese, auf der der schwarz-weiß geringelte letzte Leuchtturm in Bülk abgebildet ist. --- Gast war u.a. der Marathon-Weltrekordler -1160. Marathon- Horst Preisler, der sich erfreut über den hohen Frauenanteil (30 %) bei diesem Lauf äußerte und von den Bemühungen und Problemen erzählte, wieder wie in den vergangenen 17 Jahren die Startnummer „1" beim großen Hamburg-Marathon zu erhalten. Als altbewährter Protagonist des Breitensports wäre im anderen Fall -erzählt er in seiner bescheidenen Art- dieser Lauf nicht mehr in erster Linie eine Volkssportveranstaltung, sondern hat einen anderen Akzent erhalten.

 

Von links: Hans-Hermann Ott - Sigrid Nielsen - Carola Schnack - Thorsten Themm - Nicole Junker - Horst Preisler

Anmerkung: Einen Monat später erhielt ich neben der Ergebnisliste als Erinnerung viele wunderschöne Fotos von diesem Lauf.

  

Hier alle in der Albi-Info erschienenen Berichte von diesem Event

nachfolgend links die gesamten Anmeldungen und dann Resultate +

rechts Statistiken sowie die ehrenamtlichen unentbehrlichen Helfer

Auf  Steppenhahn´s Ultra-Marathonseiten der DUV erschien folgender Beitrag von Elisabeth Herms-Lübbe

Hier nun die 13 weiblichen und 34 männlichen Finisher:

8 Frauen und 22 Männer finishten 42,3 km: Arne Bastiansen, Heinz Behrmann, Dr. Arwed Bonnemann, Peter Budzuhn, Uwe, Cizinski, Marianne Dahl, Götz W. Eipper, Rolf Frank, Tom Friedrichsen, Meike Gauger, Elisabeth Herms-Lübbe, Günter Heyer, Klaus Höfer, Karl-Heinz Jost, Dr. Kathrin Kern, Michael Kleine, Rosemarie von Kocemba mit Schäferhündin Sina, Gerd Kurschus, Uwe Leineweber, Hans-Hermann Ott, Harald Petersen, Horst Preisler, Jürgen Ranta, Alfred Schippels, Siegfried Schmitz, Dr. Regine Schultz, Thorsten Themm, Birgit Voigt, Matthias Waesch

2 Frauen und 6 Männer finishten 34 km: Dirk Arndt, Dieter Borchert, Anke und Günter Dibbern, Dirk Hansen-Jacobi, Oliver Roggensack, Jörg Schmahlfeldt, Rainer Seemann, Ulrike Speichert

3 Frauen finishten 29 km: Regina Möller, Cornelia Müller, Ursula Schiweck.

2 Frauen und 2 Männer finishten 24 km: Friederike v. Hammerstein, Gerhard Marquardt, Janos Sauer, Sabine Sawatzki.

13 km lief: Dietrich Huckriede

7 km lief: Frank Zimmermann

 Weitere Fotos zur Erinnerung!

       Hans-Hermann Kern gibt vor dem Start beim Briefing wichtige Infos bekannt!                            

Gebannt hören die Läufer und Läuferinnen den informativen Worten von Hans-Hermann Kern zu!

Die strahlende Morgensonne zum Gruppenfoto empfing uns nach 2,3 km beim Holtenauer Leuchtturm!

Nach gut 12 Kilometern ist die erste Verpflegungsstelle vor dem Vereinsheim der SV Friedrichsort erreicht. Bei dem herrlichen Wetter lassen sich alle ausreichend Zeit, um sich zu stärken - oder auch um die für uns geöffneten Toiletten aufzusuchen!

Die Läuferschar gelangt über den breiten Sandstrand nach ca. 15 Kilometern zum 2. der 3 von Land aus erreichbaren Leuchttürme Kiels > dem Friedrichsorter Leuchtturm!

Mit knapp 22 Kilometern ist bei der 2. Verpflegungsstelle in Strande bei der Touristinformation und den für uns geöffneten Toiletten die Hälfte des 3-Leuchttürmelaufs geschafft. Beidseitig bedient man sich an der langen Tischreihe ohne Gedränge! --- Es mangelt an nix - für jeden Geschmack ist etwas dabei!

Nach knapp 25 Kilometern erreicht die komplette Läuferschar mit dem Bülker Leuchtturm in Strande die Nr. 3 des Trios. Unmittelbar danach erfolgt für die restlichen 18 Kilometer die Trennung in 4 verschiedene Tempogruppen > geführt durch erfahrende orts- und streckenkundige Gruppenführer!

Im Ziel konnte sich durch Duschen im Keller -Männer!- und im 1. OG -Frauen!- wieder frisch und aufgehübscht werden zur After-Run-Party! Nudeln satt sowie Kaffee + Kuchen incl. einer guten Auswahl an Getränken im optimal gefüllten Wohnzimmer sorgten zusätzlich für eine tolle familiäre Stimmung!

Von den Friedrichsorter Quartett Klaus Höfer, Dietrich Huckriede, Uwe-Leineweber und Alfred Schippels erhielten wir als Dank und Anerkennung einen Bildrahmen mit einer Widmung!

 

Nach oben